Bergmann Viktor

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Biografie:
Viktor Bergmann (+)
Tief erschüttert und in aufrichtiger Trauer beklagt die S. Graz ihren verdienstvollen Zahlmeister. Ein Mann der Arbeit, ein Urbild treuer Pflichterfüllung ist mit ihm geschieden. Tief und fest saß in Bergmanns Herzen die glühende Liebe zur Alpenwelt, besonders zu seinen heimatlichen steirischen Bergen; ihrem Dienste war der größte Teil seines Daseins geweiht. Ein Jüngling noch, ist er in den Dienst des Alpenvereins getreten und hat ihm bis an sein Lebensende Tage und Nächte einer rastlosen Arbeit gewidmet. Er ist zeitlebens jung gewesen und jung geblieben in seiner Liebe zu den Bergen. Er hat die Gesinnungsfestigkeit und Überzeugungstreue aus seinem geschäftlichen Leben auch auf seine Tätigkeit im Alpenverein übertragen und hat sie mit einer weisen Erkenntnis den Wandlungen der Menschen und Zeiten anzupassen gewußt. Nicht, daß ihn jemals, die Lust angewandelt hätte, sich fälsche Jugendlichkeit anzuschminken oder, in der Angst, etwa nicht Schritt halten zu können, seinem Empfinden Gewalt anzutun. Wohl aber war ihm die seltene Fähigkeit verliehen, sich einfügen zu können in die Forderungen einer neuen Zeit, einer nachwachsenden Generation. Besonders umfangreich und ersprießlich war seine Tätigkeit als Zahlmeister zur Zeit, als der Hauptausschuß des D. u. Ö. Alpenvereins in Graz seinen Sitz hatte (1894 - 1897), dann für die Hauptversammlung des Gesamtvereins in Graz im Jahre 1912 und namentlich für den Bau des Artur von Schmid-Hauses am Dössensee bei Mallnitz in den Jahren 1908 - 1911. Anläßlich der Feier unseres 50jährigen Bestandes im heurigen Jahre war auch eine besondere Ehrung Bergmanns geplant. Sein Tod hat sie uns vereitelt. Wir aber werden sein Andenken, tief in unseren Herzen eingeprägt, treu bewahren, bis wir selbst erlöschen, und die Erinnerung an Bergmann als ein leuchtendes Vorbild noch auf unsere Nachfahren übertragen.
Dr. Albert Ott.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1920, Seite 27