Golte Fritz
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Biografie:
Fritz Golte (+)
Durch mehr als acht Jahrzehnte hat der Verewigte, getrieben von seiner großen Liebe zur Natur und unstillbaren Sehnsucht nach ihrer Schönheit, rastlos und freudig die Fluren und Berge seiner Heimat und die herrlichen Alpen durchwandert. Auf, zahlreichen der schönsten und höchsten Gipfel stand sein nimmermüder Fuß, schaute sein schönheitsdurstiges Auge weithin über die Pracht der Gottesschöpfung. Wenige Gebiete der Alpen, vornehmlich der Ostalpen, sind ihm unbekannt geblieben, und seiner umfassenden Kenntnis war es zu danken, daß die Sektion, als sie an den Bau eines Unterkunftshauses dachte, einen ideal schönen Hüttenplatz fand: im Martelltal, angesichts der herrlichen Zufallspitzen und der erhabenen, schneegekrönten Häupter des Ortlers und der Königsspitze, wurde 1914 der Grundstein zu einer Dortmunder Hütte gelegt. Die Vollendung des Baues zu sehen ist dem Heimgegangenen nicht vergönnt gewesen. Seit eineinhalb Jahrzehnten trauern wir um den Verlust unseres Hüttenplatzes. Wohl wurde uns ein schöner Ersatz: im Jahre 1932 konnten wir in den Sellrainer Bergen bei Kühtai unsere liebe Dortmunder Hütte einweihen, und eine besonders große Freude war es uns,daß unser Golte mit an der Einweihungsfeier teilnehmen konnte. Zum letztenmal hatte es den bald 84jährigen, rüstigen Wanderer hinaufgezogen in seine geliebten Alpen, deren herbe Schönheit, verklärt im herrlichsten Spätsommersonnenglanz, seine stets schönheitsuchenden Augen noch einmal in sich aufnahmen. Nun ruht der Nimmermüde aus von seiner Wanderung, gebettet in teurer Heimaterde seines Geburtsortes Vommern an der Ruhr, und seine geliebten Ruhrberge schauen still herab ins Tal und halten Wacht an seiner letzten Ruhestätte. Sein gesegnet langer Lebenskreis hat sich geschlossen; sein tatenfrohes, bescheidenes Leben sei uns Vorbild und Vermächtnis: Exzelsior, empor! S.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1935, Seite 97