Stockh Heinz
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Biografie:
Heinz Stockh (+)
Wir willen es — in einer Zeit, wo sich das Geschick von vielen Millionen Menschen erfüllt,, wertet nicht das Schicksal des einzelnen. Ader, wenn es einen herausreißt aus einer festgefügten Kameradschaft, dann wollen wir mitten im Umbruch der neuen Zeit dem alten Brauche solgen, unser Haupt entblößen und eines Mannes gedenken, der nicht mehr unter uns weilt. Heinz Stockh war einer von uns, dem die Berge Heimat geworden waren, den immer wieder seine Sehnsucht nach den Höhen führte.
Verhältnismäßig spät zum (Ö.A.K. gestoßen, gewann sein bescheidenes, vornehmes Wesen rasch die Sympathien seiner Klubkameraden. Unermüdlichen Fleißes zog er in die Berge. Im Alleingange oder als Führender von Zweierseilschaften besuchte er eine namhafte Zahl von Berggruppen in den Ostalpen. Von den Gesäusebergen bis zur Ortlergruppe stand er auf den Gipfeln seiner Wünsche; neben zahlreichen Winterfahrten waren es aber auch die Vierlausender des Berner Oberlandes und des Wallis, die ihn immer wieder in ihren Bann zogen. Aber das allein war es nicht. Neben den Erinnerungen seelischer Art brachte Heinz Stockh noch anderes Wertvolles mit nach Hause — seine unvergleichlich schönen und zahlreichen Lichtbilder. An ihrer Hand führte er in jedem Winter seine Klubkameraden in das Reich der Berge, In manchen Ausstellungen des In- und Auslandes holte er sich Preise für seine lichtbildnerischen Arbeiten.
Ein reiches Leben ist mit Heinz Stockh dahingegangen. Tapfer trug er das Schicksal seiner jahrelangen, schleichenden Krankheit. Am 20. Juni 1945 entschlief er. Seine mutige Frau, die Kameradin auf seinen Fahrten, drückte ihm die Augen zu, die soviel an Größe und Schönheit in den Bergen geschaut hatten. — Uns bleibt nichts, als dir den letzten Gruß zu entbieten — Kamerad und Freund Heinz Stockh!
Fritz Kräftner.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1947, Folge 1231, Seite 28-29
Gestorben am:
20.06.1945