Marchhart Mircea Dipl.Ing.

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Biografie:
Dipl.-Ing. Mircea Marchhart
Unser dritter Sektionsvorsitzender wurde auf Vorschlag des Wiener Sektionenverbandes im Zuge der Hauptversammlung des Gesamtvereines in Bregenz am 28. September 1969 einstimmig zum Mitglied des Hauptausschusses des Österreichischen Alpenvereines für die Amtsdauer 1970 bis 1975 gewählt. Seit dem März dieses Jahres ist Dipl.-Ing. Marchhart auch der zweite Vertreter des ÖAV im Verband Alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ).
Quelle: Edelweiss Nachrichten 23. Jahrgang 1969, Folge 11-12, Seite 43

Dipl.-Ing. Mircea Marchhart
1977-1988 1. Vorsitzender 1973-1976 2. Vorsitzender 1968-1972 3. Vorsitzender 1970-1987 Mitglied des Hauptausschusses des Österr. Alpenvereins.
Am Dienstag, den 4. April 1989, endet anläßlich der Hauptversammlung die Funktionsperiode des derzeitigen Vorstandes. Wie bereits vor drei Jahren angekündigt, werde ich mich keiner Wiederwahl stellen. Dies aus prinzipiellen Gründen, aus Altersgründen, wie ich wiederholt bekanntgegeben habe. Auch im Hauptausschuß habe ich aus den gleichen Gründen nach 18jähriger Tätigkeit die Konsequenzen gezogen.
Im Nachfolgenden seien mir einige Worte im Rückblick gestattet.
Ich bin in Siebenbürgen geboren, daher mein rumänisch klingender Vorname. Meine Eltern waren Alt-Österreicher, die es nach dem 1. Weltkrieg nach Rumänien verschlagen hat. Nach Wien kehrten wir 1941 zurück. Meine ersten Bergtouren machte ich als Gymnasiast in den Karpathen rund um Kronstadt, Skifahren in der bekannten Poiana. Aber bereits in den Fronturlauben lernte ich den Schneeberg und die Rax kennen.
Der Paddelklub
Aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrt, wendete ich mich jedoch dem Paddelsport zu, der heimlichen Sehnsucht meiner Kindheit. Bereits 1947 trat ich unserer Paddlergruppe bei und war Sonntag für Sonntag auf der Donau von Langenlebarn nach Wien unterwegs, so wie es viele hunderte Wiener Paddler in der Zeit unmittelbar nach dem Krieg taten. 1947 nahm ich auch am ersten Wildwasserkurs des Unterrichtsministeriums auf der Enns und steirischen Salza teil. Für uns Paddler gab es damals — welche Sensation — Schwerarbeiter-Lebensmittelmarken.
Ein Jahr später wurde ich bereits „Funktionär" und übernahm zunächst das Fahrtenwesen. Donau, Kamp und Traisen waren die Ziele der Wochenendfahrten der Edelweiß-Paddler. In der Folge wurden auch Wildwasserkurse von unserer Gruppe organisiert. Jeden Sommer waren wir in Kärnten auf der Drau samt Nebenflüssen zu finden, um Rittlingers „Bald verlorenes Paradies" noch rasch kennenzulernen. Inzwischen ist es wirklich für immer verloren! Bergwanderungen in Osttirol — Lienzer Dolomiten und Schobergruppe — rundeten meine Urlaube ab.
Viele von uns waren vor dem Krieg Mitglieder der Paddlergruppen des Gebirgsvereins bzw. der Austria, die ein gemeinsames Bootshaus an der Donau in Nußdorf hatten, welches in den letzten Kriegstagen ein Raub der Flammen wurde. Fast auf den gleichen Fundamenten errichteten wir unser erstes Bootshaus aus einer altgedienten „Arbeitsdienst"-Baracke.
Als ich 1955 als Vorsitzender die Leitung der Gruppe übernahm, wurde ein neues Bootshaus geplant und ge-baut. Als die Bootshalle samt sanitären Anlagen fertiggestellt war — dies unter der aufopferungsvollen Arbeit unserer braven Mitglieder — wurden wir im Zuge der Vergrößerung des Grundwasserwerkes Nußdorf abgesiedelt. Jetzt begann' ein zäher und mühsamer Kampf mit den Behörden. Am Ende bekamen wir doch einen Ersatzbau, zwar nur einen Rohbau, den wir aber in vielen Arbeitsstunden vollendeten. Nun können wir stolz sein, eines der schönsten Bootshäuser zu besitzen.
Zu großem Dank bin ich meinen damaligen Kameraden verpflichtet, die meinen Einsatz damit belohnten, daß sie dem Bootshaus meinen Namen gaben und so heißt es: „Marchhart-Bootshaus". Die Freude ist schon gewaltig, eine derartige Ehrung noch zu Lebzeiten entgegennehmen zu dürfen. Ich weiß, daß es damals ehrlich gemeint war!
Der Paddelklub verlieh mir auch den Titel eines Ehrenvorsitzenden.
Nach 36jähriger Tätigkeit im Paddelklub, davon allein 29 Jahre lang als Vorsitzender, habe ich im Jahre 1983 die Leitung an Leopold Reiter, einen umsichtigen und tüchtigen Mann, der sich bereits im Wettkampf die Sporen verdient hat, weitergegeben.
Der Sektionsvorstand
Seit 34 Jahren, mehr als mein halbes Leben, gehöre ich schon dem Sektionsvorstand an und habe auch hier alle Phasen des Aufbaues miterlebt.
Von Dr. Franz Hiess, dem „Chefideologen" des Alpenvereins der Nachkriegszeit, der die Sektion vom ideellen Gehalt her stark geprägt hat, habe ich viel gelernt. Mit seinem Nachfolger, dem „Baumeister" der Sektion, Dipl.-Ing. Rudolf Wismeyer, verbindet mich eine feste Freundschaft. Heute noch fordert er Rechenschaft über die Geschehnisse in „seiner" Sektion, die er in 31 Jahren, zunächst als 2., ab 1963 als 1. Vorsitzender geleitet hat. Neun Jahre lang war ich sein Stellvertreter und wir haben in dieser Zeit gemeinsam viel Arbeit für die Sektion geleistet. Es war eine harmonische und erfolgreiche Zusammenarbeit, für die ich sehr dankbar bin.
Keineswegs leichten Herzens übergab mir Wismeyer 1977 die Leitung der Sektion. War ich doch kein ausgesprochener Bergsteiger, er wußte jedoch, daß ich ein Idealist war, bereit, alles für unsere Sektion herzugeben. So habe ich auch meine Tätigkeit wie einen zweiten — zwar unbezahlten — Beruf aufgefaßt und verlangte auch von meinen ehrenamtlichen Mitarbeitern die gleiche Einsatzbereitschaft.
Daher habe ich mich auch in meinen ersten drei Amtsperioden von manchem Kollegen getrennt, wenn ich gemerkt habe, daß dieser entweder keine Zeit aufbringen konnte oder wollte bzw. wenn er seiner Aufgabe nicht gewachsen war oder diese nicht im Sinne der Sektion erfüllte oder gar nur aus purer Eitelkeit dabei sein wollte. Dies war einer meiner größten Fehler und wird mir heute noch stark nachgetragen.
Zu Beginn meiner vierten und letzten Amtsperiode, also vor drei Jahren, wurde ich mir dessen bewußt, daß ich einen Vorstand zusammenstellen muß, der meine Nachfolge anzutreten hat.
Quelle: Edelweiss Nachrichten 1989, Heft 2, Seite 15

Unser „jüngster"; Ehrenvorsitzender, Dipl.-Ing. Mircea MARCHHART, hat nach vielen Jahren seine Tätigkeit als Landesfachwart beim ASVÖ — Allgemeiner Sportverband Österreichs — Landesverband Wien — für den Bereich Alpinistik und Paddeln zurückgelegt.
In Würdigung dieser Verdienste und als dankbare Anerkennung dieser Leistungen wurde ihm vom Vorstand des ASVO-Wien einstimmig die GOLDENE EHRENNADEL verliehen.
Quelle: Edelweiss Nachrichten 1989, Heft 2, Seite 15

Der 4. Vorstand (1977-1988)
Dl Mircea Marchhart 1. Vorsitzender
Alois Klopf 2. Vorsitzender
Dir. Hans Ogrisegg 2. Vorsitzender
Dr. Günther Eigenthaler 2. Vorsitzender
Leo Graf 3. Vorsitzender
Walter Gleichentheil 3. Vorsitzender
Eine neue Zeit hielt ihren Eingang. Die Häuser draußen waren gebaut und gesichert. Nun mußte die Geschäftsstelle verändert werden und mit ihr die innere Struktur des Vereines. Es ist das Verdienst von DI M. Marchhart und seiner Gattin DI Hanna Marchhart, dies geschafft zu haben.
1981 wird das heutige ebenerdige Gassenlokal bezogen, der Verein ist ab nun in der Walfischgasse auch „äußerlich"; präsent.
Durch eine großzügige Spende des niederländischen Mitgliedes Albert Knoop kommt es zur Errichtung des Albert-Biwaks auf der Schmalzscharte (Ankogelgruppe)!
Im Führungswesen tritt eine Teilung in Sommer/ Winter ein - zu groß war der Mitarbeiterstab geworden, zu umfangreich das Veranstaltungsprogramm - zum Zeitpunkt mit Sicherheit das
vielfältigste Angebot im gesamten OeAV.
Im Skiclub hatte sich unter Günther Wagner eine Rennsportabteilung gebildet (die erste und einzige des OeAV!).
1986 kommt es zur Gründung der Alpinschule durch Roland Maruna und Bernhard Stummer.
1988 wird die Sportklettergruppe durch Thomas Matausch und Arthur Kubista ins Leben gerufen.
Quelle: Edelweiss Nachrichten 1996, Folge 6, Seite 106-107

DI MIRCEA MARCHHART - 75 JAHRE
Es ist kaum zu glauben, der langjährige 1. Vorsitzende der 4. EDELWEISS-Vorstandsperiode und Ehrenmitglied der Sektion EDELWEISS, Dl Mircea Marchhart, beging am 11. April 1998 im Familienkreis seinen „75iger".
Es ist noch gar nicht so lange her, daß ...
es am 24. Juni 1946 durch Dl lgnaz Kuntner zur Gründung der Paddel-gruppe kam. Womit diese im Rahmen des damaligen „Wiener Alpenvereins" entstandene Gruppe sogar einige Tage älter als die Sektion Edelweiß, der sie sich sofort anschloß, ist. Jene wurde bekanntlich erst am 29. September vereinsmäßig registriert.
Schon seit 1941 AV-Mitglied, wurdest Du am 1. Jänner 1947 Paddler- und somit EDELWEISS-Mitglied.
Gleich von Anfang an setztest Du Deinen Freizeiteinsatz in den Dienst dieser Vereinigung. Organisation von Wanderfahrten der Gruppe mit eigener Rechtspersönlichkeit, Einführung des „Blauen Ban-des";, erster Bootshausbau ab 1953 (Eröffnung Mai 1954). 1955 übernahmst Du dann für die nächsten 29 Jahre (bis 1983) die Leitung der Paddel-gruppe: Ein neues Bootshaus (Eröffnung Juni 1957), steigen-de Mitgliederzahlen, sportliche Spitzenleistungen, der „Bürokratiekampf" um die Erhaltung bzw. den Neubau der notwendigen Bootshalle, Brückenkriterium, Eskimotierkurse, Umbenennung in „Paddelklub";, ...
Die Benennung des Bootshauses in „Marchhart-Bootshaus"; war 1961 ein kleiner offizieller Dank für Deinen unermüdlichen Einsatz für unsere EDELWEISS-Wassersportler.
Doch dazu kam noch mehr!
Am 5. März 1968 wurdest Du als 3. Vorsitzender, am 27. März 1973 als 2. Vorsitzender in die Arbeitsmühle der Gesamtsektion gewählt, die Du schließlich ab 15. Februar 1977 als 1. Vorsitzender übernehmen solltest.
Du machtest somit die gesamte große Hüttenausbauphase der Sektion leitend mit, doch mit Deinem 1. Vorsitz hielt eine neue Zeit ihren Eingang — die EDV-Ära. Es ist Dein Verdienst, daß sich die Sektion EDELWEISS als erste Sektion des OeAV gemeinsam mit dem ÖAMTC „auf den Computer umstellte"! Und noch eine große Veränderung geht in dieser Zeit auf Dich und auf Deine Gattin Dl Hanna Marchhart zurück: Der „Umstieg" der Geschäftsstelle vom 1. Stock auf das „Gassenniveau" der Walfischgasse. 1981 war es soweit!
1983 übergabst Du den „Paddelchef" an WM-Bronzemedaillengewinner Leopold Reiter. 1986 konntest Du das durch eine großzügige Spende des Mitglieds Albert Knoop möglich gemachte Albert-Biwak in der Ankogelgruppe eröffnen.
Aber nicht nur der Sektion schenktest Du Deine unerhörte Arbeitskraft, seit 1969 gehörtest Du auch zum Hauptausschuß des Gesamtvereins, in dem Du ein nimmermüder Mahner und „Revisor" warst. Im Wiener Landesverband des OeAV ist an eine lange Führungszeit Deinerseits zu erinnern, die vorrangig durch die Versuche, wirtschaftliche Verbesserungen zu erzielen, gekennzeichnet war.
Und nicht zuletzt sei noch auf Deine langjährige Funktion als Landesfachwart für Paddelsport und Alpinistik im ASVÖ-Wien hingewiesen. Mehrere Ehrungen und Ehrenmitgliedschaften zeigen Deinen übervollen Einsatz für den Sport im Allgemeinen und für unsere EDELWEISS im Besonderen. Ohne Deine Arbeit und die Hilfe und Unterstützung durch Deine liebe Gattin wäre die EDELWEISS heute nicht dort, wo sie ist!
Ad multos annos!
Dr. Roland Maruna im Namen des 5. EDELWEISS-Vorstandes.
Quelle: Edelweiss Nachrichten 1998,Folge 3, Seite 44

Wir gratulieren DI Mircea MARCHHART, Alt-HA-Mitglied, zur Vollendung des 75. Lebensjahres am 1.4.1998
Quelle: ÖAV Mitteilungen 1998, Heft 2, Seite 45

Wir gratulieren
DI Mircea Marchhart, Ehrenmitglied und Ehrenvorsitzender der OeAV-Sektion Edelweiss, zu seinem 80. Geburtstag, den er am 11. April feiern wird.
Und wir erinnern uns daran, dass er einer der verdienstvollsten und längst tätigen Funktionäre gewesen ist, die die Sektion je hatte. Zwei Jahre nach der Sektionsgründung begann die „Karriere“ als 2. Vorsitzender (1948-1962). Von 1963 – 1976 war er 3.Vorsitzender, dann von 1977 – 1988 erster Vorsitzender, also „Edelweiss-Chef“.
Seine „alpinistische“ Präferenz galt weniger dem Fels und dem Eis als vielmehr dem Wasser: 1955 – 1983 war er Leiter des Paddelklubs Edelweiss und hat diesen Bereich durch die schwierigen Nachkriegs- und Wiederaufbaujahre geführt und wieder in schwung gebracht.
Auch die Sektion Edelweiss hat ihm viel Zukunftsweisendes und Modernes zu verdanken: 1974 begann das „Computerzeitalter“. Damit waren wir im OeAV Vorreiter einer Entwicklung die, das wissen inzwischen alle, unser Leben in Beruf und Freizeitgrundlegend verändert hat. In den siebziger Jahren war dieser schritt noch eine kühne, um nicht zu sagen verwegene Pioniertat!
Anfang der Achtzigerjahre folgte die Nächste: die Verlegung der Geschäftsstelle aus dem ersten Stock (aus dem jetzigen Festsaal) ins Erdgeschoß, wo das Gassenlokal, wie wir es heute noch kennen, eine optische Öffnung der Sektion nach außen dokumentieren sollte.
Wir möchten hier keine lange Laudatio mit einer endlosen Auflistung von Verdiensten und Leistungen abhalten, sondern verweisen auf den sehr persönlichen und einfühlsamen Beitrag von Karl Lippert auf S. 4-5.
Wir möchten dir, lieber Mircea und deiner Frau Hanna, die deine Arbeit in und für die Sektion Edelweiss soll die vielen Jahre unterstützt und mitgetragen hat und auch selber ihr Fachwissen als gelernte Architektin beim Umbau eingebracht hat, danken und euch weitere viele erfüllte Jahre zu Wasser und auf festem Boden wünschen.
Der Vorstand der Sektion Edelweiss
Quelle: Edelweiss Nachrichten 2003, Heft 2, Seite 2-3

Wir gratulieren Herrn DI Mircea Marchhart, ehemaliges HA-Mitglied, Wegbereiter der auf EDV basierenden Mitgliederverwaltung, zur Vollendung des 80. Lebensjahres am 11.4. 2003.
Quelle: ÖAV Mitteilungen 2003, Heft 2, Seite 48




Geboren am:
11.04.1923