Beyeler Fritz

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Biografie:
FRITZ BEYELER

Am 8. Februar 1925 verunglückte am Jochpass der als Bergsteiger und Skifahrer gleich hervorragende Fritz Beyeler aus Bern. Vom Engelberger Skifest nach dem Oberhasli auf dem Heimweg begriffen, wurde er gegen 8 Uhr abends beim Graustock von einer Staublawine erfasst und in die Tiefe gerissen. Während seine Begleiter sich zu retten vermochten, blieb er im Schnee vergraben. Eine noch in der Nacht von Engelberg aufbrechende Rettungskolonne konnte Fritz Beyeler am nächsten Morgen mir mehr als Leiche bergen.
Fritz Beyeler wurde am 21. April 1895 in Bern geboren; er durchlief die dortige Primar- und Sekundarschule, trat 1912 in das Technikum Burgdorf ein und erwarb sich 1915 nach mehrmals unterbrochenem Studium das Diplom als Tiefbautechniker. Im Dienste der Bernischen Kraftwerke A.-G. zog er nach Innertkirchen zur Mit-arbeit im Oberhasli. Vor kurzem gründete er sich in Meiringen einen eigenen, schönen Hausstand.
An dem Erfallenen verlieren die Berge einen ihrer tapfersten Kämpen und einen, der sie kannte und liebte wie wenige. Schon als ganz Junger hat er mit Hochturen begonnen. Wilde Frau und Weisse Frau waren die Fahrten des Vierzehn- und Sechzehnjährigen. In rascher Folge überschritt er Gipfel um Gipfel in den Berner Alpen. In den letzten Jahren beschränkten sich seine Sonntagsausflüge auf die Berge des Oberhasli. Was in den Engel- und Gelmerhörnern zu besteigen ist, das hat Fritz Beyeler be-stiegen, und zwar mit Vorliebe allein. Bei ihm waren der Bergsteiger und der Mensch, die Tat in den Bergen und der Genuss der alpinen Natur eine Harmonie eingegangen, die wohl tat, wo man ihm begegnete. Auf seinen Fahrten war er wortkarg und verschlossen; er sprudelte nie über vor Freude, jauchzte nie, er mochte einen noch so luftigen Grat bezwungen haben. Aber am Leuchten seiner Augen merkte man, was er dachte und fühlte. Und wie verstand er es gut, seinen Gefährten dann und wann mit einem warmen Worte auf eine stille Schönheit aufmerksam zu machen, an der er sonst achtlos vorübergegangen wäre! Von sich selbst sprach Beyeler am wenigsten, er rühmte nie; aber er forderte viel, und von sich selbst am meisten. Die stille, die fast verborgene Tat war ihm alles, das Gepränge nichts. In allem, was er angriff, war er von einer Kühnheit, Entschlossenheit und zähen Beharrlichkeit, wie es den charakterisiert, der viel auf die Berge gestiegen ist. Sicherlich hat der Verstorbene eine Reihe "neuer Wege" gefunden, aber kein Mensch weiss davon, nicht einmal ein Tagebuch. Mit seiner Bescheidenheit hätte sich das gar nicht anders vertragen. Zuweilen am Abend, nach vollendeter Fahrt, taute Fritz Beyeler auf und erzählte; und dann wusste man, wen man bei sich hatte: einen ganzen lieben Menschen, mit dem in den Bergen zu sein ein Erlebnis war. Er war der Bergsteiger, welcher die Berge liebte, weil er sie kannte, und welcher gerne schwieg, weil er dort oben Besonderes geleistet hatte. ? Solang uns die Berge leuchten, gehört Dir unser dankbares Gedenken.
Otto Zinniker
Quelle: SAC - Chronik des SAC und kleine Mitteilungen 1925, Seite 224


Geboren am:
21.04.1895
Gestorben am:
08.02.1925