Holzknecht Willi
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Biografie:
Willi Holzknecht (+)
Am 1. Februar hat Bannführer Dr. Willi Kolzknecht, auf Fronturlaub daheim, in einer Lawine den Bergtod gefunden. Es vollendete sich damit früh ein junges, reiches Leben, das aufging und groß geworden war in der einzigen Aufgabe des Dienstes an Deutschlands und seiner Jugend Zukunft.
Willi Kolzknecht war einer der hervorragendsten und trotz seiner Jugend einer der entscheidenden Träger jener Führerschicht der Hitlerjugend, die sich unter dem Druck der illegalen Zeit und ihrer Anforderungen und Aufgaben, ihrer Not und ihres Kampfes in Österreich in unvergleichlicher Karte gebildet hatte und deren Antlitz vom Erlebnis dieser Zeit geprägt war. Als Stabsleiter des Gebietes Tirol-Vorarlberg führte Willi Holzknecht seine Arbeit in dem neuen und größeren Rahmen seit dem März 1938 fort, ohne den Weg seiner Herkunft aus einer harten Zeit zu verlassen, den er seinen Jungen für ihre Zukunft vorzeichnete.
Als guter und freudiger Bergsteiger entwickelte sich Holzknecht, nachdem er die Universität seiner Vaterstadt bezogen hatte, im Kreis des Akademischen Alpenklubs Innsbruck. Als dem Deutschen Alpenverein der verantwortungsvolle und weitreichende Auftrag zuteil wurde, das Bergsteigen als Mittel der weltanschaulichen, politischen und Wehrerziehung der Jugend planmäßig und in enger Zusammenarbeit mit der Reichsjugendführung einzusetzen, übernahm Holzknecht, schon aufs höchste beansprucht als Stabsleiter des Gebietes, noch die Aufgabe des Reichsjugendfachwartes für Bergsteigen in der Reichsjugendführung und des Sachbearbeiters für Jugendbergsteigen in der Führung des Deutschen Alpen-Vereins. Als solcher wurde er einer meiner engsten und wichtigsten Mitarbeiter, der die Vorbereitung und Durchführung der gestellten und oft schwierigen Aufgabe nicht nur umsichtig und weitblickend, sondern mit innerster persönlicher Anteilnahme meisterte, da er als Bergsteiger und Jugendführer früh und als einer der ersten ihre weittragende und tiefe Bedeutung erkannt hatte. Kaum ein zweiter konnte die Fähigkeit und die Eignung für diese Arbeit besitzen wie Willi Holzknecht. Aber den wertvollen Mitarbeiter hinaus aber schätzte ich in ihm einen treuen und mir wegen seiner persönlichen Vorzüge, wegen seiner politischen und geistigen Haltung und seiner unbeirrbaren Einsatzbereitschaft lieben Kameraden.
Holzknecht vergaß nie, daß echter politischer Rang nur der starken geschlossenen Persönlichkeit zukommt. Und in dem Übermaß seiner Beanspruchung formte er doch immer noch an sich selbst. So beendete er, als er schon im Wehrdienst stand, noch sein Rechtsstudium, und so war er immer noch all dem aufgeschlossen, was die Berge ihm und seiner Persönlichkeit gaben.
Das Maß und Gewicht der Verantwortung, das er schon in jungen Jahren zu tragen hatte, drückte ihn nicht und er entzog sich ihm nie, sondern es war ihm der immer neu fließende, immer neu fruchtbare und immer neue Steigerungen der Anspannung und der Leistung erwirkende Ursprung seiner eigenen Kraft. Darin aber weist sich das echte Führertum aus, das Willi Holzknecht zum Vorbild nicht nur des deutschen Bergsteigernach-Wuchses, dem er den neuen Weg bereitete, sondern der ganzen deutschen Jugend macht.
Arthur Seyß-Inquart.
Quelle: Mitteilungen des Deutschen Alpenvereins, Deutscher Bergsteigerverband im NS. Reichsbund für Leibesübungen 1939-40, Heft 6, Seite 97
Gestorben am:
01.02.1940