Heinrich Ludwig
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Biografie:
Heinrich Ludwig (*)
In Villach ist am 28. Februar der langjährige Obmann der früheren S. Krain im 82. Lebensjahr gestorben. Er stammte aus Westfalen, kam aber schon als kleines Kind mit seinem Vater nach Feistritz im Rosental (Kärnten), wo dieser beim dortigen Eisen- und Drahtwerk lange Jahre als Frischmeister angestellt war.
Ludwig wurde Lehrer und wirkte an Schulen des Deutschen Schulvereins, zum Schluß auch in Laibach, wo er durch Heirat ein stattliches Haus erwarb. Er gehörte bald zu den angesehensten Persönlichkeiten der deutschen Kreise von Laibach. Seine Ferien verbrachte er mit Vorliebe in seiner zweiten Heimat Feistritz, zumal er ein eifriger Jäger und Bergsteiger war. Jahrelang wirkte er im Ausschuß der S. Krain, und 1910 übernahm er nach der Übersiedlung Dr. Roschniks nach Wien die Obmannstelle. Als solcher baute er das Neue Maria-Theresien-Schutzhaus am Triglav und das Triglavsee-Haus. Er war auch ein eifriger Freund des durch 30 Jahre bestandenen AV.-Gaues „Karawanken" in Klagenfurt und verschaffte diesem manchen Vorteil gegenüber unfreundlichen Iagdbesitzern. Von 1914 bis 1920 war Ludwig Mitglied des Hauptausschusses. Rege war seine Tätigkeit im einstigen nationalen Fremdenverkehrsausschuß, der auch die gemeinsamen Interessen der südlichen deutschen alpinen Vereine vertrat. Dafür mußte er büßen, als der Zusammenbruch kam; die slawischen Machthaber wiesen ihn von Laibach aus und nahmen sein Haus in Beschlag. Bekanntlich wurde die S. Krain aufgelöst und ihre Schutzhäuser ohne Entschädigung dem Slowenischen Alpenverein übergeben. Ludwig zog sich nun nach Kärnten zurück und erwarb ein Haus in Lind bei Villach. Sein Herz war und blieb immer den Alpen zugewendet, und seine zahlreichen Freunde werden durch das unerwartete Ableben des wackeren Mannes tief betrübt sein.
L. J.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1935, Seite 97
Gestorben am:
28.02.1935