Hofmann E.F.
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Biografie:
E. F. Hofmann(+).
Nach längerem Leiden, kurz nach ihrem 70. Lebensjahr, starb ein sonniger, prächtiger Mensch, eine Frau, die das Herz am rechten Fleck hatte und der verflossenen und der jetzigen Bergsteigergeneration und der alpinen Künstlerschaft vielfache Förderung durch ihr Wirken angedeihen ließ. Viele Jahrzehnte hindurch hat sie eine fruchtbare Tätigkeit in alpinen Fach- und Kunstzeitschriften entfaltet, feingeschliffene Aufsätze für den alpinen Gedanken, und über vergangene und lebende Alpenmaler verbreitet. Mehrere Jahre hindurch war sie nach 1945 auch im Kulturausschuß des sich wieder entwickelnden Alpenvereins mit Begeisterung tätig. In den letzten Monaten arbeitete sie ausschließlich an einer geschichtlichen Darstellung über das Brüdertrio Schlagintweit, die sie leider nicht mehr vollenden konnte.
Wer die Freude und das Glück hatte, ihren Lebensweg zu kreuzen und zu beobachten, der wußte, daß ihr ganzes Schaffen durch zähes Festhalten an alter, echter Bergsteigertradition gestützt war, denn kein Geringerer als Karl Hofmann, der Mitbegründer des ?Deutschen Alpenvereins", war ihr Onkel. Purtscheller schreibt in der Zeitschrift 1894 des D. u. ÖAV über Karl Hofmann und Johann Stüdl zur Entwicklungsgeschichte des Alpinismus und der alpinen Technik u. a.: ?Karl Hofmann und Johann Stüdl erwarben sich in raschem Fluge die Sympathien aller Alpenfreunde. Gelten die kühnen Leistungen Barths und Payers als abnorme, dem natürlichen Entwicklungsgange der Alpinistik vorauseilende Erscheinungen, so haben wir in den Unternehmungen von Hofmann und Stüdl ein getreues Abbild unserer heutigen Hochtouristik vor uns. Von echter Forscherbegierde und Tatkraft erfüllt, vereinigten die beiden Männer alle Eigenschaften und Erfordernisse eines tüchtigen Alpenwanderers. Groß und nachhaltig war der Einfluß, den sie durch ihre Forschungen in der Glocknergrupe und ihre alle Leser begeisternden Schilderungen ausgeübt haben ... Wir alle kennen die Größe und die Tragik des Geschickes Karl Hofmanns, seine edle Aufopferung für die Macht und die Einheit des Vaterlandes, und in ehrfurchtsvoller Bewunderung dieses Heldentums steht die alpine Gemeinde, Deutschlands Jugend voran, an dem Grabe des Mannes und reicht ihm den Kranz der Eiche und des Lorbeers."
Hinter ihrem Schreibtisch stand das Bild ihres Onkels Karl Hofmann, der seiner Nichte ein Vorbild war und blieb, bis zu ihrem allzu frühen Ende!
Paul Hübel
Quelle: DAV Mitteilungen 1957, Heft 8, Seite 139
Gestorben am:
1957