Nordwand
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Routen Details:
Stuhllochturm-Nordwand
Erste Begehung durch die beiden Bergführer Adi Sattelberger und Albert Precht am 17. Juli 1976 in 6 Stunden.
Wandhöhe: 260 Meter.
Schwierigkeit: IV—V, einige Meter A0. 12 Haken, 4 entfernt.
Bester Stützpunkt: Stuhlalm (nur im Sommer bewirtschaftet). Erreichbar von Annaberg im Lammertal. Mit Pkw Anfahrt bis zum Bauernhof Pommer möglich (Parkgelegenheit). Von dort Anstieg zu Fuß, bis Stuhlalm 40-50 Minuten.
Übersicht: Die untere und obere Stuhllochscharte (östlich der Großen Bischofsmütze) werden vom Stuhllochturm und Schwingerzipf getrennt. Wovon der Stuhllochturm die niedrige, westlich vorgelagerte Erhebung ist. Die senkrechte Nordwand fußt im düsteren Kar der unteren Stuhllochscharte.
Anstieg: Den Wanderweg Stuhlalm-Hofpürglhütte entlang, bis der Steig nach rechts in eine steile Schlucht leitet. Über Steigspuren das schottrige weite Kar schräg links aufwärts verfolgen in Richtung Untere Stuhllochscharte.
Führe:
1. Seillänge: Einstieg etwas rechts der Gipfelfallinie über eine leicht zergliederte brüchige Wandstufe, in einer Rechtsschleife 25 Meter aufwärts und über Schroten nach links zu Standplatz (Standhaken entfernt).
2. Seillänge: Einen abdrängenden Riß gerade empor und über eine plattige, steile Rampe nach links (Standhaken).
3. Seillänge: 2 Meter nach links, über einen kleinen Felsausbruch die Verschneidung empor (1 H.) und an der Kante links der Hauptverschneidung hinauf zur Verschneidungsnische, Stand bei einigen Sicherungsblöcken.
4. Seillänge: In der markanten Verschneidung über besten Fels aufwärts und 10-Meter-Quergang nach links zu großem Felsköpfchen (Standplatz, 1 Sanduhrschlinge).
5. Seillänge: Schräg rechts über die griffige Platte um die Kante und über Piazleisten in herrlicher Kletterei zu Haken, von hier Quergang über eine rauhe, steile Platte nach links und einige Meter hoch zu Standplatz auf kleiner Graskanzel (1 Standhaken).
6. Seillänge: Über die steile, kleingriffige Platte gerade empor (1 H.) und schräg rechts zu einem Hakenriß (1 Haken entfernt), über ihn zu Quergangshaken. Nun sehr ausgesetzt nach rechts um die Kante. So erreicht man den oberen Teil eines auffallenden, breiten Risses. In ihm aufwärts und über eine flache Platte nach links (Standplatz, Haken entfernt).
7. Seillänge: Eine sehr rauhe, griffige Platte etwas linkshaltend in die markante Ausstiegsverschneidung. Wo diese senkrecht wird, im rechten Ast aufwärts zu einer schönen, großen Nische (Sicherungsblöcke).
8. Seillänge: Um wieder in den linken Verschneidungsast zu gelangen, quert man eine schwierige, steile Felszone nach links aufwärts (einige Sicherungszacken). Die Verschneidung ist äußerst steil, weist aber besten Fels auf (2 H.). Frei über den Verschneidungsüberhang hinweg zu Standplatz am Beginn eines Kamines (Sicherungskopf).
9. Seillänge: Den Kamin in leichter Kletterei zu großem Schacht.
10. Seillänge: Am rechten Schluchtrand die graue, plattige Gipfelwand (mehrere Piazleisten) aufwärts zum flachen Grat, über diesen steiler werdend zum Gipfel.
Abstieg: Über den Südgrat in eine Scharte (30 Meter II und III). Weiter über einige steile Rinnen die Südwestwand ins Kar der Oberen Stuhllochscharte.
Albert Precht
Quelle: Bergsteiger 1976, Heft 12, Seite 714-715
Datum erste Besteigung:
17.07.1976
Gipfel:
Stuhllochturm
Erste(r) Besteiger(in):
Precht Albert
Sattelberger A.