Beck Waldemar

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Biografie:
Ibach im Schwarzwald

Dr. Waldemar Beck 70 Jahre.
Als einer der alten Garde der Skiläufer beging Waldemar Beck am 2. Juli in Oberibach (Hotzenwald) seinen 70. Geburtstag. Er gilt als ein Mitbegrün-der der Arlberg-Skischule und bemühte sich mit Bilgeri um die Skiausbildung der Bergführer. Ebenso begeistert war er dem Ballonfahren und der Fliegerei verbunden. Sein Name ist unter Beiträgen vieler Fachzeitschriften zu finden.
Quelle: DAV Mitteilungen 1956, Heft 7, Seite 120

Dr. Waldemar Beck 75 Jahre. Nachträglich gedacht sei noch des in Ibach im Hochschwarzwald lebenden Dr. Waldemar Beck, der in diesem Jahr 75 Jahre alt wurde. Er gehört seit 1905 dem DAV und seit 1909 dem SAC an (Ehrenmitglied der Sektion Monte Rosa). Dr. Beck war Tourengefährte von Bilgeri, Hoek, Dyhrenfurth, Jahn, Merlet und Rickmers. Gemeinsam mit Hannes Schneider erlernte er von Viktor Sohm das Skilaufen. 1908 gelang ihm eine Erstdurchquerung der Ötztaler Alpen auf Skiern, 1909 leitete er mit Rickmers den ersten Skikurs in Kühtai. Auch als 75jähriger besteigt er im Sommer noch einige Dreitausender, und im Winter steht er im Verlaufe von fünf Monaten auf Brettln, um „nicht einzurosten".
Quelle: Mitteilungen des DAV 1961, Heft 12, Seite 198

Waldemar Beck
Der deutsche Vorkriegsflieger, Luftfahrtschriftsteller, Alpinist und Skiläufer seit Jahrhundertbeginn, Dr. Waldemar Beck im Schwarzwald beendet sein 75. Lebensjahr zusammen mit den Seinigen im Reiche der Drei- und Viertausender mit alten Bergfreunden und gedenkt dabei herzlich der nicht anwesenden lebenden Bergkameraden und all derer, die bereits in ein anderes Reich vorausgegangen sind.
Quelle: Der Bergkamerad 22. Jahrgang 1960/61, Seite 698
und gleichlautend in
Quelle: Der Bergsteiger 1960-61, Heft 10 Juli, Seite 609-610

Dr. Waldemar Beck 75 Jahre.
In der Stille des kleinen Schwarzwalddorfes Ibach, nahe dem Benediktinerstift St. Blasien, das nach Krieg und Gefangenschaft seine Wahlheimat wurde, feierte im Juli Dr. jur. et rer. pol. Waldemar Beck seinen 75. Geburtstag. Es war ein weiter Weg, der den im Schwarzwald geborenen Sohn eines Naturforschers und Enkel eines ehemaligen k. u. k. Staatsministers wieder an die Stätten seiner Jugend zurückführte. Die -von Vater und Großvater ererbte Liebe zur Natur hatte ihn aber immer wieder dorthin gezogen, und als er während seiner Studienjahre mit Dr. Henry Hoek zusammenkam und mit diesem auf den Skiern den ganzen Südschwarzwald durchstreifte, war seine Laufbahn als Skiläufer und Bergsteiger gekennzeichnet. Schon sein Vater war mit dem Lawinenprofessor Paulcke aus Karlsruhe bekannt, und es konnte nicht ausbleiben, daß der Sohn während seiner Studienjahre mit Menschen zusammenkam, die später berühmte Namen trugen. Mit Hoek übte er 1908 seine ersten Skisprünge am Feldberg. Hannes Schneider, der Begründer der späteren Arlbergschule, wirkte noch als Träger, als Dr. Beck mit seinen Kameraden zum. ersten Male auf den winterlichen Arlberg zog und mithalf, das Gebiet für den Wintersport zu erschließen. Im selben Jahre beteiligte er sich an der ersten Durchquerung des Ötztals im Winter bis hinunter in den Vinschgau, eine für damalige Zeit erstaunliche Leistung. Es folgten Bergfahrten in den Ostalpen, darunter zahlreiche Erstbegehungen mit seinen damaligen Kameraden Bilgeri, Viktor Sohm, Dr. W. Rickmers und dem Himalaja-Forscher Professor Dyhrenfurth, von denen die beiden letzten noch am Leben sind. Seinen Freunden Henry Hoek und Hannes Schneider mußte der Jubilar schon vor Jahren im. „Bergsteiger" die Nachrufe schreiben. Es folgten vor Beginn des Ersten Weltkrieges mit den Brüdern Schraudolph aus Einödsbach noch zahlreiche Touren, darunter auch Erstbegehungen, im gesamten Ostalpengebiet, mit Imseng aus Brig auf den größten Teil der Viertausender des Wallis, des Berner Oberlandes und in den Französischen Alpen, außerdem in den Pyrenäen und in England. 1908 durchquerte er Norwegen auf Skiern von Jotunheimen bis Trondheim. Dazwischen lag der erste Skileiterkurs mit Dr. W. Rickmers in Kühtai.
Becks andere Liebe galt der Fliegerei, der er sich dann völlig verschrieb. Mit Leutnant Justi unternahm er 1911 die erste Freiballonfahrt, und kurz darauf flog er als Gast Mit dem berühmten Flieger Pégoud in Genf. In diese Zeit fällt auch seine eigene fliegerische Ausbildung, die er im Ersten Weltkriege an allen Fronten zur Anwendung bringen konnte. Später leitete er mit Oberst Bilgeri, Jahn und Merkt die Bergführerkurse für Winterbergsteigen in den Dolomiten.
In dem kleinen Weiler Ibach lebt Beck heute völlig zurück-gezogen, nur wenn Vorträge oder Tagungen ihn fortholen, gewinnt er mit der großen Welt wieder Fühlung. Sonst widmet er sich seinen schriftstellerischen Arbeiten, die in allen luftfahrttechnischen und alpinen Zeitschriften Aufnahme finden, Es ist verständlich, daß seine Tätigkeit, die ihn immer wieder in vorderster Reihe sah, auch eine Reihe von Ehrungen einbrachte. So ist er Ehrenmitglied des VDS, der Sektion Monte Rosa im Schweizer Alpenclub, trägt die Ehrenzeichen für langjährige Zugehörigkeit zum Deutschen Alpenverein und zum Österreichischen Alpenclub. Im DAV schloß er sich nach seiner Rückkehr in den Schwarzwald der Sektion Hochrhein an und nimmt noch immer aktiv an den Sektionstouren teil, Wenige Tage vor seinem 75. Geburtstag stand er noch auf dem Furkahorn, und wenige Wochen später beging er mit seinem ältesten Sohn den Reißend Nollen im Titlisgebiet in der Zentralschweiz. Im Winter kann man den Jubilar regelmäßig fünf Monate auf Skiern antreffen.
In seiner geistigen Arbeit noch außerordentlich produktiv und körperlich, rüstiger als mancher Jüngere, wünschen ihm sowohl seine Fliegerkameraden wie auch seine Bergkameraden Glückab und Bergheil.
Willy Oser, Rheinfelden
Quelle: Der Bergsteiger 1960-61, Heft 12 September, Seite 769-770

Waldemar Beck
* 2. Juli 1886, (+) 17. Jänner 1966
Persönliche Kartengrüße aus Mallorca kündeten noch um die Jahreswende von der irnmerwährenden Lebenslust und dem Abenteuerdrang unseres lieben Klubbruders DDr. Beck. Mein Dank für diese Kartengrüße blieb ihm — abgesehen von allgemeinen Weihnachtsgrüßen — versagt. Mitte Jänner 1966 ging er von uns, nachdem er noch drei Tage zuvor auf Schiern stand, bevor ihn ein sanfter Herztod nachts im Schlaf überraschte.
Waldemar Beck wurde 1886 im württembergischen Teil des Schwarzwaldes als Sohn eines Naturforschers und Enkel eines ehemaligen k. u. k. Staatsministers — seine Mutter war Schweizerin — geboren. Nach dem Abschluß seiner Studien — er erwarb das juristi¬sche und staatswissenschaftliche Doktorat — widmete er sich der Diplomatenlaufbahn, aus der er als Legationsrat schied. Bereits frühzeitig betätigte er sich als Schiläufer und Bergsteiger und hatte Träger berühmter Namen zu seinen Gefährten. Mit Henry Hoek wurden am Feldberg 1908 die ersten Schisprünge gestanden, und im gleichen Jahr beteiligte er sich an einer winterlichen Durchquerung des Tiroler Ötztales, auf einer Nord-Süd-Route ins Vintschgau; das waren für die damalige Zeit bemerkenswerte Leistungen.
Verschiedene Erstbegehungen folgten mit seinen weiteren damaligen Kameraden Georg Bilgeri, Victor Sohm, Willi Rickmer-Rickmers und Günther Dyhrenfurth. Bergfahrten wurden in Norwegen, in den Pyrenäen, in Schottland, aber auch in den Tauern und im Wallis ausgeführt. Letztere mit dem ihm befreundeten Bergführer Imseng aus Brig, mit dem er fast alle Viertausender bestieg. Mit der großen Liebe zu den Bergen war es allein aber nicht getan. Es trieb ihn zur Fliegerei, der er bald völlig verfallen war. Seine erste Freiballonfahrt unternahm er mit Leutnant Justi, und wenig später war er Gast des berühmten französischen Fliegers Pégoud in Genf.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1966 Juli/August, Folge 1348, Seite 92


Geboren am:
02.07.1886
Gestorben am:
17.01.1966