Dufour Henri Guillaume
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Biografie:
geboren in Konstanz
gestorben in Genf
Schweiz
General
Berühmt durch seine kartographischen Aufnahmen der Schweiz (Dufour-Karte 1833-1865)
Quelle: Archiv Proksch (Österr. Alpenklub)
Dufour war der erste General in der Geschichte der Armee des Schweizer Bundesstaats. Die von ihm geplanten Festungsbauten sind als Dufourbefestigungen (französisch Fortifications Dufour) bekannt. Als Kartograf erwarb er insbesondere Verdienste durch die Erstellung der ersten detaillierten topographischen Karte der Schweiz, der «Dufourkarte». Als Mitglied des 1863 in Genf ins Leben gerufenen Komitees der Fünf war er einer der Gründer des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz und von 1863 bis 1864 dessen erster Präsident. Ausserdem verfasste er militärische, naturwissenschaftliche, technische und historische Schriften.
Dufour war aufgrund seines vielseitigen Wirkens bereits zu Lebzeiten ausserordentlich populär und galt als einer der bekanntesten und einflussreichsten Menschen in der Schweiz. Schon zu seinen Lebzeiten wurde der höchste Gipfel der Schweiz nach ihm benannt, die Dufourspitze. Auch heute noch wird Dufour als eine der herausragendsten Persönlichkeiten in der Geschichte der Schweiz angesehen.
Quelle: wikipedia
General Heinrich Dufour.
Unter den Dahingeschiedenen des Jahres 1875 betrauern wir einen Mann, dessen kartographische Arbeiten nicht nur für sein engeres Vaterland von der höchsten Bedeutung sind, sondern überhaupt in der geographischen Welt als Meisterwerke in Aufnahme und Darstellung gelten. Sie sind uns Allen nur zu wohl bekannt. Werfen wir auch einen Blick auf den in der militärischen und politischen Welt nicht minder hervorragenden Menschen.
General Wilhelm Heinrich Dufour ward den 15. Sept. 1787 zu Constanz geboren. Einer alten Bürgerfamilie zu Genf angehörig, wo er auch seinen Studien von Jugend an oblag, wurde er durch die Annexion dieser Stadt französischer Bürger, besuchte als solcher die polytechnische Schule in Paris und zeichnete sich dann als Ingenieur-Lieutenant rühmlichst aus. Nach der Wiedervereinigung Genfs mit der Schweiz 1815 trat der junge Genieofficier in schweizerische Dienste, wurde 1817 Ober-Instructor im Genie, 1831 Oberst-Quartiermeister der eidgenössischen Armee und 1832 Chef der Militärschule in Thun. Als solcher unterrichtete er auch eine Zeit lang den damaligen Bürger des Cantons Thurgau, Louis Napoleon, woraus sich ein dauerndes Freundschaftsverhältniss entspann.
In dem Sonderbundskriege des Jahres 1847 sehen wir den Oberst Dufour als Ober-Befehlshaber der Eidgenössischen Truppen. Durch eine vortreffliche Taktik gelang es ihm in wenigen Wochen, den Sonderbund der sieben ultramontanen Cantone aufzuheben, wofür ihn der Bund mit einem namhaften Ehrengeschenk belohnte.
Auf seinen Wunsch wurde ihm 1867 der Austritt aus dem Generalstabe bewilligt, bei welcher Gelegenheit ihm der Bundesrath den Dank des ganzen Schweizerlandes darbrachte, dem er während fünfzig Jahren treu gedient hatte. Seine gemeinnützigen und menschenfreundlichen Gesinnungen bekundete er auch als Ehrenpräsident der Genfer internationalen Conferenz im Jahre 1864 zum Schutze der Verwundeten und des Sanitätspersonals im Kriege. Frühzeitig entwickelte sich Dufour?s Vorliebe zu den mathematischen Fächern, wovon mehrere militärisch-wissenschaftliche Werke Zeugniss ablegen. Ein noch grösseres unsterbliches Verdienst hat er sich jedoch mit dem von ihm herausgegebenen topographischen Atlas der Schweiz in 25 Blättern erworben, einem Werke, welches allgemein als das hervorragendste in dieser Richtung anerkannt wird.
Der am 15. Juli Verblichene wird unter den Edelsten des Schweizervolkes zu allen Zeiten genannt werden; er war eine Zierde seines Vaterlandes, welches sein Andenken auch in einem Denkmal ehren wird.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1876, Seite 23
Geboren am:
15.09.1787
Gestorben am:
15.07.1875