Olbrich Hermann

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Biografie:
Hermann Olbrich
Ing. Hermann Olbrich, Oberinspektor der Österreichischen Bundesbahnen i. R., starb am 9. Juni 1956. Er wurde 1886 in Wien geboren, studierte Maschinenbau, machte anschließend sein Einjährig-Freiwilligen-Jahr und trat dann in den Dienst der Österreichischen Staatsbahnen. 1914-1918 erfüllte er seine Pflicht bei der österreichischen Kriegsmarine. Nach Beendigung des Krieges trat er wieder in den Dienst der Österreichischen Bundesbahnen und blieb dort bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand.
Ing. Olbrich war Bergsteiger und Naturfreund mit Leib und Seele. Seine Bergfahrten waren für ihn nicht nur bloßer Zeitvertreib, sie waren für ihn bei seiner tiefen Verbundenheit mit der Natur ein zwingendes Herzensbedürfnis, ein stetes Erleben der-selben. Seine Fahrten begannen im Wienerwald, führten ihn über die Kletterschulen Wiens auf den Peilstein, auf die Rax, ins Gesäuse und immer weiter bis zu den eisigen Hochgipfeln der Alpen und den kühn geformten Felsen der Dolomiten. Er war aber auch glücklich, wenn er in den Heimatbergen seines Vaters, im Altvater, wandern durfte oder ein paar Tage am Meeresstrande verträumen konnte. Als ihn in späteren Jahren ein Leiden zwang, auf seine Bergfahrten, die so viel für ihn bedeuteten, verzichten zu müssen, waren es die in den Bergen gewonnene Erkenntnis und sein an den Wundern der Natur geschulter Blick, die ihm halfen, sein Schicksal leichter zu ertragen, ihm nicht zu grollen. Sein Garten in St. Pölten mit seinen Bäumen, seinen Blumen, seinen Bienen brachte ihm noch manche Freude, waren für ihn ein weiteres Erleben des wundervollen Alls. Er hatte für so vieles Herz und Verständnis. Vor allem für seine Mitmenschen, denen er, wo er konnte, Helfer war. Seinen Beruf nahm er sehr ernst, war immer gerecht und bei allen geachtet und beliebt. Seinen Bergkameraden war er stets ein guter Gefährte und treuer Freund. Ich bin stolz darauf, daß ich ihn als solchen bezeichnen durfte. Nun ist Hermann eingegangen in die unbegreifliche Ewigkeit. Sein Tod riß in dem Kreise derer, die ihn näher kannten, eine bleibende Lücke. Wir werden sein Angedenken in treuer Freundschaft stets in Ehren halten.
R.Gerlich sen.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1956, November/Dezember, Folge 1290, Seite 181


Geboren am:
1886
Gestorben am:
09.06.1956