Nordwestwand - linker Wandteil

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Routen Details:
Schrammacher-Nordwand
Die Führe durch den linken Wandteil (Fluch-Brankowsky, 1947) bekam erst im vergangenen Sommer die zweite Begehung, obwohl die Wand eine großzügige Kletterei bietet. Die zweite Begehung wurde von den Seilschaften M. Kriesmer und F. Hörtnagl, H. Etschmayr und H. Bair durchgeführt. Der Anstieg weist den Schwierigkeitsgrad V auf.
Quelle: Der Bergkamerad 1958/59, Seite 72

Schrammacher, 3418 m. Erste unmittelbare Durchkletterung der Nordwestwand durch Adi Fluch und Leo Brankowsky am 13. August 1947.
Übersicht: Die untere Wandzone ist leicht erkletterbar in Richtung zur grauen Wandkulisse (ung. 200 Meter) in Gipfelfallinie. Der erste sperrende Plattengürtel wird an der niedersten Stelle durch Ouergang und über eine Wandstelle überwunden. Über leichtere Platten und Blockwerk erreicht man links emporsteigend (Bänder) den zweiten, wuchtigeren, senkrechten Plattengürtel, den eine Rißreihe schräg rechts hinan durchzieht (zirka 150 Meter).
Es folgt der oberste Wandteil (zirka 300 Meter); über Platten und Einrisse, dann das Pfeiffer-Baumgartner-Band kreuzend führt, der neue direkte Weg zum Eisfeld. Dieses wird rechts in Platten umgangen und der Grat über Plattenverschneidung und Riß zirka 45 Meter östlich des Gipfels erreicht.
Beschreibung: Einstieg durch Riß im vorspringenden grauen Wandvorbau in Gipfelfallinie. Über Platten rechts ansteigend (200 m) zu grauer Wandkulisse im ersten sperrenden Plattengürtel. Östlich der überhangenden Risse auf Köpfl und 30 Meter Querung nach rechts (Haken), 8 Meter schwierigste senkrechte Platten mittels Haken empor und über kurze Bänder, Geröll und Platten (oft auch Eisfeld) links hinan, bis ein seichter Riß rechts aufwärts durch Plattengürtel zieht. In ihm erst leicht, dann ungemein schwierig (Haken) empor auf Geröllplatz. Nun leichter über Platten und durch Risse aufwärts zu Blockband, dem man kurz nach Osten folgt. Dann gerade empor zu Eisfeld im oberen Wandteil (Kreuzung mit Weg Pfeiffer-Baumgartner), über Platten am Rande des Eisfeldes nach rechts und aufwärts. Man gelangt in eine seichte Plattenverschneidung (mittlere von dreien), die schließlich zum Risse wird (äußerst schwierig). Über eine lotrechte Ouarzader und rechts querend wird der Grat ungefähr 45 Meter östlich des Gipfelzeichens erreicht.
Wandhöhe 800 Meter. Kletterzeit bei besten Verhältnissen 10 Stunden. Teilweise äußerst schwierig (vier Stellen).
Es ist zu empfehlen, einen schönen und kalten Tag zur Bergfahrt zu wählen, da dann Frost eventuellen Steinschlag unterbindet. Diese neue Bergfahrt bietet prächtige Plattenkletterei in meist festem Fels. Es wurde kein Eis begangen.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1947, Folge 1235, Seite 145-146
Datum erste Besteigung:
13.08.1947
Gipfel:
Schrammacher
Erste(r) Besteiger(in):
Brankowsky Leo
Fluch Adi