Heilmann Anton
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Biografie:
geboren in Neumarkt bei Salzburg (Österreich)
gestorben in Mödling (Österreich)
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1912, Seite 176
Maler Anton Heilmann.
Am 21. Juli. vollendet sich Heuer das 25. Jahr nach dem Tode des bekannten Wiener Landschaftsmalers.Anton Heilmann, der so wie E. T. Compton die künstlerischen und alpinistischen Fähigkeiten besaß, den Pionieren in die Hochregion zu folgen und künstlerisch zur Erschließung der Ostalpen beizutragen. Die damals noch nicht sehr hoch entwickelte Technik der
Photographie, das Gewicht der großen Apparate und der Glasplatten war den Aufnahmen bei schwierigen Bergbesteigungen sehr hinderlich und gegenüber dem leichten Skizzenbuch des Malers im Nachteil, das alpine Schrifttum damals hauptsächlich auf Illustrationen von Künstlerhand angewiesen. Im Auftrage des D.u.Ö.A.V. durchstreifte Heilmann zeichnend und malend weite Gebiete der Alpen, um Aufsätze von Purtscheller und anderen mit ganzen Berggruppen, Gipfelbildern oder bemerkenswerten Einzelheiten zu illustrieren, was die Jahrbücher der neunziger Jahre erweisen. Auch Reisebücher, darunter der Gesäuseführer von Heinrich Heß, wurden mit seinen flotten Zeichnungen geschmückt. Heilmann war aber auch der erste, der Hochgebirgsbilder in Riesenformat malte, zunächst allerdings bloß zur Saalausschmückung für das Alpenklubkränzchen in Wien. Die zauberhafte Wirkung dieser Bilder auf den Beschauer, der sich Höhenluft atmend in die Berge versetzt fühlte, fand bald reiche Anerkennung und verschaffte ihm Aufträge von Behörden und Körperschaften für die großen Ausstellungen in London, Paris und Wien, wo er z. B. auf der Jagd- und Sportausstellung 1894 mehrere Pavillons mit Kolossalbildern, darunter die Gruppe des D.u.Ö.A.V. mit einem Dachsteinbild, ausstattete. Für eine Grazer Industrieausstellung malte er im Auftrag der Alpinen Montangesellschaft den steirischen Erzberg auf eine Fläche von 374 m². Alle diese fesselnden Zierden erzielten eine so eindrucksvolle Wirkung, daß sie für alle folgenden Ausstellungen und auch für alpine Faschingsfeste beispielgebend wurden. Seine stets vor der Natur vollendeten, daher frisch anmutenden Aquarelle und andere Tafelbilder befinden sich größtenteils im Privatbesitz, die meisten erwarb der frühere regierende Fürst Johann von Liechtenstein.
Heilmann war in Neumarkt bei Salzburg 1850 als Sohn armer Eltern geboren und starb 1912 in Mödling, wo er in einem Ehrengrab der Stadt ruht. Die vielen überlebenden Freunde, die er sich in der S. Austria, der Akad. S. Wien und der S. Mödling sowie in alpinen Kreisen überhaupt erworben hatte, werden des stets heiteren, humorvollen Mannes und begnadeten Künstlers gern gedenken. M. V.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1937, Folge 7, Seite 182-183
Geboren am:
1850
Gestorben am:
21.07.1912