Berger Rudolf

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Biografie:
Berger Rudolf „Rudi“, * Königsberg, später München

Ein Bergsteigerleben in der und für die Sektion München: so könnte man den Lebensweg von Rudi Berger beschreiben. 1933 in Königsberg geboren, trat er 1953 in die Sektion München ein und schloss sich zunächst der Jungmannschaft,1959 dann der Hochtouristengruppe(HTG) an. Seine ehrenamtliche „Laufbahn“ begann 1965, als er die Leitung der HTG übernahm (bis 1971).In diese Zeit fallen auch seine alpinistischen Höchstleistungen: Er war nicht nur überall in den Alpen unterwegs, Erfolge verbuchte er vor allem in außeralpinen Gebirgen. 1965 gelang ihm im Ost-Hindukusch die Erstbesteigung eines 6000ers. 1968 bildete er zusammen mit Hermann Huber, Horst Schürer und Günter Fluhrer eine Gruppe der Sektion München innerhalb einer internationalen Grönlandfahrt. Die vier Münchner wandten sich dort den Stauningsalpen zu, wo sie sieben Erstbesteigungen verbuchen konnten. 1972 unternahm er schwierige Klettertouren im Hoggargebirge, und 1973 schafften er und weitere Spitzenkletterer
der Sektion acht der schwierigsten Begehungen am Trollryggen. 1974 konnte er den 7130 m hohen Pik Lenin besteigen.
Und dann begann eine Ära, die den Naturschutzgedanken in der Sektion München und im gesamten DAV nachhaltig geprägt hat: 1972 übernahm Rudi Berger das Naturschutzreferat der Sektion zunächst bis 1983 und erneut von 1985 bis 2004. Seitdem – und bis heute – tragen zahllose Arbeitseinsätze, Umweltbaustellen, Wegesanierungen u.a. im Probstalmkessel, im Spitzinggebiet oder im Wetterstein seine „Handschrift“. Und wenn es sein musste, engagierte er sich auch politisch, so 1988 gegen die Erschließung der Region um Steinberg (Blauberge/Rofan) und vor allem bei der Novellierung des „Grundsatzprogramms“ des DAV in den 90er-Jahren. Mit informativen, bisweilen auch kritischen Beiträgen für die Sektionszeitschrift hat er den Mitgliedern immer wieder auch komplexe Sachverhalte verständlich nahegebracht.
Aber sein wirkliches Lebenselixier ist und bleibt das Bergsteigen. Als sich kurzfristig niemandfand, der die Leitung der HTG übernehmen wollte, sprang er 1999/2000 spontan kommissarisch ein und bewahrte die Gruppe vor dem Aus. 2006 verlieh ihm die Mitgliederversammlung die Ehrenmitgliedschaft der Sektion München.
fms

1. Juni 1969 - Erste Begehung des 20m überhängenden Südwandrisses des Kleinen Buchstein mit Helmut Abel.
Quelle: Archiv Proksch (Österr. Alpenklub)

1965 Teiln.Münchner Hindukusch-Expedition. 1.Best.eines 6000ers. (Ost-Hindukusch)
1968 Teiln Internationale Grönlandfahrt der Sektion München mit sieben Erstbesteigungen,
(Stauningsalpen,Grönland)
1969 1.Beg.Gerberkreuz-Südostwand,VI-/A2,2307m, (Karwendel)
1969 1.Beg.Kleiner Buchstein-Südwandriß,VI+,1994m, (Ennstaler Alpen,Gesäuse)
1972 Beg.schwierige Klettertouren im Hoggargebirge,
1973 Beg.Acht der schwierigsten Begehungen am Trollryggen,1000 HM,
(Trollveggen Romsdalfjord,Norwegen)
1973 Beg.Trollryggen-Dunkle Trollwand „Engländer-Route”,1000 HM,
(Trollveggen Romsdalfjord,Norwegen)
1973 Beg.Kongen-Südgrat „Königs”,1614 m, (Romsdalsfjord,Norwegen)
1974 Best.Pik Lenin,7134m, (Pamirgebirge)
Beg.Grands Charmoz-Nordwand,3444m, (Montblancgebiet)
Beg.Grandes Jorasses-Nordwand „Walkerpfeiler“,VI/A1,1200 HM,4208 m, (Montblancgebiet)
Beg.Petit Dru-Südwestpfeiler „Bonattipfeiler“,VI/A2,1100 HM,3733m, (Montblancgebiet)Berger Rudolf „Rudi“,

Gerd Schauer, Isny im Allgäu


Geboren am:
1933