Heckler Karl
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Biografie:
Ingenieur Karl Heckler, geboren 1911, stammt aus dem Schwarzwald; er ist Abteilungsleiter im Landesvermessungsamt in Stuttgart. Er hat gemeinsam mit Erwin Schneider schon an der Alpenvereinskartographie gearbeitet und war von 1939 bis 1941 Teilnehmer der Deutschen Anden-Kundfahrt in die Cordillera Blanca, in deren Verlauf er den 6650 Meter hohen Huascaran-Nordgipfel und 50 Vier- und Fünftausender erstieg.
Quelle: DAV Mitteilungen 1954, Heft 5, Seite 69
Quelle: DAV Mitteilungen 1954, Heft ?, Seite 115
Ehrung für Karl Heckler (+)
Ein ausgewähltes Auditorium des wissenschaftlichen und bergsteigerischen München gedachte in einer gehaltvollen Gedenkstunde in der Technischen Hochschule Karl Hecklers, des bei der deutsch-österreichischen Himalaya-Karakorum-Expedition 1954 tödlich verunglückten, hochbegabten und vielbewährten Geodäten. Der Präsident der Deutschen geodätischen Kommission, Prof. Dr. M. Kneißl (TH München), hob die Hochgebirgsforschung als wichtigen Teil der Erdforschung hervor. Er begrüßte besonders die Witwe Karl Hecklers, Frau Maria Heckler. Prof. Dr. K. Ramsayer (TH Stuttgart) hielt die Gedenkrede, in der er Karl Heckler als Wissenschaftler, Mensch und Bergsteiger würdigte. Obwohl leitender Beamter im württembergisehen Vermessungswesen, folgte Heckler dem Ruf in den Himalaya, um die aktive Forschung fortzusetzen. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Photogrammetrie, Prof. Richard Finsterwalder, dem die Hochgebirgsforschung und die Photogrammetrie Wesentliches verdanken, sprach knapp über Wesen und Aufgabe der wissenschaftlichen Himalaya-Expedition, insbesondere, wie erst die Verbindung von bergsteigerischer und wissenschaftlicher Gruppe unter zuverlässiger Führung die ideale Expedition ergebe. In diesem Sinne sei die Rebitsch-Expedition vorbildlich gewesen, Karl Heckler sei ein Idealtyp von Bergsteiger und Wissenschaftler in einer Person gewesen.
Quelle: Der Bergsteiger 1954-55, Heft 06 März 1955, Seite A 081
Dipl.-Ing. Karl Heckler
Der Leiter der wissenschaftlichen Gruppe der Deutsch-Österreichischen Himalaja-Karakorum-Expedition, Dr. Wolfgang Pillewizer, berichtete über den tragischen Tod des Geodäten Karl Heckler am 26. Juli folgendes: „Am 23. Juli war Karl Heckler von der letzten Vermessungs-unternehmung am 58 Kilometer langen Baturagletscher erfolgreich zurückgekehrt, und wir besprachen, daß er es sich in Zukunft etwas leichter machen könne. Die Kartenaufnahme eines Gebietes von fast 5000 Quadratkilometer war bis auf wenige Ergänzungen vollendet. Heckler wollte in kurzen Tagesmärschen nach Baltit zurückkehren und dabei ausgiebig photographieren. Ich zog einen Tag voraus von Pasu nach Baltit, erfolgte mit dem Kameramann Eugen Schuhmacher und Dr. Schneider nach.
Am Nachmittag des 26. Juli kam Heckler mit seiner Kolonne in die Nähe von Saret, dort wo die Hunzaschlucht von Nord-Süd- auf Ost-West-Richtung umbiegt. Der Weg verläuft hier unweit eines von den Engländern für Lord Kitchener errichteten Denkmals sehr ausgesetzt an einer senkrechten Felswand. 20 bis 30 Meter tiefer tobt der sommerlich angeschwollene Hunzafluß, dessen braune schlammige Wassermassen gerade hier gegen die Felsen branden. Der Weg ist wohl recht eindrucksvoll, aber nicht gefährlicher als an vielen anderen Stellen im Hunzatal, Schuhmacher blieb zunächst etwas zurück und filmte die Kolonne an der Unfallstelle, dann wollte Heckler photographieren und bat Schneider, mit Trägern und Tragtieren vorauszugehen. Schneider war etwa 30 Meter weit gekommen, als er einen Schrei hörte und beim Umblicken Heckler vom Weg übel die senkrechte Felswand in den Fluß stürzen sah. Er überschlug sich dabei und muß mit dem Kopf auf einen Felsen aufgeschlagen haben.
Schneider eilte mit dem Orderly Hecklers sofort zu einer Stelle, wo sie zum Wasser hinabklettern konnten. Da sahen sie den gelben Anorak des Kameraden vorbeitreiben, der Kopf war aber nicht mehr sichtbar. Schneider, der schon seine Kamera weggeworfen hatte, wollte sich in das tosende Wasser stürzen und einen Rettungsversuch unternehmen, wurde aber durch den Träger daran gehindert. Heckler war nach kurzem Auftauchen verschwunden und wurde mitgerissen von dem sehr schnell dahinschießenden Fluß.
Schneider
Quelle: DAV Mitteilungen 1954, Heft 9, Seite 142
Karl-Heckler-Gedächtnisfeier.
Die Deutsche Geodätische Kommission veranstaltete am 11. Februar gemeinsam mit der Gesellschaft für Photogrammetrie, dem Deutschen Alpenverein und der Himalaja-Stiftung in der Technischen Hochschule in München eine Gedächtnisfeier für den im Karakorum verunglückten Kartographen Ing. Karl Heckler, zu der auch Frau Heckler erschienen war. Es sprachen Prof. Dr. Kneißl und Professor Dr. Ramsayer über Erdforschung und über den Wissenschaftler und Menschen Heckler. Prof. Dr. Finsterwalder hielt einen Vortrag über Wesen und Aufgabe der wissenschaftlichen Himalaja-Expeditionen und ging besonders auf Verdienste des Alpenvereins ein. Im Rahmen eines Lichtbildervortrages berichtete Dr, Pillewizer von den Forschungsarbeiten und -ergebnissen der Deutsch-Österreichischen Himalaja-Karakorum-Expedition 1954.
Quelle: DAV Mitteilungen 1955, Heft 3, Seite 44
Geboren am:
1911
Gestorben am:
26.07.1954