Lippert Walter

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Biografie:
gestorben im Stübiger Klettergarten (Deutschland)

In Memoriam
Am 15. März 1950 verunglückte einer unserer jüngsten Kameraden, Walter Lippert, durch Absturz im Stübiger Klettergarten (Nördlicher Frankenjura) tödlich.
Da sind einige, die heben mahnend den Zeigefinger und warnen: wozu ? Da sind andere, die schütteln verwundert den Kopf, ob unseres sonderlichen Tuns, vergeblich fragend warum?
Da sind wir, die wir um unser Erlebnis wissen. Wissende, von dem Augenblick an, da wir erstmals bedächtig den Seilknoten knüpften. Doch mitunter gibt es Augenblicke in unserem jungen Leben und Er-Leben, wo wir unbewußt ein Fragezeichen setzen.
Da sind andere, denen die Berge ein Lebensalter hindurch Form und Inhalt zugleich waren, und da ist ein er, kaum 16 Jahre alt, dessen erste Schritte seine letzten waren: dort wo auch wir unsere ersten Schritte wagten, erstmals Hand anlegten: im grauen, verwitterten Jurakalk.
Sechs Jungmannen trugen ihn auf seiner letzten Weg-Strecke. Weiße Wolken zogen am sonnigen Märzhimmel dahin und das Schwarz der Trauergemeinde stand in scharfem Kontrast zum leuchtenden Himmelsblau. Die frischaufgeworfene Graberde roch nach Frühling.
An einem gleich sonnigen Frühlingstag geschah es: Auf luftiger Felsenwarte sitzend, stürzte er — sich zu weit nach vorne wagend — die steile Talwand hinab. Kameraden leisteten die erste Hilfe. Auf dem Transport erlag er seinen schweren Verletzungen.
Er war einer unserer Jüngsten, einer von den Nachinnengekehrten, den Lautlosen, den Schweigern.
Dieser tragischer Riß in unserer jungen Gemeinschaft läßt uns stärker als je zuvor in nachbarlicher Hilfe zusammenstehen.
Die Jungmannschaft und Jugendgruppe der A.V.S. Coburg
Quelle: DAV Mitteilungen 1950, Heft 5, Seite 74



Gestorben am:
15.03.1950