Ehrensberger Karl

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Biografie:
Karl Ehrenberger
Karl Ehrensberger ist erst im Herbst 1920 in die Sektion aufgenommen worden. Aber in der kurzen Zeit seiner Mitgliedschaft wurde er so voll und ganz einer der Unseren, ein rege Mitschaffender an unseren gemeinsamen Aufgaben und Zielen, daß sein Scheiden eine schmerzlich empfundene Lücke gerissen hat. Wie eine Verkörperung der Jugend wirkte seine kräftige, auffallend große Erscheinung mit dem frischen beinahe kindlichen Gesicht, dessen Augen mit stets gleichem Leuchten von Frohsinn und Freude des herzens sprachen. Mit dieser heiteren Außenseite vereinte er dank seiner reichen Geistesgabe und durchaus ernste Lebensauffassung, die seinem wesen das Merkmal früher Abgeklärtheit verlieh und seine unverbrauchte Kraft zu machtvoller Entfaltung in hochgesinntem Streben drängte. Das führte ihn in die Berge und ließ ihn an die Aufgaben, die sie ihm stellten, mit seltenem ernste herantreten. Zielbewußt arbeitete er daran ein Bergsteiger zu werden, der nicht nur die Schwierigkeiten der Berge meisterte, sondern auch geistig die Erscheinungen der Bergwelt beherrschte. Sein durch gründliches Studium des alpinen Schrifttums gereiftes Urteil ließ ihn die Gefahren der mit der neuzeitlichen Massenentwicklung verbundenen Verflachung klar erkennen und er wurde ein begeisterter Vorkämpfer für die Rückkehr zur Bedürfnislosigkeit und Selbständigkeit der alten erschließer. Wie ein Bild aus jener Zeit mutet seine Fahrt auf die Reichenspitze an, die er mit Kaußler unternommen und in einem frisch empfundenen Vortrag geschildert hat. Mit dem alten Geist verband er die neue Form, deren vollkommene Beherrschung er durch seine letzten Unternehmungen - Neufahrten in den Tannheimern, Lärcheck Ostwand - nachwies. So schien er nach allem dazu berufen ein Führer unseres Nachwuchses zu werden. Auch in dieser Hinsicht hat sein Tod reiche Hoffnungen zerstört. Aber selbst sein kurzes Wirken unter uns war eindrucksvoll genug um einen starken Nachhall zu hinterlassen.Möge er von vielen vernommen und aufgenommen werden.
Quelle: 12. Jahresbericht der Akademischen Sektion München des DÖAV 1922, Seite 5

Am 18. Juli 1922 haben Karl Ehrensberger, Dr. August Kaußler und Otto Leixl am Watzmann den Tod gefunden.

Gestorben am:
18.07.1922

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