Hofer Johann (vulgo Spernhansl)

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Biografie:
Hofer Johann (vulgo Spernhansl), Bergführer in Neustift-Scheibe im Stubaital,
1908 bis 1938 Hüttenwirt Dresdner Hütte

Bergführer Johann Hofer.
Nach 37jährigir erfolgreichster Tätigkeit als Bergführer hat wiederum ein Veteran der Stubaier Führerschaft sich in den wohlverdienten Ruhestand begeben, Johann Hofer, der Bewirtschafter der Dresdener Hütte, weit bekannt unter dem Beinamen „Spernhansl". Im Jahre 1862 zu Neustift geboren, wurde Hofer im Juni 1890 zum Führer autorisiert und begann seine Laufbahn mit den gebräuchlichen Touren in seinem engeren Heimatsgebiet, der Stubaier und Ötztaler Gruppe, deren schwierigere Gipfel er im Laufe der Zeit alle zu besuchen Gelegenheit hatte. Seiner hervorragenden Befähigung aber hatte er es zu verdanken, dass er schon bald auch in andere Gebiete mitgenommen wurde. So treffen wir Hofer in den Zillertalern, den Tauern und Dolomiten, in welch letzterem Gebiet er beispielsweise die Große Zinne, den Cimone della Pala und andere Gipfel bestieg. Die Berge der Silvretta, der Ortlergruppe, des Rhätikon. bleiben ihm bald nicht mehr fremd, auch in den nördlichen Kalkalpen hat er Touren geführt, die großen Eisberge der Westalpen, Bernina und Montblanc lernt er ebenfalls kennen. In Worten höchsten Lobes rühmen die Zeugnisse seiner zahlreichen Herren, unter denen sich wohlbekannte Namen befinden, einerseits die Schneid und Umsicht dieses Mannes, andererseits dessen Bescheidenheit und gewinnenden Umgangsformen. Hofers Gattin Therese, geb. Egger, schenkte ihm sieben Kinder, der älteste Sohn Peter, der die bergsteigerischen Fähigkeiten seines Vaters übernommen hat, ist bereits autorisierter Berg- und Schiführer und hatte trotz seiner Jugend auch bereits Gelegenheit, die Westalpen zu besuchen. Zwei weitere jüngere Söhne widmen sich ebenfalls dem Bergführerberuf. Hochgeschätzt in seiner Gemeinde und unter seinen Berufsgenossen beschließt Spernhansl eine Führerlaufbahn, die ihm die nur wenigen Führern zugedachte Ehrenbezeichnung „erstklassig" verschaffte. Möge er noch viele Jahre als Herbergsvater der Dresdener Hütte seines Amtes walten, ein Vorbild für den Führernachwuchs, eine Zierde der Alpenvereinsführer.
Dr. H. M.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1927, Seite 274

Quelle: Mitteilungen des DAV 1941/42, Seite 110

Johann Hofer (+)
Am 30. August schloß in Neustift im Stubaital Österreichs ältester Bergführer für immer die Augen: Johann Hofer, genannt „Spern-Hansl", 95 Jahre alt. Seit er 1890 sein Bergführerpatent erworben hatte, ist er viel in den Ost- und Westalpen herumgekommen. Vor allem aber ist sein Name mit dem der Dresdner Hütte verbunden, deren beliebter und mustergültiger Wirt er seit 1908 war, bis ihn 1938 sein Sohn Peter ablöste, der jetzige Bergführerobmann von Neustift. — Für seine Verdienste als Bergführer und Bergretter erhielt Johann Hofer 1927 die Ehrenurkunde für Altbergführer, und als er sein 90. Lebensjahr vollendete, verlieh ihm der Alpenverein das neueingeführte „Ehrenzeichen für Altbergführer" nebst einer Ehrengabe.
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1957, Heft 11, Seite 113

Altbergführer Johann Hofer (+)
Am 30.8.1957 verstarb in Neustift (Stubai) der älteste Bergführer Österreichs, Johann Hofer (vulgo Spern-Hansl), im 96. Lebensjahr. Er war eine markante Persönlichkeit seiner Stubaier Heimat. Das Führerpatent des Alpenvereins erwarb er schon in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts und .stand in seinem langen Berg-steigerleben auf vielen großen Gipfeln der Ost- und Westalpen. Besonders bekannt wurde er als Pächter der Dresdener Hütte im Stubaital, die er von 1908 bis 1938 vorbildlich bewirtschaftete, bis er sie an seinen Sohn Peter Hofer ? den jetzigen Bergführerobmann in Neustift ? übergab. Tausende von Alpenvereinsmitgliedern lernten ihn in dieser Zeit als einen treusorgenden, zuverlässigen Bergführer und Hüttenwirt kennen und schätzen. Eine große Gemeinde trug ihn am 2. September 1957 in seiner Heimat Neustift zu Grabe. Die Alpenvereinssektion Dresden und Stubaital, denen er sein Leben in Treue gewidmet hat, werden seiner stets in großer Dankbarkeit gedenken.
Quelle: DAV Mitteilungen 1957, Heft 10, Seite 178


Geboren am:
14.02.1862
Gestorben am:
30.08.1957