Ellmauthaler Eduard

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Biografie:
Ellmauthaler Eduard "Edi"
1934 5.Beg.Große Zinne Nordwand "Comiciführe",VI+/A1,400 HM,2999m, (Sextener Dolomiten)
Beg.Kleine Zinne-Südkante "Gelbe Kante",VI,350 HM,2857m, (Sextener Dolomiten)
1934 1.Beg.Kleines Fieberhorn-Ostkante,V-/A0,160 HM,2157m, (Tennengebirge)
1938 Teiln.Garhwal-Himalayakundfahrt des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins,
(Himalaya,Indien)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu

Eduard Ellmauthaler
Vor Jahresfrist fiel an der Eismeerfront unser lieber Klubkamerad Eduard Ellmauthaler, ein hervorragender Bergsteiger und vor allem vorbildlicher Kamerad. Ellmauthaler war am 12 October 1912 im Gau Salzburg geboren worden und übte dort auch seinen Beruf als Lehrer aus. Zum Bergsteigen war er erst verhältnismäßig spät — 1933 — gekommen, dann
atterdings hing er mit einer Hingabe und Liebe an den Bergen, wie es eben nur bei einem
Menschen der idealen Einstellung, wie sie Eduard Ellmauthaler hatte, der Fall sein kann. Sein
rasch erworbenes grotzes Können in Fels und Eis führte ihn schon in kurzer Zeit zu den größten und
schwierigsten Fahrten in den heimatlichen Bergen und später in den Westalpen, bis seine berg￾steigerisrhe Laufbahn in der Teilnahme an der von Klubkameraden Schwarzgruber geführten
Kundfahrt in den Sarhwal-Himalaja ihre höchste Krönung erfuhr.
Aus der großen Zahl der von Ellmauthaler ausgefllhrten Bergfahrten seien nur einige
als besonders bemerkenswert angeführt:
Hinteres Zieberhorn-Westwand (7. Begehung), ferner verschiedene Erst- und Zrüh￾begehungen im Eennengebirge und Hochkönig-Gebiet.
, S^0" 1934 gelang die 5. Begehung der Großen Zinne-Nordwand, ein Fahr später Große
Sischofsmütze-Nordwand und Kleine Zinne-SUdoslkante (Eomiciweg). 1936 glückten wieder
Neufahrten und erste Winterbegehungen im Tennengebirge, dann u. a. die 5. Begehung des
Angerstein-Pfeilers und der Däumling-Ostkante.
3m selben Fahr begann Ellmauthaler mit schwierigen Eisfahrten und in der nächsten Zeit
gelangen ihm Wiesbachhorn-Nordwestwand (allein), Fuscherkarkopf-Nordwand (allein), Hoher Lenn-Nordwand (allein), Pallavicinirinne (allein), dann wieder Zelsfahrten, wie Aoßkuppen￾kante Dachl-Nordwand, Dachstein-Steinerweg (seilfrei), Linser-Liegerweg, Zwolfer-Lchranz￾hoferweg usw. 19Z7 sah ihn, nachdem er 1936 schon das Matterhorn bestlegen hatte, auf großer
Zahrt in der Schweiz: Montblanc-Peterötgrat, Grandes Morasses, Weißhorn, Zinal-Aothorn,
Wellenkuppe-Obergabelhorn und Dent Hörens wurden erstiegen.
Diese großen Erfolge und die hervorragende Kameradschaft, die Ellmauthaler zu eigen
lvar lenkten das Augenmerk auf ihn, als es die Mannschaft für die von Lchwarzgruber ge￾führte Himalagafahrt im Sahre 1938 zusammenzuftellen galt, und tatsächlich hat sich Lllmauthaler
auf dieser Kundfahrt als hervorragender Bergsteiger und Kamerad bewährt und zu den schönen
Ergebnissen bestens beigetragen. , Wie als Kamerad und Bergsteiger hat sich Lllmauthaler auch als Soldat bewahrt. Schon
auf dem Siegeszug durch Frankreich wurde er als Unteroffizier mit dem Eisernen Kreuz
II. Klasse ausgezeichnet. * . , . . l
Waller Greiner, sein Gefährte auf mehreren Bergfahrten in den Westalpen, schrelbt
in einem Brief über Eduard Ellmauthaler folgende Worte:
„Wir liegen im Selt, Lllmauthaler und ich. Uber uns die kühne Spitze des Rothorns,
unter "uns Zermatt. Ls wird Abend. Borgestern waren wir am Weißhorn. ,Lllmauthaler,
eigentlich kennen wir uns gar nicht und doch find wir heute schon alte Kameraden. >)ch sprach
mit ihm, mit einem Deutschen, der in seinem Herzen so fein war, so sauber und treu, der aus
tiefstem Herzen einen Weg suchte, der seinem Bolke wieder Aecht und Brot geben konnte
und damals doch noch nicht gefunden hatte. Wir waren erst einige Lage beisammen, der Zufall
hatte uns zusammengeführt, und doch kannten wir uns bereits im Grunde unserer Herzen.
Lllmauthaler, Du feiner Kamerad, Du deutscher Soldat, Du treuer, jetzt stiller Held, gelt,
wir haben damals davon gesprochen, ob unser Bolk sich einmal finden, ob ein Führer, ob d e r
Führer für uns Deutsche kommen würde? Ob Arbeiter, Bauer, Beamter einmal zusammen￾stehen würden in Deutschland, ohne sich zu hassen? ,Ls wäre so schön', sagtest Du — sagte ich,
beide Söhne eines Bölkes, die zu Hause nichts sagen durften, weil eine volksfremde Negierung
unser schönes Donauland regierte. — Lllmauthaler, ich denke an diese Stunden im Zelt am
Zinalrothorn, wo ich in Dir den einfachen Deutschen gefunden, gesehen habe. Du wußtest nichts
davon, ich habe nicht davon gesprochen. Fünf Zahre später: Lllmauthaler — Du bist tot. Du
lieber feiner Kamerad! Wieder soll ich Zwiesprache Hallen, soll für immer Abschied nehmen
von Dir? Zetzt, zur Zeit des Opfers Hunderttausender, wo Arbeiter, Bauern, Beamte,
Preußen Österreicher, Bagern oder Lachsen sterben, damit Deutschland lebel Wo ein Bolk
in dieser Welt durch bas heiligste Opfer seiner besten Söhne wirklich ein Volk wird, muhtest
Du fallen!
Ob, Sinnbild für Deutschland! Du warst eben einer der Besten. Lllmaulhaler, leb wohl,
Du konntest es nicht mehr erleben, das Reich, von dem wir damals sprachen, träumten im Zelt
in der Schweiz, am Fuße der Riesen der Westalpen, als arme Löhne eines armen Volkes.
Du bist aber gläubig hinausgezogen als Träger eines Glaubens, den uns alle unser Führer
gegeben und hast Dein reines Leben geopfert, damit es werde, das Reich der Gröhe, der
Kraft und der Herrlichkeit, unser Deutschland!
Gllmauthaler, Dein Leben, Dein Tod waren nicht umsonst. Die Gräber, auf denen graue
Stahlhelme liegen und eines davon an der Tismeerfront — sind uns Mahnung, Verpflichtung,
für Deutschland ?u arbeiten, solange wir leben!"
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1942/43, Folge 1230, Seite 131-133

Geboren am:
12.10.1913
Gestorben am:
1942