Hahn Theodor
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Biografie:
Theodor Hahn
14. Juli 1893 — (+) 7. April 1978
Mit dem hervorragenden Geschäftsmann Theodor Hahn hat der Klub einen lieben, guten Freund, der dem Klub 50 Jahre die Treue gehalten hat, verloren. In Stuttgart am 14. Juli 1893 geboren, besuchte er das Karls-Gymnasium, war anschließend zur kaufmännischen Ausbildung in der großen Werkzeug- und Maschinenfabrik Delisle & Ziegele und ab 1911 im väterlichen Geschäft, der Firma C. Haushahn & Co. Maschinenfabrik, Stuttgart, tätig. Er besuchte anschließend die Handelshochschule in Köln und diente im Ersten Weltkrieg als Leutnant in einem Feldartillerieregiment; im Zweiten Weltkrieg war er Major bei der Luftwaffe.
Im Jahre 1919 trat Hahn als Teilhaber in das väterliche Unternehmen ein, das er als kaufmännischer Leiter durch alle Wirren der Folgejahre zur vollen Entfaltung brachte. Aber auch der Allgemeinheit stellte Hahn seine Arbeitskraft zur Verfügung und war jahrelang Vorsitzender verschiedener wirtschaftlicher Vereine und viele Jahre Handelsrichter.
In seiner kargen Freizeit war Theodor Hahn vor allem dem Bergsteigen ergeben. Bei seiner Aufnahme in den Klub, im Juni 1928, konnte er bereits einen, für die damalige Zeit bemerkenswerten, Fahrtenbericht vorlegen über Unternehmungen in den Ost- und Westalpen, darunter viele Winterfahrten in den Ötztaler Bergen, Silvretta, Arosa, Stubai. Bereits 1927 war er im Wallis (Allalinhorn, Strahlhorn) und 1928 in der Berninagruppe (Piz Bernina, Zupo und Piz d'Argieni); im gleichen Jahr hat er die bekanntesten Dreitausender im Umkreis der Dresdner Hütte besucht; alle Ersteigungen führerlos, wie es den Satzungen des Klubs entspricht, zu dem er sich immer als Mensch und Bergsteiger im allgemeinen und besonderen Sinne bekannte. Wenn ein Mensch fünfzig Jahre einer fordernden Gemeinschaft angehört, so darf man wohl annehmen, daß er auch in seinen späteren Jahren seinem Idol, den Bergen, nicht untreu geworden ist, und der Bergsteiger, der ungefähr im gleichen Alter ist wie es der Verstorbene war, wird um die Freude und um das Glück wissen, welche ihm aus dem Erlebnis des Hochgebirgs gekommen sind, wenn seine Wege heute auch durchaus nicht den oberen Graden einer variablen Schwierigkeitsskala entsprechen sollten. Wir werden unserem verstorbenen Klubkameraden ein treues Gedenken bewahren.
S. Walcher
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1979, Nr. 1425, Seite 277-278
Geboren am:
14.07.1893
Gestorben am:
07.04.1978