von Osten
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Routen Details:
Bödenknoten (2669 m). I. Erst, der höchsten Spitze. 31. August 1904. mit Führer Reider.
Ab Zsigmondyhütte 7 U., Büllelejoch 8 U. - 8 U. 20. Von hier über einen gerölligen Rücken zum Fuße des eigentlichen Gipfelkörpers 8 U. 32. Über dessen Ostwand — ganz leichte Felsen, aber viel lose auf liegendes Geröll — zum Südostgipfel des höchsten Ostturmes der Bödenknoten, 8 U. 47. Hier fanden wir einen Steinmann mit Karte der Herren R.Jasper, Wien und Hans Kundert, Beirut, entdeckten aber zu unserer Überraschung uns gegenüber einen 4 bis 5 Meter höheren Gipfel, den Nordwestzacken des Ostturmes der Bödenknoten. Des letzteren oberste Partien sind leicht gangbar, darunter aber bricht der Turm in überhangenden Stufen ab. Unter den beiden obersten Überhängen hängen beide Gipfel zacken zusammen, doch ist ein Übertreten von einem auf den andern Turm über den trennenden Spalt hinweg schon unter dem obersten Überhange möglich. Jenseits um eine Ecke (überwölbtes Band) nach links zu einem hinten schief emporführenden Riß, welcher die Erkletterung der überhängenden Stufe ermöglicht. Die Übergangsstelle ist sehr interessant, aber leichter, als sie aussieht, besonders nachdem wir alle Tritte vom Geröll gesäubert haben. Der Übergang von einem Gipfelzacken zum andern erforderte zirka 10 Minuten.
Auf der langen Gipfelschneide des höheren Zackens, auf welcher keinerlei Zeichen früherer menschlicher Anwesenheit zu finden waren, bauten wir zwei große Steinmänner. Im ganzen hielten wir uns über 3 Stunden auf beiden Gipfelzacken auf, da wir auf den niedrigeren meine große photographische Kamera heraufgeschleppt hatten und deshalb ein Auflichten des dichten Nebels abwarten wollten. Nach vergeblichem Warten ab Südostzacken 12 U. 20, auf dem Anstiegswege zum Fuße des Gipfelstockes 12 U. 35 nun direkt nördlich über lange Schutthalden (Geröllabfahrt) zum Wege Büllelejoch — Zinnenhütte hinab 12 U. 45, Zinnenhütte 1 U. 5.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1905, Folge 683, Seite 79
Datum erste Besteigung:
31.08.1904
Gipfel:
Bödenknoten (Crode dei Piani)
Erste(r) Besteiger(in):
Reider J.
Witzenmann Adolf