Reissinger Adolf

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Biografie:
Auszeichnung eines Alpenforschers. Studiendirektor Adolf Reissinger in München (früher Bayreuth), der sich um die wissenschaftliche Erforschung der bayrischen Alpenseen, in letzter Zeit auch durch die Untersuchung des Blütenstaubgehaltes alpiner Sedimentgesteine sehr verdient gemacht hat und hiebet seit Jahren vom D. A. V . gefördert worden ist wurde von der Preußischen Akademie der Wissenschaften Berlin anläßlich des „Leibniz-Tages" die Silberne Leibniz-Medaille verliehen (Juni 1942).
Quelle: Mitteilungen des Deutschen Alpenvereins 1941/42, Deutscher Bergsteigerverband im NS. Reichsbund für Leibesübungen, Heft 11, Seite 170

Adolf Reißinger (+)
In München ist am 1. Juli 1954 der hochverdiente bayerische Naturforscher Adolf Reißinger gestorben.
Reißinger, geb. am 6. August 1877 in Beerbach (Mittelfranken), war als Lehrer der Mathematik und Physik an den Oberrealschulen in Lindau, Kempten, Passau (1918—1925), Bayreuth (1925—1934) und München (1934—1936) tätig und dann vorzeitig in den Ruhestand ge￾treten. um sich ganz seinen schon bald nach dem ersten Kriege be￾gonnenen geographisch-geologischen Studien im Alpenvorland und am Alpenrand zu widmen. Im besonderen hat sich Reißinger große Ver￾dienste um die Erforschung der bayerischen Alpenseen erworben, die
er durch viele Jahre hindurch mit großem Eifer und wiederholter Unterstützung durch den D. u. ÖAV., auch durch die Bayerische Akademie der Wissenschaften betrieb (Freibergsee, Alpsee, Niedersonthofner See, Starnberger See und Chiemsee) und über die er in einer Reihe wichtiger Abhandlungen schrieb, eine von ihnen erschien
als Nr. 6 der „Wissenschaftlichen Veröffentlichungen des D. u.ÖAV.“, 1930. Von den Seen fand Reißinger Anschluß an die alpine Eiszeitforschung. über den Blütenstaub, der im Seeschlamm enthalten ist. kam er zu der diffizilen mikroskopischen pollenanalytischen Forschung, die er dann, höchst bemerkenswert, ganz aus eigenem, auch auf ältere See- und Meeresablagerungen ausdehnte, wobei es ihm fast gleichzeitig mit nordischen Forschem gelang, schon in Schichten der untersten Juraformation Spuren höherer Blütenpflanzen nachzuweisen. In Anerkennung seiner wissenschaftlichen Verdienste und Erfolge verlieh ihm auf Antrag Geheimrat Prof. Dr. Albrecht Pencks die Berliner Akademie der Wissenschaften die Leibniz-Medaille.
Im Jahre 1914 in München ausgebombt, war Reißinger wieder nach Bayreuth gezogen, wo seine Tochter Gertraud mit Wieland Wagner, dem Enkel Richard Wagners, verheiratet ist. 1953 kehrte er wieder nach München zurück.
R. v. Klebelsberg (Innsbruck).
Quelle: Der Bergsteiger 1954/55, Heft 01 Oktober 1954, Seite


Geboren am:
06.08.1877
Gestorben am:
01.07.1954