Haberzettl Klemens

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Biografie:
Klemens Haberzettl
29. September 1920 — (+) 2. Jänner 1970
Eine kleine Gruppe eigenwilliger Bergsteiger drohte zu zerfallen: Keiner wollte jene „Funktion' übernehmen, die im Dienste aller stille und unbedankte Arbeit und Verantwortung forderte. Doch nach dem Leitsatz „Wenn alle untreu werden ..." sprang unser Klemens Haberzettl in die Bresche um mitzuhelfen, einer Idee, einer Gemeinschaft wieder Leben und Farbe zu geben, wie er es immer getan hatte.
Klemens gehörte nicht zu den Begnadeten, denen alles mühelos gelang. Doch begeistert nahm er jede Herausforderung an und setzte sich durch, immer aber unter taktvoller Rücksichtnahme auf seine Mitmenschen.
Leider fand er in seinen harten Jugendjahren noch nicht in die Berge, obwohl er für große Ideale weit aufgeschlossen war. Der Krieg rief ihn sogleich, und durch persönliche Einsatzbereitschaft und Tapferkeit wurde er Offizier und Träger des Deutschen Kreuzes in Gold. Lange verzögerte sich seine Rückkehr in das Leben unserer Zeit.
Doch nun schenkte ihm ein schöpferisches Leistungsdenken beruflich Erfüllung und schließlich Erfolg. Eine harmonische Ehe und seine viel zu spät aufkeimende Liebe zu den Bergen rundeten das Bild eines glücklichen Menschen. In den Bergen hoffte er geduldig, Versäumtes nachzuholen, doch stellte er immer sogleich seine eigenen Wünsche zurück, wenn es galt, anderen den ersten Weg in seine herrlichen Berge zu weisen, denn in keinem Tourenbuch leuchten die Gipfel so hell wie in den Augen junger Seilgefährten. Verzeih mir, Klemens, wenn ich in Deinen Leistungen als Mitarbeiter und später Leiter unserer Bergsteigerschule Deine größten alpinen Taten sehe, weil sie von besonderer Selbst¬losigkeit waren, weil sie aus einer vorbildlichen Einstellung und Haltung kamen!
Nur wenige Jahre war es ihm gegönnt, mit seinen Kameraden, die größtenteils Klubmitglieder waren, durch die Alpen zu ziehen. Es verband uns eine Kette glücklicher Erlebnisse, oft auf schwierigen Felsfahrten, die nur dem Könner vorbehalten waren, doch viel zu früh mußte er gegen die ersten Anzeichen eines schweren Leidens ankämpfen und immer öfter bescheiden resignieren. Trotzdem hat uns die Todesnachricht alle überrascht.
Wir haben einen glücklichen, sonnigen Menschen aus unserer Mitte verloren, einen,
nach dem es klingt: „ ... Einen bess'ren find'st Du nicht!"
H. Schmoltner
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1970, Juli/August, Folge 1372, Seite 119-120


Geboren am:
29.09.1920
Gestorben am:
02.01.1970