Gubatta Karl
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Biografie:
(+) Dr. Karl Gubatta.
Am 4. August d. J. verschied zu Leoben im hohen Alter von nahezu 83 Jahren ein Mann, dessen Name mit den Anfängen der alpinen Sache in Obersteiermark innig verbunden ist und eine ehrende Erwähnung in diesen Blättern verdient, der kaiserliche Rat und k. k. Bezirksarzt im Ruhestande Herr Dr. Karl Gubatta , Mitglied der S. Obersteier unseres Vereins. Ein begeisterter Naturfreund, war er der erste Förderer der alpin-touristischen Bestrebungen in Obersteiermark. Kaum war 1862 in Wien der Österreichische alpenverein ins Leben getreten, da schuf Dr. Gubatta in Leoben eine Filiale dieses Vereins, die es im Laufe der Zeit auf 63 Mitglieder brachte. Ihr folgten bald solche in anderen Orten von Obersteiermark, besonders in den damals so wohlhabenden Industrieorten Vordernberg und Eisenerz, alle durch Dr. Gubatta angeregt. Unter seiner Leitung entwickelte die Filiale Leoben eine rege Tätigkeit, welche umso anerkennenswerter ist, als die Verfassung des damaligen Vereins eine selbständige Wirksamkeit der Filialen fast ausschloß. Für den Eifer, den Dr. Grubatta entwickelte, sprechen zahlreiche Briefe der Vereinsleitung, in denen die Rührigkeit der Leobener Filiale gerühmt wird, sowie die Tatsache, daß 1870 in Leoben eine Filialversammlung mit reicher Tagesordnung stattfand. Bis zur Verschmelzung des Österreichischen Alpenvereins mit dem 1869 entstandenen Deutschen, Alpenverein stand Dr. Grubatta an der Spitze der Leobener Filiale, welche dann der S. Austria des D. u. Ö. Alpenvereins angegliedert wurde, deren Mandatar Dr. Gubatta noch ein Jahr lang blieb. Infolge seines Rücktrittes löste sich die Filiale auf und viele Mitglieder schlossen sich den Sektionen Graz oder Mürzzuschlag an. Der Sache selbst aber wahrte Dr. Gubatta stets das wärmste Interesse, wiewohl er persönlich nicht mehr tätig hervortrat. Mit Dr. Gubatta ging ein Mann dahin, der gewissermaßen mit an der Wiege unseres seither so herrlich gediehenen D. u. 0. Alpenvereins stand und der den Boden urbar machen half für seine fruchtbare Tätigkeit im steirischen Oberlande. Darum Ehre seinem Andenken !
AI. Hofmann
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1902, Folge 24, Seite 291-292
Gestorben am:
04.08.1902