Südwand - östlicher Teil

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Routen Details:
Höllmauer (1950 m). 1. Begehung eines neuen Weges im östlichen Teil der Südwand am 10. September 1948 durch Bertl Hausegger und Günther Tropper, Graz.
Schwierig bis sehr schwierig obere Grenze, eine Seillänge besonders schwierig untere Grenze. Schöne, genußreiche Riß- und Kaminkletterei von eigenem Reiz. Ist jedoch nur bei trockenem Wetter zu empfehlen. Zeit der Erstbegeher 4 1/2 Stunden. Wandhöhe 450 m.
Die Südwand der Höllmauer wird durch einen auffallenden, etwa 400 m hohen Fels­pfeiler in zwei Teile geteilt, in den westlichen und östlichen Teil. Letzterer wird von zwei Kaminreihen durchzogen. Die linke der beiden begrenzt den auffallenden Felspfeiler knapp rechts, und durch sie führt der Weg Schreiner-Obersteiner aufwärts. Durch die rechte Kaminreihe, die im unteren Teil schräg von rechts nach links emporzieht, führt der neue Weg.
Aus dem Höllboden, von der Florlhütte kommend, steigt man nach rechts zum Fuß der Wand aufwärts und quert nach links, bis man den Einstieg der Kaminreihe erreicht hat. Jener liegt direkt in der Fallinie des Südgrates. Nun einige Meter aufwärts, durch einen kurzen, glatten Riß (IV) zu Stand. Von hier eine Seillänge bis zu einer Unter­ brechungsstelle hinauf (alter Haken von früheren Versuchen). Nach links hinaus (III +), einige Meter gerade empor und wieder nach rechts in die kaminartige Rinne zurück. Über sie gelangt man in einen großen Felskessel, aus welchem zwei Rißreihen weiterziehen. Die linke davon bildet den Weiterweg. Zuerst durch einen Kamin und gleich anschließend durch einen glatten Riß (IV +) zu einer begrünten Nische. Von der Nische rechts heraus gerade empor und wieder nach links in die Rißreihe zurück. In ihr weiter über einen Block (IV +) zu Stand. Da sich die Rinne überhangend schließt, verläßt man sie gleich vom Stand weg links aufwärts und klettert ungefähr nach einer Seillänge wieder nach rechts zurück zu einem großen Felskessel. Der Kessel wird von einem abweisenden, überhangenden, 30 in hohen Kamin abgeschlossen. Uber einen kurzen Riß in den Grund des Kamins und durch ihn (IV +) zu einer schönen Nische empor. Von der Nische (Haken) klettert man durch den linken Riß (—V) weiter. Am Ende der Seillänge schlechter Stand. In der nächsten Seillänge hält man sich zuerst gerade empor, jedoch am Ende nach links auf eine Gratrippe und gelangt so zu einem auffallenden Felskessel. Aus diesem heraus (IV +) und nach rechts in eine Scharte des Südgrates.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1950, Folge 1252, Seire 113
Datum erste Besteigung:
10.09.1948
Gipfel:
Höllmauer
Erste(r) Besteiger(in):
Hausegger Bertl
Tropper Günther (Graz)