Duschka Reinhold

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Biografie:
Reinhold Duschka - ein Achtziger!
Wenn man von Treue und Aufopferung für unsere Sektion sprechen will, so muß man wohl unseres alten Gefährten Reinhold gedenken. Er hat es sich in unzähligen Fahrten bis in sein hohes Alter nicht nehmen lassen, unserer Sektion wertvolle Dienste zu leisten. Mögest du uns noch recht lange gesund und rüstig erhalten bleiben. Dies wünschen dir deine alten Tourengefährten und die Kameraden aus der Sektion.
Quelle: Edelweiss Nachrichten 34. Jahrgang, 1980, Heft 4, Seite 41

REINHOLD DUSCHKA (+)
für einen Freund
Ich darf Dich wohl noch so nennen, obwohl wir uns seit Deinem 90er vor drei Jahren nicht mehr gesehen haben. 40 Jahre sind vergangen, seit Du mich bei einer Skitourenführung in den Stubaier Alpen als Hilfsführer, Anlernling oder wie immer man es bezeichnen mag mitgenommen hast. Und es war rasch zu begreifen, daß Du kein dozierender Lehrer warst, sondern einfach Vorbild gabst, wie mit denen, die sich uns anvertraut hatten, umzugehen war. Gleich im darauffolgenden Sommer erfolgte die Bewährung, als wir zusammen mit dem früh von uns gegangenen Willi Bartl 15 Personen vom Col du Midi über den Mont Blanc führten. Die Zahl der auf vielen anderen Führungstouren von Dir bestens betreuten Teilnehmer ist nur noch zu schätzen. Im Jahr 1959 unternahmen wir unsere letzte und größte gemeinsame Fahrt; den Südwestgrat auf das Schreckhorn im Berner Oberland. Du warst damals schon fast 60, und meine Achtung vor Dir stieg ins Grenzenlose. Soviel zum Bergsteigen.
Sechs Jahre hindurch warst Du auch mein Arbeitgeber. Daß Du der Chef warst, ging bloß aus dem Altersunterschied hervor. Im Sommer wurde die Zweimannfirma zugesperrt, und wir zogen in die Berge.
Über Deine größte Tat aber hast Du nie gesprochen. Wir erfuhren es erst aus den Zeitungen: In den finstersten Jahren der Diktatur hast Du unter Einsatz Deines Lebens verfolgten Mitmenschen Schutz und Hilfe gewährt. Dafür wurde Dir im Jahre 1991 als einem der wenigen Österreicher die Yad Vashem Medaille verliehen. Dein Name steht auf der Gedenkstätte in Jerusalem. Es war für Dich selbstverständlich und gar nicht erwähnenswert, daß Du in den Zeiten der Unmenschlichkeit Deinen Anspruch als Mensch gelebt hast. Und dafür möchte ich Dir gerade jetzt, wo sich die Geschichte zu wiederholen droht, ganz besonders danken. Möge Dir die Erde leicht sein.
Leo Graf
Quelle: Edelweiss Nachrichten 1993, Folge 4, Seite 69


Geboren am:
1900
Gestorben am:
1993