Doppler Leopold
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Biografie:
Leopold Doppler
Viel zu früh, für seine Familie und für seine Freunde und Bergkameraden ganz unerwartet, ist zu Beginn dieses Jahres Kamerad Dipl.-Ing. Leopold Doppler von uns geschieden.
Als Sohn eines Bergbauern aus dem Wechselgebiet war in ihm die Treue zur heimatlichen Scholle und die Liebe zu den Bergen so stark ausgeprägt, daß diese beiden wertvollen Eigenschaften sein ganzes Leben ausfüllten und formten. Daher widmete er sich auch dem Studium der Landwirtschaft und ergriff den Beruf eines Landwirtschaftslehrers. Viele Jahre hindurch hat Doppler sein großes Wissen und Können auf dem Gebiet der Landwirtschaft der bäuerlichen Jugend übermittelt.
Seine Freizeit aber verbrachte er in den Bergen, und man konnte Ing. Doppler zu jeder Jahreszeit bei schönem und schlechtem Wetter im Gebirge allein oder gemeinsam mit Kameraden treffen. Bei seinen Wanderungen und Bergfahrten durchstreifte er nicht nur die heimatlichen Alpen, sondern es zog ihn während seiner Urlaubszeit auch in das Triglavmassiv, in die herrlichen Dolomiten und einige Male in die Westalpen, um seine Bergerfahrungen und sein bergsteigerisches Können an diesen mächtigen Fels-und Eisriesen zu erproben und zu messen.
Als Seilgefährte war Doppler vorbildlich, und seine Hilfsbereitschaft verletzten oder sonst Hilfe brauchenden Kameraden gegenüber war allgemein bekannt. Seiner nimmermüden Tatkraft war es zu danken, daß er Touren auch unter schwierigsten Verhältnissen meisterte. Oft ist ihm erst nach hartem, zähem Kampf in Fels und Eis eine glückliche Gipfelstunde beschieden gewesen.
Spät kehrte er nach dem zweiten Weltkrieg aus der Gefangenschaft nach Hause. Nach schweren Jahren fand Doppler endlich wieder eine sichere Existenz für sich und seine Familie. Doch war ihm eine ruhige Arbeitszeit nicht mehr vergönnt. Eine heim-tückische Krankheit raffte ihn im März 1956 hinweg, Um ihn trauern nicht nur seine Gattin und seine beiden Kinder, sondern alle, die ihn als Freund und Kameraden achten und schätzen gelernt hatten.
Mit Doppler ist nicht nur ein treu sorgender Familienvater, ein verständnisvoller Lehrer und ein tüchtiger Landwirt dahingegangen, sondern auch ein Teil jenes Bergsteigertums, dem der kameradschaftliche Sinn, der Mut zur Einsatzbereitschaft und die Sehnsucht nach den reinen Höhen zu eigen ist.
P. Fritze - F. Wurm
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1957, Folge 1292, Seite 83
Gestorben am:
03.1956