Bock Emil
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Biografie:
Dr. Emil Bock (+)
Einen schweren Verlust hat die S. Krain kürzlich durch den Tod des Sanitäts- und Ober-Medizinalrates Dr. Emil Bock in Laibach erlitten. Dr. Bock hatte am 17. Dezember 1916 eben bei einer Gedächtnistrauerfeier der philharmonischen Gesellschaft in Laibach eine Gedenkrede gehalten, als er vom Herzschlag getroffen tot niedersank. Seine ärztliche Kunst, in der er sich durch fachwissenschaftliche Arbeiten einen ganz hervorragenden Platz erworben hatte, war in uneigennützigster Weise den leidenden Mitmenschen geweiht. Wie viele danken ihm die Erhaltung des Augenlichtes, wie vielen ist sein unausgesetztes Wohltun zustatten gekommen! Primarius Dr. Bock leitete und betreute wie ein guter Vater durch mehr als 26 Jahre die Augenabteilung des krainischen Krankenhauses, hatte stets ein offenes Herz für hilfsbedürftige Kranke und widmete sich seit Kriegsausbruch in aufopfernder Weise der Heilung augenkranker Soldaten. Für die deutsche Gesellschaft in Krain war Dr. Bock ein Muster von Gesinnungstreue und Arbeitslust, stets bereit zu helfen und beizuspringen, wo er nützen konnte. So hat Dr. Bock im Jahre 1891 die Leitung der S. Krain, deren Ausschutz er schon im Jahre 1890 angehörte, unter nicht sehr günstigen Verhältnissen übernommen und durch Umsicht, rastlose Arbeit und Taktraft bald den Aufschwung herbeigeführt, dem die S. Krain seither ihre angesehene Stellung im Gesamtverein zu danken hat. Er war es, der mit einer weitausgreifenden Wegbautätigkeit, mit dem Baue der Kahlkogelhütte in den Karawanken, durch Verkündung der landschaftlichen Schönheiten der krainischen Alpen, durch Förderung des Führerwesens, durch Pflege zahlreicher alpiner Vorträge u. dgl. das Verständnis für unseren Alpenverein in Laibach fest begründet und die Hebung des alpinen Fremdenverkehrs in Oberkrain maßgebend beeinflußt hat. Auch nach seinem Ausscheiden aus der Leitung der Sektion Ende 1894 blieb Dr. Bock ihr treuer, stets hilfsbereiter Freund und Berater und unser Alpenverein hat in ihm eines seiner anhänglichsten und verdienstvollsten Mitglieder verloren. Wir engeren Sektionsgenossen aber betrauern zugleich den Verlust eines Führers, der uns in der Liebe zu den heimatlichen Bergen vorangeschritten ist, der uns den Weg zu ihrer Schönheit gewiesen und der Goethes Leitspruch: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut" wirklich erfüllt hat.
Dr.R.R.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1917, Seite 10-11
Gestorben am:
17.12.1916