Rosmann Hermann

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Biografie:
Hermann Rosmann (+)
Eine Schifahrt auf den Großvenediger, die wir im Februar 1911 mit unserem langjährigen Freunde Oskar Rosmann verabredet hatten, vermittelte uns auch die Bekanntschaft mit seinem jungen Bruder Hermann. Diese Begegnung blieb die einzige in den Bergen, auch der Alltag brachte anschließend keine Annäherung. Erst nach dem Weltkrieg,
verbunden durch die Erinnerung an seinen im Felde gebliebenen Bruder, kamen wir uns nahe. Der junge, temperamentvolle Mensch, der als Sproß einer alten Offiziersfamilie hohe Intelligenz und alle ererbten soldatischen Tugenden für seinen Beruf mitbrachte, war durch den unglücklichen Kriegsausgang aus einer glänzenden Offizierslaufbahn geworfen. Schwere Kriegsbeschädigung nagte an seiner Gesundheit. Vorbei war es mit dem Bergsteigen, wie es seine Lust gewesen und wie es sein Aufnahmegesuch in den Klub aus dem Jahre 1915 besagt: als kühner Bezwinger großer Touren in Eis und Fels, oft im wagemutigem Alleingang und in unbekannten Gebieten. Damit war auch seine Lebensfreude dahin, und oft habe ich bedauert, daß der schwerblütige Mann nicht wie sein Bruder auf der Höhe eines erfolgreichen Lebens den Tod hatte finden können. Die Ehe mit seiner starken, lebensvollen Frau brachte ihm noch einmal Licht und Wärme, die Freude an einem hochbegabten, vielversprechenden Sohn erhellte sein Dasein. Den Jungen in die Schönheit und die Geheimnisse der Bergwelt einzuführen, brachte sein Bergsteigerherz in freudvolle Schwingung.
Der Krieg nahm ihm Leim und Labe. Das einzige Kind war vermißt, verweht in unbekannte Fernen. Sein Lebensmut zerbrach. Mit seiner Gattin suchte und fand er die letzte, die ewige Ruhe. Die Berge um Admont behüten sein Grab. Cenzi Sild.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1949, Folge 1246, Seite 141-142