Bruckmann Peter

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Biografie:
gestorben in Heilbronn (Deutschland)

Geh. Hofrat Dr. Peter Bruckmann (+)
Am 2. März in der Früh verschied in Heilbronn a. R. im Alter von 72 Jahren nach längerem Leiden der Ehrenvorsitzende der S. Heilbronn, unser allverehrter Peter Bruckmann. Er war ein echter Naturfreund mit besonderer Liebe zu den Bergen, er suchte und fand alljährlich droben auf Höhen und Gipfeln unserer schönen Bergwelt, häufig als Alleingänger, Erholung und Kraft für sein Schaffen. Sein sonniger Humor, fein treffender Witz stempelte ihn geradezu zu einem Original auf dem heimatlichen Boden. Der erweiterte Ausschuß der Sektion vereinigte sich aus diesem schmerzlichen Anlaß am Dienstag, den 3. März, zu einer Trauer- und Dankessitzung in der stimmungsvoll mit der Büste des Verstorbenen und mit Blumen geschmückten Zunftstube. Der Vorsitzende, Oberbürgermeister Gültig, gedachte in bewegten Worten der großen Verdienste
des Heimgegangenen um die Erschließung der Alpen. Als Gründungsmitglied der Sektion war er einer der eifrigsten Förderer und langjähriger Vorsitzender. Ihm verdankt die Sektion zum großen Teil die Erbauung des herrlichen, vielbegangenen Heilbronner Weges in den Oberstdorfer Alpen, ebenso den Bau der ersten Heilbronner-Hütte am Taschljöchl, einem schönen Bau mit Steildach, der leider abgebrannt ist. Nach dem Verlust dieser Hütte ruhte Bruckmann nicht, bis eine zweite Hütte, die Neue Heilbronner-Hütte am Scheidsee im Ferwallgebiet. erbaut werden konnte. Diese
in herrlicher Umgebung liegende, vielen Bergfreunden wohlbekannte Hütte, die auch dem Schisport ein ganz hervorragendes Gelände bietet, wird ein dauernder Gedenkstein für die Sektion und ihren verdienstvollen Vorsitzenden bleiben. Der von dieser zum Patteriol führende Bruckmannweg darf als Dank der Sektion und des Hauptausschusses für die alpinen Verdienste des Verstorbenen für alle Zeiten gebucht werden. Bruckmann war nicht nur dem Alpenverein ein freudiger Förderer, auch seine Vaterstadt, der er beinahe vier Jahrzehnte als Gemeinderatsmitglied
diente, verdankt seiner Entschlußkraft, seinem reichen Wissen und seinem klaren Urteil sehr viel. Die Erstellung des Theaters war in der Hauptsache sein Werk, ebenso der Neckarkanal. Der Werkbund, die Künstlerschaft verlieren an ihm einen stets einsatzbereiten Vorsitzenden, aber auch die von ihm geleitete Silberwarenfabrik, vor allen aber die S. Heilbronn,. die ihren väterlichen Freund und edlen Förderer stets dankbaren Herzens nie vergessen wird.
Die Stadtverwaltung Heilbronn ehrte ihren großen Sohn, ihren letzten Ehrenbürger, in einer stimmungsvoll verlaufenen Trauersitzung im großen Ratssaal, in der Oberbürgermeister Gültig ihn als Menschen und Schaffenden ehrte und feine großen Verdienste um seine Vaterstadt ganz besonders hervorhob. Mit dem Lied vom guten Kameraden schloß die sehr zahlreich besuchte, eindrucksvolle Feier. Ein echter Mann, ein wahrer Bergkamerad ist von uns geschieden.
W.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1937, Folge 5, Seite 127

Gestorben am:
02.03.1937