Paschek Hans
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Biografie:
gestorben in Wien (Österreich)
Hans Paschek (+)
Durch bergbegeisterte Freunde eingeführt, kam er im Jahre 1901 zum Österreichischen Alpenklub.
Seine Berggefährten, die meisten sind ihm im Tode vorangegangen, waren: Alexander Paar, Camillo Opel, Gustav Jahn, Otto Barth, Karl Sandtner, Robert Tolar, Frau Langer-Kauba, Rudi Hamburger, Fritz Panzer, Franz Zimmer, Hans Wödl, Arch. Fritz Zeymer, Gustl Schmidt u. v. a. Befreundet war er mit fast allen in Wien wohnhaften Mitgliedern der damaligen Generation.
Alljährlich stellte er sich in den Dienst des Kränzchen-Komitees und war stets ein sehr erfolgreicher Werber für dieses traditionelle Klubfest. Bei diesem schönen Feste übte er durch viele Jahre mit gesundem Humor und großer Begeisterung das Amt des Tanzleiters mit Laderstock und Glocke aus.
Leider ging sein Tourenbuch verloren, so daß es mir nicht möglich ist, seine bergsteigerischen Leistungen richtig zu würdigen. Soweit aus seinen Erzählungen und Austausch von Erinnerungen im Freundeskreis bekannt, erstreckte sich seine bergsteigerische Tätigkeit vom Wienerwald über die Hausberge Rax und Schneeberg, Hochschwab, Gesäuse, Dachstein, Niedere und Hohe Tauern bis in die Dolomiten, Zillertaler, Stubaier, Ötztaler usw. Der Kreis seiner damaligen Berggefährten läßt darauf schließen, daß er ihnen ebenbürtig war als Mensch und Bergsteiger. Durch sein heiteres, aufgeschlossenes Naturell, sein bescheidenes Auftreten und große Hilfsbereitschaft erwarb er sich viele gute und langjährige Freunde.
Er war ein großer Freund der Jugend, und es danken ihm viele, daß er ihnen Herz und Sinn für die Bergwelt unserer Heimat geöffnet hat und sie so lange führte, bis sie selbst ihren Weg gehen konnten. Große alpine Hoffnungen hatte er auf seinen Neffen Erwin Radwein gesetzt, der leider, viel zu jung, aus der Rax vom Bergtod ereilt wurde.
Eine Herzenssache aber war ihm die Tätigkeit in der Alpinen Gesellschaft „Alpenfreunde". Er war einer der Gründer im Jahre 1896 und hielt ihr als 1. Vorstandstellvertreter und Ehrenmitglied bis zu seinem Tode durch 49 Jahre die Treue. Seine selbstlosen und vorbildlichen Leistungen aller Art in dieser alpinen Vereinigung können leider in diesem Rahmen nicht ausführlich gewürdigt werden; doch geschah dies schon wiederholt früher, insbesondere anläßlich der Übergabe des Äans-Paschek-Steiges im Gebiete des Krummbachsteines (Schneeberg) im Jahre 1930 und anläßlich der Feier des 40jährigen Bestandes der „Alpenfreunde".
Der Tod ereilte ihn im Alter von 67 Jahren während eines Bombenangriffes am 12. März 1945 im Luftschutzkeller seines Dienstortes im Philippshof. Es war ein schwerer Schlag für seine Familie und seine Freunde, denn er war trotz der damals harten Zeiten ein rüstiger, tatkräftiger Mann, der noch viele und bessere Jahre verdient hätte.
Durch Wochen lag er unter Trümmern begraben, und die damaligen Ereignisse und Verhältnisse gestatteten es nicht, alle seine Freunde und Bekannten zu verständigen, um ihm das letzte Geleit so zu geben, wie er es verdient hätte.
Alle, die ihn kannten, schätzten ihn hoch als Bergsteiger, als Kameraden, als ganzen Mann und werden seiner immer gerne gedenken.
Er wird mir immer Vorbild sein. Ich verdanke ihm sehr viel als meinem ersten Lehrmeister im Bergsteigen und als selbstlosen Förderer und Berater auf meinen späteren Wegen nach höheren Zielen im Leben und in den Bergen. Eduard Schmid.
Quelle: Österr. Alpenzeitung 1949, Folge 1248, Seite 206-207
Geboren am:
1878
Gestorben am:
12.03.1945