Nordostpfeiler
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Routen Details:
Vordere Kopfwand (2072 m). 1. Ersteigung über den Nordostpfeiler durch Willi End, Fritz Proksch und Hubert Peterka am 8. August 1948.
Vordere Kopfwand (2072 m). 1. Ersteigung über den Nordostpfeiler durch Willi End, Fritz Proksch und Hubert Peterka am 8. August 1948.
Allgemeines: Von der unteren Nordwestkante, nahe dem markanten Sattel in der Kantenmitte (zu diesem Sattel wird meist angeklettert; die untere Nordwestkante wird selten begangen!) stürzt ein hoher ungegliederter Plattenpfeiler nach Nordosten ab, der auf einer Schuttstufe fußt, die sich knapp ober dem hochgelegenen Karboden befindet. Darüber siehe „Allgemeines und Einzelheiten" beim Ersteigungsbericht über die Gabellucke-Nordostwand.
Der Pfeiler selbst besitzt nur an seiner rechten Flanke eine Erkletterungsmöglichkeit; linksseitig entsendet er gegen die Nordostwand unbegehbare Riesenplatten. Sein oberster Aufbau wird querend umgangen und eine Scharte, knapp vor dem markanten Sattel in der unteren Nordwestkante, erreicht.
Einzelheiten: Bester Zugang zum Einstieg (gemeinsam mit dem Zugang zur Nordostwand) mittels Abstieges über die Gabellucke-Nordostwand. Einstieg auf der Höhe der schuttbedeckten Vorbauten am Pfeilerfuß (Steinmann). An senkrechter Plattenwand schräg rechts empor auf einen weißen Plattenkopf und von ihm halblinks aufwärts auf eine schmale Plattenrampe, die von einem kurzen Überhang in der Mitte unterbrochen ist. Nach diesem Überhang etwas weniger steil in der bisherigen Richtung weiter, zuletzt durch einen Riß auf eine kleine Rast innerhalb der plattigen Pfeilerkante (Steinmann). Unter dem lotrechten Plattenaufschwung nach rechts zu einem dachartigen Überhang und nach seiner Überspreizung in einen schmalen Riß, der bei einer blockigen Stufe endet (Standplatz, 30 Meter). Ansteigender Quergang 60 Meter nach rechts aufwärts und 40 Meter über eine rampenartige Verschneidung empor (weniger steil) zu weiteren senkrechten Aufschwüngen. Im rechten Verschneidungsriß höher und von innen her durchkriechend auf einem klemmblockbildenden Felswürfel (Standplatz). Die rechts absteigende Rißverschneidung wird weiter benützt und ein guter Blockstand erreicht. Unter der abermals steilaufstrebenden Schlußwand des Nordostpfeilers, aufsteigender Quergang nach rechts und Ausstieg auf dem unteren Teil der Nordwestkante. Uber diese zum Gipfel.
Sehr schwierige Kletterei. Kletterzeit 2 1/2 Stunden. Felshöhe 350 Meter. Die Verbindung Nordostpfeiler—Nordwestkante ergibt eine erstklassige Kletterfahrt von prachtvoller Ausgesetztheit.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1949, Folge 1247, Seite 172-173
Datum erste Besteigung:
08.08.1948
Gipfel:
Kopfwand Vordere
Erste(r) Besteiger(in):
Peterka Hubert
Proksch Fritz