Burke Mick

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Biografie:
Burke Mick, * in Wigan, London (Großbritannien) + Mount Everest-Südwestflanke beim Abstieg
vermisst (Nepal)
Der britische Bergsteiger Mick Burke ist in der Nachmonsunzeit 1975 im Rahmen der erfolgreichen Everest-Südwestwand-Expedition unter Christian Bonington ums Leben gekommen. Burke ist 1943 in Wigan geboren und begann schon in seiner frühen Jugend mit Klettereien im Lake District, aber ohne sonderlich großer Begeisterung. Erst in den Alpen begeisterte er sich für das richtige Bergsteigen. Bei seinem ersten Besuch der Montblancgruppe (1964) gelang ihm die Dru-Nordwand. Ein Jahr später folgten der Bonatti-Pfeiler und die Robbins-Hemming-Route der Dru-Westwand, ein Anstieg, der damals zu den schwierigsten Routen im gesamten Montblancgebiet zählte. Sie gelang ihm mit Mike Kosterlitz als Zweitbegeher. Wieder ein Jahr später (1966) kämpfte sich Mick Burke mit Gary Hemming und René Desmaison in der Dru-Westwand bei miserablen Wand- und Wetterverhälmissen hinauf zu zwei Bergsteigern, die sich in Not befunden hatten. Die Rettungsaktion glückte.
Burke war in die vorderste Reihe der britischen Bergsteiger vorgerückt. Er verband sich vor allem mit dem Schotten Dougal Haston,mit dem ihm auch bedeutende Winterbegehungen glückten, zum Beispiel das Gervasutti-Couloir und die Matterhorn-Nordwand (1967). An der Aiguille du Midi-Nordwand eröffnete Burke mit Bev Clarke eine neue Route und mit Don Whillans kletterte er die berüchtigte Droites-Nordwand. Sie gehört bekanntlich zu den schwierigsten Routen der Westalpen.
Jedes Jahr folgten neue, bedeutende Unternehmungen, auch in außeralpinen Gebieten. 1968 war Burke in Patagonien, um den Südostpfeiler des Cerro Torre zu versuchen. 1969 war er im Yosemite-Valley, wo ihm die erste britische Begehung der El Capitan-Südkante (mit Rob Wood) und einige andere bedeutende Begehungen glückten. Dann kam der Himalaya. 1970 war Burke an der Begehung der Annapurna-Südwand maßgeblich beteiligt. Auch wenn er den Gipfel nicht erreichte, leistete Mike in der Wand Schwerstarbeit, die schließlich seinen Kameraden zum Erfolg verhalf.
Die Everest-Südwestwand sollte die Krönung seiner bergsteigerischen Laufbahn werden. Mit einer 16-mm-Kamera bezwang er die letzten zweihundert Meter allein und kam nicht mehr zurück. Er ist am Mount Everest verschollen. Mit Mick Burke hat der britische Alpinismus einen seiner besten Männer verloren und einen seiner sympathischsten, liebenswürdigsten dazu.
th

1964 Beg.Dru-Nordwand,3754m, (Montblancgebiet)
1965 Beg.Petit Dru-Südwestpfeiler ?Bonattipfeiler?,VI/A2,1100 HM,3733m, (Montblancgebiet)
1965 2.Beg.Dru Westwand-Direkte Einstiegsvariante ?Hemming-Robbins?,VI+,600 HM,3754m,
(Montblancgebiet)
1967 Winterbeg.Montblanc du Tacul-Nordostwand-Nordostcouloir ?Direkte Gervasutti Couloir?,
800 HM,bis 55°,4248 m, (Montblancgebiet)
1967 3.vollständige Winterbeg.Matterhorn-Nordwand ?Schmid-Route?,V,Eis 60°,1100 HM,4478m, (Walliser Alpen)
1967 1.Beg.Aiguille du Midi-Nordwand ?Burke-Clarke-Führe?,3842m, (Montblancgebiet)
1967 Beg.Droites-Nordwand,4000m, (Montblancgebiet)
1968 Beg.Vers.Cerro Torre-Südostpfeiler,3128m, (Patagonien)
1969 Beg.El Capitan-Südkante,2307m, (Yosemite Valley)
1970 Beg.Vers.Annapurna-Südwand,8091m, (Himalaya,Nepal)
1972 Teiln.1.Mount Everst-Südwestwand Expedition, (Himalaya)
1975 20.Best.u.3.Beg.u.1.Alleing.Mount Everest-Südwestwand,8848 m, (Himalaya)
Beg.Grandes Jorasses-Nordwand ?Walkerpfeiler?,VI/A1,1200 HM,4208m, (Montblancgebiet)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu

Begehung des SO-Pfeilers an der Dru.
Begehung der Westwand der Dru.
Begehung des Walkerpfeilers an der Grandes Jorasses.
3. vollständige Winterbegehung der Matterhorn Nordwand mit Dougal Haston vom 10. bis 12. Februar 1967.
Quelle: Archiv Proksch (Österr. Alpenklub)

Mick Burke in memoriam
Der britische Bergsteiger Mick Burke ist in der Nachmonsunzeit 1975 im Rahmen der erfolgreichen Everest-Südwestwand-Expedition unter Christian Bonington ums Leben gekommen (siehe Seite 27). Burke ist 1943 in Wigan geboren und begann schon in seiner frühen Jugend mit Klettereien im Lake District; aber an den Klettergarten-Unternehmungen fand Mich keinen sonderlichen Gefallen, er führte sie ohne große Begeisterung aus. Erst in den Alpen begeisterte er sich für das richtige Bergsteigen. Bei seinem ersten Besuch der Montblancgruppe (1964) gelang ihm am Dru die Nordwand; ein Jahr später folgten der Bonatti-Pfeiler und die Robbins-Hemming-Route der Dru-Westwand, ein Anstieg, der damals zu den schwierigsten Routen im gesamten Montblancgebiet zählte, er gelang ihm mit Mike Kosterlitz als Zweitbegeher. Wieder ein Jahr später (1966) kämpfte sich Mick Burke mit Gary Hemming und René Desmaison in der Dru-Westwand bei miserablen Wand- und Wetterverhälmissen hinauf zu zwei Bergsteigern, die sich in Not befunden hatten. Die Rettungsaktion glückte. Burke war in die vorderste Reihe der britischen Bergsteiger vorgerückt. Er verband sich vor allem mit dem Schotten Dougal Haston, mit dem ihm auch bedeutende Winterbegehungen glückten, zum Beispiel das Gervasutti-Couloir und die Matterhorn-Nordwand (1967). An der Aiguille du Midi-Nordwand eröffnete Burke mit Bev Clarke eine neue Route und mit Don Whillans bezwang er die berüchtigte Droites-Nordwand. Sie gehört bekanntlich zu den schwierigsten Routen der Westalpen.
Jedes Jahr folgten neue, bedeutende Unternehmungen, auch in außeralpinen Gebieten: 1968 war Burke in Patagonien, um den Südostpfeiler des Cerro Torre zu versuchen; 1969 war er im Yosemite-Valley, wo ihm die erste britische Begehung der Capitan-Südkante (mit Rob Wood) und einige andere bedeutende Begehungen glückten. Dann kam der Himalaya: 1970 war Burke an der Eroberung der Annapurna-Südwand maßgeblich beteiligt. Auch wenn er den Gipfel nicht erreichte, leistete Mike in der Wand Schwerstarbeit, die schließlich seinen Kameraden zum Erfolg verhalf.
Die Everest-Südwestwand sollte die Krönung seiner bergsteigerischen Laufbahn werden. Mit einer 16-mm-Kamera bezwang er die letzten zweihundert Meter allein und kam nicht mehr zurück. Er ist am Mount Everest verschollen. Mit Mick Burke hat der britische Alpinismus einen seiner besten Männer verloren. Und einen seiner sympathischsten, liebenswürdigsten dazu.
th.

Mick Burke 1941-1975
Mick Burke never returned from the summit of Everest, which he almost certainly reached, in rapidly deteriorating weather conditions, on 25 September 1975. He was above all a big mountain man, rock climbing being regarded as a pleasant diversion. It was in the big mountains that his true qualities showed, above all in his toughness and incredible determination. He was always in the forefront of climbing developments, was part of the Eiger Direct team, and made several notable winter ascents in the Alps, including the N Face of the Matterhorn, with Dougal Haston, in 1967. After the Cerro Torre Expedition of 1968 he made a solo journey through Latin America, and on up to Yosemite where he made the first British ascent of the Nose of El Capitan.
Mick was extremely ambitious, gaining his qualifications as a cameraman the hard way, (belated '0' Levels; the technique of film-making), and his determined pursuit of his new vocation left little time for climbing. But he was always able to produce the big effort when this was required of him, and he gave much spare time to mountaineering interests, serving the ACG as Committee Member, Secretary, and correspondent at the time of his death. He was on the screening committee of the Mount Everest Foundation and the Instructional Committee of the BMC. It should not be forgotten that his film on the first Everest SW Face Expedition (on which he doubled the roles of climber and cameraman, with his wife, Beth, as official nurse), won him a Royal TV Award.
On the day of his death we all left Camp 6 together but I was rapidly overtaken by Pete Boardman, Pertemba, and Mick; my oxygen set failed and a crampon finally fell off. Mick waited a few moments offering sympathy and then set off for the summit, which he meant to film. There was no question of his not returning; the terrain was good and there was a fixed rope. I still find his death hard to grasp, he weighed every risk and was a born 'survivor'. His loss is most deeply felt by his many friends, all of whom extend their deepest sympathy to Beth, Sarah, and all his family.
Martin Boysen
Quelle: Alpine Journal Volume 81, 1976, Seite 268


Geboren am:
1941
Gestorben am:
25.09.1975