Pieszczek Eugen

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Biografie:
Eugen Pieszczek
Der Geheime Hofrat Pieszczek, Vorstand der Deutschen Botschaftskanzlei in Wien, verbrachte den Sommerurlaub mit seiner Familie alljährlich in meiner Heimatstadt Judenburg. Dadurch wurde ich im Jahre 1899 mit dem ältesten Sohne Eugen bekannt und befreundet. Gemeinsame Wanderungen in der schönen Umgebung und Besteigungen der verschiedenen Gipfel in den Seetaler Alpen brachten Eugen der Natur und den Bergen näher und entzündeten in ihm eine Liebe und Begeisterung, die ihn bis zum Lebensende nicht verließ. Eugen besuchte das Gymnasium in Rudolstadt in Thüringen, inskribierte dann auf der Universität Wien Jus, wechselte aber bald zum Bankfach über und diente dann bis zu seiner Pensionierung als Beamter des Wiener Bankvereins am Schottentor. Im Laufe meiner mehr als ein halbes Jahrhundert währenden Freundschaft mit Eugen habe ich mit ihm viele Touren gemacht. Die Große Bischofmütze, auf die mein Bruder Alfred und ich Eugen im Jahre 1905 führten, war seine erste eigentliche Klettertour. Während der Jahre meines Aufenthalts in Wien habe ich mit Eugen sämtliche damals bekannten Anstiege auf die Rax aus dem Höllental, in der Preinerwand und den Kahlmäuern begangen; auch im Gesäuse war ich ein paarmal mit ihm. Großer Kletterer war Eugen nie; ihm behagte das Eis besser. Im Laufe der späteren Jahre war ich mit Eugen in den Ötztaler Alpen und in der Bernina. Eugen war ein ausgezeichneter Photograph und brachte stets herrliche Aufnahmen aus den Bergen mit. Der Liebe zu meinen Heimatbergen, den Bergen seiner Jugend, den Seetaler Alpen mit dem Zirbitzkogel, blieb Eugen sein Leben lang treu. Wenige Jahre vor 1939 baute sich Eugen im Herzen der Seetaler Alpen ein kleines Häuserl, wo er seinen Lebensabend zu verbringen gedachte. Die Wehrmacht hatte aber aus dem herrlichen Almgebiet einen Truppenübungsplatz gemacht, und zu seinem größten Schmerz mußte Eugen 1939 das Häuserl abtreten und verlassen. Im zweiten Weltkrieg war Eugen durch zwei Sommer Betreuer unserer Hütte auf der Adlersruhe. Sein Stolz war, daß er während dieser Zeit glaublich 67mal beim Gipfelkreuz des Großglockners stand, wobei er den Stüdlgrat mehrmals und einmal auch den Nordwestgrat beging. Dem ÖAK gehörte Eugen seit 1920 als Mitglied an, Im Jahre 1953 erlitt Eugen einen Schlaganfall, von dessen Folgen er sich nicht mehr erholen konnte, bis am 6. März 1955 Freund Hein ihn aus diesem Leben führte und vor einem längeren Siechtum bewahrte. Fiducit Eugenius!
Harold Goedel
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1956, Jänner/Februar, Folge 1285, Seite 26

Pieszczek Eugen, Rudolstadt in Thüringen, später Wien
Besteigungen der verschiedenen Gipfel in den Seetaler Alpen, sämtliche damals bekannten Anstiege auf die Rax aus dem Höllental, in der Preinerwand und den Kahlmäuern. Mehrere Besteigungen im Gesäuse,in den Ötztaler Alpen und in der Bernina. 67mal stand er beim Gipfelkreuz des Großglockners. Dem ÖAK gehörte Eugen seit 1920 als Mitglied an.
1905 Best.Große Bischofmütze,2458m, (Gosaukamm,Dachsteingebirge)
Beg.Großglockner-Südwestgrat „Stüdlgrat“,III/A0,620 HM,3798m,
(Glocknergruppe,Hohe Tauern)
Beg.Großglockner-Nordwestgrat,3798m, (Glocknergruppe,Hohe Tauern)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu


Gestorben am:
06.03.1955