Grumm Richard

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Biografie:
Generalsekretär Dr. Richard Grumm - 25 Jahre für den OeAV
Im Juli feierte die gesamte vom VA-Vorsitzenden geführte Innsbrucker Prominenz des OeAV, mit dem Ersten und dem 3. Vorsitzenden und einschließlich aller hauptberuflich tätigen Mitarbeiter von Dr. Grumm sein Jubiläum der 25jährigen Tätigkeit im Alpenverein. Dr. R. Grumm hatte es von seinem Anfang, 1947, an nicht leicht. Der Alpenverein lag völlig am Boden und nur mit wenigen 10.000 Mitgliedern in den westlichen Bundesländern mußte er sich seine Existenz erst erkämpfen. Das Büro war verwaist: der Generalsekretär nach französischer Haft zwangspensioniert Der Zweite Sekretär landesverwiesen, andere Mitarbeiter kriegsgefangen oder nach Heimkehr nicht mehr tragbar. Es war für Martin Busch, ehem. Landes-Jugendführer des Du OeAV, schwierig, hauptberuflich tätige Mitarbeiter zu finden. Er fand seinen ehem. Schüler, den beinamputierten aktiven Major und Rechtsstudenten Richard Grumm, den er ohne jede Kanzleipraxis und ohne jede Empfehlung, nur im Vertrauen auf seinen guten Willen und seine makellose Gesinnung als Kanzleileiter einstellte. Die Aufgabe war für beide Teile nicht einfach: für Grumm die Hingabe an eine ihm bisher unbekannte, höchst unsichere Zukunft - für Busch eine Aufgabe ohne hinreichende Sachkenntnis, ohne erfahrene Berater. Vom geretteten Vereinsvereinsvermögen konnte man zwar leben - die Sachkunde wurde in "Schwarzarbeit" beigestellt. Dazu kam allerdings noch die Riesenaufgabe der Verwaltung der ausländisch gewordenen fast 200 Schutzhütten. Man brauchte Grumm, der inzwischen seinen Dr. jur. gebaut hatte, wahrlich nicht zu beneiden. Doch nach dem Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes begann sich das Blatt zu wenden. Der AV erstarkte in ungeahntem Maße, die Zahl seiner Sektionen, Mitglieder und seine Geldmittel schwollen rapid an. Der zwangspensionierte Kanzleileiter konnte wieder eingesetzt werden und Grumm zog sich ohne Groll in die Stelle des „Vice" zurück. Mit dem Erfahreneren an seiner Seite wuchsen auch für ihn die vielfältigen Aufgaben, insbesondere bei Bildung und Betreuung der Jugend und Jungmannschaften, besonders aber der Schutzhütten und der für sie nötigen Geldmittel, die in immer höherem Maße Vereinsgelder, aber auch Sporttotogelder, ERP-Darlehen, beanspruchten. Die gemeinsame (mit dem DAV) Änderung der Hüttenordnung, der Hütten- und Wegbauordnung, der Hüttenfürsorge, waren seine Hauptsorge, bis die Vorbereitung der Hundertjahrfeier 1962 seine wochenlange Anwesenheit in Wien nötig machte. Bald nachher mußte sein Vorgänger aus Gesundheitsgründen aus dem AV-Dienst scheiden. Von da ab war Grumm der ruhende Pol des Vereins, der fast gleich stark geworden war wie der große Du. OeAV vor dem Kriege und der vom Zeitgeist bedrängt und getrieben nicht ohne manche bedenkliche innere Schwierigkeiten, Satzungsänderungen, Wechsel in der gewählten verantwortlichen Leitung, im Verhältnis zu befreundeten
und fremden Vereinen und den ungeheuer gestiegenen wirtschaftlichen Erfordernissen den richtigen und möglichen Mittelweg anzusteuern versuchen muß. Alle Jahre neu zuwachsende oder geänderte Vereinsaufgaben, alle 5 oder 6 Jahre neue leitende HA- und VA-Mitglieder als „Chefs" — das ist kein Honiglecken. ..Es ist nur dann tragbar und durchzustehen, wenn restlose innere Hingabe vom Vertrauen aller getragen wird; und das trifft, wie ich weiß, auf Dr. Grumm zu. Dr. Schmidt-Wellenburg, Generalsekretär i. R. P.S. Bei der Jubiläumsfeier im Alpenvereinshaus dankte der 1. Vorsitzende, Univ.-Prof. Dr. Kinzl. dem Generalsekretär Dr. Grumm für seine 25jährige Tätigkeit im OeAV und würdigte seine Verdienste um den Verein.
Der 2. Vorsitzende. Dr. Pfeningberger. schloß sich den Worten an und dankte für die kameradschaftliche Zusammenarbeit. In einer kurzen Rede würdigte der 3. Vorsitzende. Dir. Dr. Hiess, - gewürzt mit einigen Anekdoten aus seiner ebenfalls über 25jährigen Tätigkeit in der Vereinsleitung — den Jubilar in seinem Namen und namens des HA und der Sektionen für seine Dienste. Die Gattin von Herrn Dr. Grumm. die seit 25 Jahren die Protokolle der Hauptversammlungen führt, wurde in die von den drei Vorsitzenden ausgesprochenen Dankesworte mit eingeschlossen, wobei im Zusammenhang mit der häufigen Abwesenheit des Generalsekretärs durch Vertretungen bei Tagungen u. a. das Wort "Alpenvereins-Witwe" gefallen sein soll. Die Feier war auch Anlaß, dem Betreuer des "Bergfilms". Herrn Wolfger, für seine langjährige, oft mühevolle Arbeit zu danken. Den Jubilaren wurden im Namen des VA und der Mitarbeiter der Kanzlei Ehrengeschenke überreicht. Generalsekretär Dr. Grumm bedankte sich seinerseits für die kameradschaftliche und verständnisvolle Mitarbeit und würzte seine Ausführungen auf launige Weise mit Geschichten aus seiner AV-Tätigkeit,
-str-
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1972, Heft 9-10, Seite 129

application/pdf Richard_Grumm_-_Bergsteiger_05_78.pdf