Hildebrand Hellmuth

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Biografie:
Hellmuth Hildebrand gefallen.
Am 13. Februar 1943 ist das langjährige Vorstandsmitglied des Akademischen Zweiges Berlin, Hellmuth Hildebrand, als Feldwebel in einem Grenadierregiment „im westlichen Kaukasus bei einem von ihm schneidigst geführten Gegenstoß an der Spitze seines Zuges im Alter von 38 Jahren vor dem Feind geblieben". Fünf deutsche Kriegsauszeichnungen schmückten seinen grauen Rock. Polen-, Frankreich-, Balkan-Feldzug hatte er hinter sich, und beim Ostfeldzug war er vom ersten Tag an dabei. Bei den schweren Krimkämpfen wurde er zweimal verwundet. Ein Bergsteigerleben hat sich in dem Gebiet erfüllt, wo er im Frieden Erstersteigerlorbeeren gesammelt hatte. 1929 war er als Bergsteiger im Rahmen der Exkursion Brecht-Bergen in den durch den Feldzug 1942 bekannt gewordenen Kluchorbergen im West-Kaukasus, wo die Erstersteigung des stolzen, doppelgipfeligen Dotakai sein größter Erfolg war. Als Bergsteiger scharfer Richtung war er auch Mitglied des AAVB. Während er (1927 - 1929) 1. Vorsitzender der damaligen ASB. (Akad. Sekt. Berlin) war, sah er eine Hauptaufgabe darin, ein kameradschaftliches Zusammenleben herzustellen zwischen jenem Verein auserlesen guter Bergsteiger und der Alpenvereinssektion. Damals half er auch, nachdem die alte Gaudeamushütte durch eine Lahne zerstört war, der an anderer Stelle errichteten neuen Gaudeamushütte (Kaisergebirge) über die Schwierigkeiten der Kinderjahre hinweg. Ungezählte Viertausender und andere beachtliche Berge (z. B. Bietschhorn) weist sein Gipfelverzeichnis auf; besonders tat er sich als Alleingänger im Eis hervor, wobei er selten besuchte Gipfel bevorzugte (z. B. Thurwieserspitze).
Von ungewöhnlicher Ausdauer, zwang er sich vor großen Fahrten Einlaufstouren von seltenen Ausmaßen auf: So, wenn er an einem Tag von Zermatt aufs Rimpfischhorn stieg und zurück oder mit Rucksack mutterseelenallein von Innsbruck auf der Fahrstraße bis zum Schlagbaum auf dem Brenner und zurück, nach Innsbruck, ebenfalls in einem Tag. Als leidenschaftlicher Geograph und Biologe bereiste er fast ganz Europa und angrenzende Gebiete Asiens und Afrikas, vergaß darüber aber nie - z. B. durch eine Besteigung des Ätna - den Bergsteiger. Mutig und kämpferisch, wie er im Leben immer war, starb er. Aber fortleben wird er in der Erinnerung .aller Bergsteiger, die ihn kannten.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1943, Seite 5-6

Hildebrand Hellmuth, Berlin, * gefallen im westlichen Kaukasus
Besteigung ungezählter Viertausender und andere beachtliche Berge in Europa, Asien und Afrika
1929 Teilnehmer der Exkursion Brecht-Bergen Kluchorbergen (West-Kaukasus)
1929 1.Best.Dotakai, (Kluchorbergen,West-Kaukasus)
Best.Bietschhorn,3934m, (Berner Alpen)
Alleinbest.Rimpfischhorn,4199m, (Walliser Alpen)
Alleinbest.Thurwieserspitze,3652m, (Ortleralpen)
Best.Ätna,3357m, (Sizilien)


Geboren am:
1905
Gestorben am:
13.02.1943