Rudolph Hans
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Biografie:
Hans Rudolph (+)
Im Wintersemester 1903/04 war Rudolph, von seinem Freunde Scheck eingeführt, Mitglied des Akademischen Alpenvereins geworden. In dem Kreise, der damals sich in einem besonders engen und herzlichen Zusammenschluß gebildet hatte, um Mayerhofer, Schneider, Buchner und einige der Älteren: Distel, Gulden, Ehrmann, fühlte er sich bald heimisch und gehörte unzertrennlich, Mittags, Nachmittags, Abends, Nachts zu ihm. Seine leise und feine Art, in der lauten Unterhaltung mitzugehen, seine ungewöhnliche Bescheidenheit, seine humorvoll gehobene Herzensgüte, seine seltenen, aber stets klugen Anmerkungen und seine Anhänglichkeit ließen unseren „Udo“, wie wir ihn nannten, zu einem der beliebtesten Aktiven werden. Sein helles, stoßweises Lachen war oft genug ansteckend — auch wenn sich eine ironische Spitze dahinter verbarg. Außerhalb seines Studiums an der Technischen Hochschule pflegte er lebhafte künstlerische Interessen. Als Bergsteiger trat er, seinem Wesen entsprechend, nicht hervor, war aber vielfach mit uns auf Türen und Wanderungen, als ein sympathischer, begeisterter Gefährte zusammen. Im Herbst 1905 verließ er uns, um nach bestandenem Examen bei Schuckert in Nürnberg eine Stellung als Ingenieur anzutreten. Später nahm er angesehene Stellungen in Kiel, Siegburg, Chemnitz ein, wo er dann einem infolge des Krieges entstandenen Herzleiden erlag. Zu uns nach München ist er nur einmal gekommen. Aber seine treue Liebe hat er dem A.A.V.M. unverbrüchlich erhalten, vor allem den wenigen Freunden, die ihn überleben, und die ihn nicht vergessen werden. Wenn in der Geschichte des A.A.V.M. die Namen aufgezählt werden, die zwar nicht durch glänzende turistische Leistungen Ruhm, dafür aber durch die Eigenschaften ihres Charakters ein besonderes Vertrauen sich errungen haben, muß sein Name in der ersten Reihe stehen.
Uhde.
Quelle: Akademischer Alpenverein Muenchen1930-1931; Seite 8
Gestorben am:
1931