Hillmaier Hubert

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Biografie:
Hubert Hillmaier
Vita: *24.1. 1944 in Garmisch-Partenkirchen. Lehre als Schreiner,anschließend Studium mit Abschluss Diplomingenieur der Holz- und Kunststoffverarbeitung, arbeitet jetzt als Betriebsleiter in Farchant. Staatlich geprüfter Berg- und Schiführer. Seit 1966 verheiratet, drei Kinder (16, 15, 15 Jahre).
Chronik: Hubert Hillmaier gehört zu den aktivsten Bergsteigern im Werdenfelser Raum. 1961 begann er auf eigene Initiative mit dem Bergsteigen, Routen im IV: Grad gelangen damals. Bereits ein Jahr später kletterte er im VI. Grad: Schüsselkarspitze, „Knapp-Köchler“ (VI, A1); Oberreintalturm, „Brych“ (VI-, A0) u.a. 1963 gelangen einige der damals schwierigsten Schüsselkarrouten; Piz-Badile-Nordostwand (V+, A0); Riffelkopf-Südostwand (VI); ein 70-Meter-Sturz in der „Schwarzen Wand“ an der Mittleren Höllentalspitze war ein Erlebnis, das erst einmal verdaut werden musste. Zwei Monate nach dem Auskurieren der Verletzungen war Hubert wieder beim Klettern unterwegs. 1964 Ortler-Nordwand (erste Eistour!); 10. Begehung der „Superdirettissima“ (A2, V+) an der Großen Zinne, „Comici“ (V+, A1) und „Direttissima“ (VI-, A2); an der Westlichen Zinne „Cassin“ (VI-, A1). Bei Partnermangel wurden auch einige Routen solo geklettert: Oberreintalturm, „Brych“; Große Zinne, Dibona-Kante (IV) u.a. 1965 traf er mit Wolfgang Henke zusammen (siehe Bergsteiger 9/83, S. 53) und lernte seine spätere Frau Gisela kennen. Oberreintaldom, „Schließler“ (VI, A0), „Brandler“ (VI, A0); Fleischbank-Südostverschneidung (VI, A1). 1966 Triolet-Nordwand; Montblanc du Tacul, „Teufelsgrat“. 1967 für private Unternehmungen wenig Zeit, ein Kind wird erwartet. 1968 wieder Nachwuchs, Zwillinge... 1969 Studium beendet, Hubert erhält Stellenangebote aus dem Fichtelgebirge und dem Ruhrpott. Für einen Vollblutbergsteiger wie Hubert der ungeeignetste Platz, den man sich denken kann. Gründung der Bergsteigerschule Zugspitze mit vier Kameraden; 1. Begehung Grünstein-Nordwand. 1970 Höllentorkopf, 1. Begehung „Weg der Freundschaft“ (VI). 1971 Öfelekopf-Südwestwand (V+; 1. Winterbegehung); Oberer Berggeistturm, „Cukrowski“ (VI, A0; 1. Winterbegehung); Grandes Jorasses, Walker-Pfeiler (VI), Dru-Nordwand. 1972 Droites-Nordostpfeiler; Frêneypfeiler; 1. Begehung „Charly-Herrmann-Gedächtnisweg“ (VI, A1) am Unteren Schüsselkarturm; Torre Trieste, „Carlesso-Sandri“ (VI, A1). 1973 fährt Hubert mit seiner Frau Gisela viel Wildwasser, auch gemeinsame, schwierige Klettertouren gelingen. 1974 Befahrung der Verdon-Schlucht; Meije-Südwand (mit Gisela). 1975 Expedition zum Nanga Parbat (8125 m), Vorstoß bis auf 7300 Meter – Abbruch wegen schlechten Wetters. 1976 Schüsselkarspitze-Ostsüdostwand (VI-, A2); Blassenspitze-Südpfeiler (V+, A1); Aiguille-Noire-Südgrat; Matterhorn-Nordwand (Winterdurchsteigung); Grand-Capucin-Ostwand; Zustoll-Südwand. 1978 stand Hubert als dritter deutscher Bergsteiger auf dem Gipfel des Mount Everest (8848 m). 1980 Fahrt ins Hoggar-Gebirge. 1981 Bestigung des Mount McKinley (6194 m) mit Frau Gisela. 1982 wieder Nanga Parbat: Hubert muss jedoch wegen Höhenkrankheit vom letzten Lager umkehren. 1983 wieder mehr Klettern, die Route „Bayerischer Traum“ an der Schüsselkarspitze gelang.
Diese Vorstellung von Hubert Hillmaier ist, muss lückenhaft sein, denn wollte man alle Bergfahrten aufzählen, so ergäbe das ein Buch. Die Zukunft? Wieder mehr Felsklettern. Neue Routen reizen. Wie ich Hubert kenne, wird er auch hier nicht schlecht abschneiden.
Quelle: Der Bergsteiger Heft 5/1984, Seite 101-102


Geboren am:
24.01.1944

Erste Route-Begehung