Racher Alois
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Biografie:
Am 28. Februar 1956 starb in Gmunden, nach langem, schweren Leiden, im Alter von 80 Jahren, der allseits geachtete Kaufmann und weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus bekannte Schipionier und Bergsteiger Alois Racher. Mit dem Verstorbenen ist einer der Letzten aus der alten Garde der Bergsteiger und Schiläufer der Stadt Gmunden heimgegangen.
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1956, Heft 4/5, Seite 40
Alois Racher zum Gedenken.
Am 28. Februar 1956 starb in Gmunden nach langem schwerem Leiden im Alter von 80 Jahren der allseits geachtete Kaufmann und weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus bekannte Skipionier und Bergsteiger Alois Racher. Mit dem Verstorbenen ist einer der letzten aus der alten Garde der Bergsteiger und Skiläufer der Stadt Gmunden heimgegangen. Geboren 1876 in Kremsmünster, gehörte er schon als kaufmännischer Angestellter in Gmunden zu den Skipionieren im Salzkammergut. Mit seinen Kameraden, den Brüdern Schaller u. a., hat er erstmals das Höllen- und Totengebirge auf Skiern überquert und dabei manche Gipfel zum erstenmal im Winter erstiegen. Als Bergsteiger kannte er fast sämtliche Gruppen der Ostalpen bis zu den Dolomiten und unternahm für die damalige Zeit beachtenswerte Bergfahrten. In seinen jüngeren Jahren gehörte er auch dem österreichischen Alpenklub als Mitglied an. Als einer der letzten noch lebenden Gründer der AV-Sektion Gmunden (1902) war er durch 30 Jahre ihr verdienter Kassier und Anreger der Erbauung der Kranabethsattelhütte im Höllengebirge (heute Alpenvereinshaus am Feuerkogel), und ihm ist auch deren Vergrößerung zu danken. Im Jahre 1923 war er Mitbegründer der Skiabteilung der AV-Sektion Gmunden, aus der dann später, als der sportliche Skilauf immer mehr zunahm, der jetzige Skiklub Gmunden des ÖAV entstand. Als einer der ersten Kampfrichter des ÖAV im Salzkammergut erbaute er die erste Sprungschanze in Gmunden, wo er auch die ersten Skiwettläufe veranstaltete und leitete.
Die Sektion Gmunden des DÖAV ernannte ihn 1936 ob seiner unvergänglichen Verdienste zum Ehrenmitglied, der 1950 der Skiklub Gmunden in Würdigung seiner Taten als Skipionier ebenfalls mit der Ehrenmitgliedernennung folgte. Seine Treue zum Alpenverein durch 50 Jahre fand 1952 durch Verleihung des goldenen Edelweiß die verdiente Anerkennung. Er war auch langjähriges Mitglied des Turnvereines und brachte allen sportlichen Veranstaltungen regstes Interesse entgegen. Durch Krankheit hatte er den Verlust eines Beines zu beklagen, so schaute er in seinen letzten Lebensjahren mit großer Sehnsucht zu den Bergen seiner Heimat empor, die ihm einmal alles bedeuteten. Nun hat er seine letzte große Fahrt angetreten.
Der Bergsteigerjugend von heute möge Alois Racher stets ein leuchtendes Vorbild eines bescheidenen, vom Idealismus beseelten Mannes sein, dem durch seine Taten und Werke, durch seine Treue zum Alpenverein auch die Nachwelt in Bergsteiger- und Skiläuferkreisen ein ehrendes Gedenken bewahren wird.
Sepp Stahrl
Quelle: Der Bergsteiger 1955-56, Heft 7 April 1956, Seite A 096
Gestorben am:
28.02.1956