Ostkante

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Routen Details:
Ernst Paulmichl aus Kapfenberg und Dipl.-Ing. Webern aus Graz, beide ÖAV und ÖAK, melden aus der Hochsdhwabgruppe die Erstbesteigung der Ostkante des Höllkamps am 22. Juli 1948 vorn unteren Ring
aus. - Tourenbericht folgt.
Quelle: Berge und Heimat 1948, Heft 01

Höllkamp-Ostkante. 1. Begehung am 22. Juli 1948 durch Ernst Paulmichl, Kapfenberg, und Dipl.-Ing. Fritz Webern, Graz.
Vom Jagdhaus in der Höll etwa 40 Minuten in den unteren Ring. Der Einstieg befindet sich auf dem senkrechten, mit einzelnen Lärchen bewachsenen Pfeiler, links einer markanten Schlucht (Schlucht selbst ist wegen der riesigen Überhänge unbegehbar). Wo der Pfeiler am weitesten herunterreicht, etwas links bei einer dürren Lärche, etwa 15 m (überaus schwierig) empor zu einem Blockkamin. Diesem folgend, weiter eine Seillänge
nach rechts querend und über weitere drei Seillängen sehr schwierig über äußerst brüchigen, grasigen und steilen Fels, empor zu einer Nische. Nun äußerst schwierig nach rechts über eine Hangelleiste, einen Vertikalriß querend, in eine Verschneidung. Diese überaus schwierig aufwärts zu mäßigem Standplatz. Nach einigen Seillängen in sehr brüchigem Fels erreicht man nach kurzer Querung nach rechts die Schlucht oberhalb der mächtigen Überhänge. Nun der Schlucht folgend über mehrere 8 bis 15 m hohe, senkrechte Abbrüche nach etwa 15 Seillängen in einen Felsenzirkus. Im Hintergrund des Felsenzirkusses, einem schiefen, glatten, teilweise mit Schutt bedeckten Plattenband folgend, etwa 5 Seillängen nach links bis zur Ostkante des Höllkamps. (Von hier genießt man den Anblick der einzigartigen, kühnen Felsnadel des Großen Heuschobers.) Von der Kante etwa 3 Seillängen absteigend in die linke Wandseite. Diese empor über einen kurzen Kamin und plattigen Fels etwa 10 Seillängen zur Kante. Dem letzten Steilaufschwung der Kante direkt folgend, erreicht man in prachtvoller, ausgesetzter Kletterei nach weiteren 10 Seillängen den Gipfel des Höllkamps.
Herrliche Felstour in prachtvoller Felslandschaft. Kletterhöhe 1000 m, daher längste Klettertour im Hochschwabgebiet.
Kletterzeit etwa 12 Stunden.
Sehr schwierig, teilweise überaus schwierig. Im unteren Teil außergewöhnlich brüchig.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1949, Folge 1245, Seite 99

Datum erste Besteigung:
22.07.1948
Gipfel:
Höllkamp
Erste(r) Besteiger(in):
Paulmichl Ernst
Webern Fritz von