Rickmer-Rickmers Wilhelm

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Biografie:
Rickmer Rickmers Willi Gustav,* Lehe/Bremerhafen, 1893 Wien, 1902 Kitzbühel, 1918 München
ab 1930 München, + München
Rickmers war Alpinist und Forschungsreisender. Er konnte zahlreiche bedeutende Gipfelbesteigungen in Ost- und Westalpen durchführen.
Er war Philosoph,Schriftsteller,Expeditionsleiter,Asienforscher und unternahm 11 Forschungs-Expeditionen. Dem Deutschen Alpenverein hat Rickmers eine großartige Büchersammlung ca.5000 Bücher) gespendet und somit die Grundlage der Alpenvereinsbücherei geschaffen.
1893 trat er in den Akademischen Alpenverein Wien ein und schloß Freundschaft mit großen Bergsteigern wie Hans Lorenz,Robert Hans Schmitt,Wessely,Heinrich Heß,Norman Neruda. Mit dem bekannten Bergführer Peter Dangel jun. besuchte er Gipfel der Ötztaler Alpen und der Ortleralpen. In den Dolomiten ging er am Seil von den Bergführern Sepp Innerkofler,Zagonel und Tavernaro.

1890 Best.Oldenhorn (Becca d'Audon),3123 m, (Waadtländer Alpen,Schweiz)
1890 Best.Wildstrubel,3243m, (Berner Alpen)
1891 Best.Dent du Midi,3257m, (Savoyer Voralpen,Wallis)
1891 Best.Col Durand,3451m, (Walliser Alpen)
1892 Best.Monte Rosa,4634m, (Walliser Alpen)
1893 Best.Wildspitze,3772m, (Ötztaler Alpen)
1893 1.Beg.Bärenkopf-Nordgrat,2938m, (Ortleralpen) / 07.1893
1893 1.Beg.Vertainspitze-Nordwestgrat,II,3544m, (Laaser Berge,Ortlergruppe)
1893 1.Best.Campanile di Castrozza, (Pala,Dolomiten)
1893 Teiln.Kaukasus-Expedition,
1894 Best.Oberaarhorn,3629m, (Berner Alpen)
1894 Best.Ararat,5137m, (Türkei/Iran) mit Boris Keiser (Rußland)
1893 Best.Weißkugel,3738m, (Ötztaler Alpen)
1893 Best.Similaun,3606m, (Ötztaler Alpen)
1894 ü.1895 Expedition Samarkand und Buchara, (Turkestan)
1894 Teiln.Expeditionen Kaukasus u.Armenien
1895 Best.Vers.Uschba-Südgipfel,4737m, (Kaukasus)
1896 1.Expedition Gebirge in Ostbucharan (heute Tadschikistan)
1898 2.Expedition Gebirge in Ostbucharan (heute Tadschikistan)
1899 Best.Wellenkuppe,3903m, (Walliser Alpen)
1899 Best.Rimpfischhorn,4199m, (Walliser Alpen)
1899 best.Untergabelhorn,3391m, (Walliser Alpen)
1899 Best.Walliser Breithorn,4164m, (Walliser Alpen)
1899 Best.Monte Rosa,4634m, (Walliser Alpen)
1900 Teiln.Kaukasus-Expedition,
1900 Best.Zalmag,ca.4000m, (Kaukasus)
1903 1.Winterbest.(Ski),Cima di Rosso,3366m, (Bergell)
1903 1.Skibest.Monte Sissone,3330m, (Bergell)
1903 Leiter einer Expedition zum Uschba u.Elbrus, (Kaukasus)
1906 Erkundungsexpedition Fan-Gebirge,
1906 1.Best.Großer Atschik Tasch (Pik Lenin),7134m, (Pamirgebirge,Kirgistan)
1913 Leiter der ersten Pamir Expedition des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins,
(Pamirgebirge,West-Turkestan)
1925 Teiln.Expedition Kantabrisches Gebirge, (Nordspanien)
1928 Leiter Deutsch-russischer Alai-Pamir-Expedition, (Turkestan)
Best.Ortler,3902m, (Ortler Alpen)
Best.Königspitze,3851m, (Ortler Alpen)
Best.Graue Wand,2816m, (Venedigergruppe)
Best.Finailspitze,3514m, (Ötztaler Alpen)
Best.Taufkarkogel,3367m, (Ötztaler Alpen)
Best.Großer Ramolkogel,3549m, (Ötztaler Alpen)
Best.Kleine Zinne,2857m, (Sextener Dolomiten)
Best.Pala di San Martino,2987m, (Pala,Dolomiten)
1.Best.Campanile Val di Roda II,2516m, (Val-di-Roda-Kamm,Pala,Dolomiten)
4.Best.Vajolett-Türme-Winklerturm,2800 m, (Vajolettürme,Rosengarten)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu

Auszeichnung.
Herr W. Rickmer-Rickmers wurde von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser durch Verleihung des Roten Adler-Ordens ausgezeichnet.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1902, Folge 19, Seite 237


Dr. W. Rickmer Rickmers - zum 60. Geburtstag.
In unseren Kreisen braucht man nicht erst betonen, welch verdienstvolle Persönlichkeit Herr Dr. Willy Rikmer Rickmers ist. Gehört er doch zu den bestbekannten deutschen Bergsteigern und Forschungsreisenden, der ebenso durch seine Taten wie seine Schriften sich allgemeiner, wohlverdienter Hochschätzung erfreuen kann. Darum sei auch hier am 1. Mai im Verein mit den vielen Freunden und Verehrern seines 60. Geburtstages, herzlich alles Beste wünschend, gedacht.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1933, Seite 114

Quelle: Der Bayerländer 1933, Seite 4 ff

Willi Rickmer Rickmers - 65. Geburtstag. Der verdienstvolle Forschungsreisende und Gründer der Alpenvereinsbücherei Dr. e. h. Willi Rickmer Rickmers begeht am 1. Mai seinen 65. Geburtstag.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1938, Seite 125

Quelle: DAV Mitteilungen 1948, Heft ??, Seite 18

Dr. h. c. Willy Rickmer Rickmers 70 Jahre.
Am 1. Mai beging Dr. Willy Rickmer Rickmers seinen 70. Geburtstag. Ein reiches und bewegtes Leben als Geograph, Forscher, Bergsteiger, Sammler und Schriftsteller liegt vor uns ausgebreitet.
Schon früh führen ihn Wander- und Reiselust in die Ost- und Westalpen, die er durch zahlreiche bedeutende Gipfelbesteigungen aus eigenstem Erleben kennenlernt. Für den ostalpinen Skilauf wird er mit einigen anderen berühmten, Männern zum Pionier. Es sei nur daran erinnert, was sein Name für Kitzbühel bedeutet, und daß er ein Leben lang treu zu dem vielverkannten Altmeister Zdarsky gehalten hat. Schon vor dem ersten Weltkrieg führen ihn ausgedehnte Reisen in außereuropäische Gebirge. 1893 kommt er erstmals in den Kaukasus, 1896 und 1898 sehen wir ihn in Bochara tätig. 1900 und vor allem 1903 führt er ein größeres Kaukasusunternehmen. Das Jahr 1906 führt ihn in den Pamir auf den großen
Altschik. 1913 leitet er eine erste außeralpine Expedition des Alpenvereins in den Pamir, an der auch Prof. v. Klebelsberg als Geologe rühmlichen Anteil genommen hat. Dann kam die Lücke des ersten Weltkrieges, der auch für Rickmers gar manche Hoffnung zunichte machte und viele Reisepläne zerstörte. Im Krieg selbst tut er Dolmetscherdienste; zwischendurch auch als einfacher Soldat ausgebildet und verwendet, wird er dann durch das auswärtige Amt als Berater der Regierung in den Kaukasus berufen und konnte dann durch Orts-, Sprach- und Landeskenntnis viel Gutes für die Heimkehr unserer Truppen aus diesen Gegenden wirken. 1925 führt ihn ein kleines bergsteigerisches Unternehmen in das weitabgelegene kantabrische Gebirge Nordspaniens, aber erst das Jahr 1928 bringt ihm, 15 Jahre nach der letzten Turkestanreise, die Erfüllung eines lang gehegten Wunschtraumes: er wird zum Leiter der Alai-Pamir-Expedition 1928 berufen, die eine unmittelbare Fortsetzung der Alpenvereinsfahrt von 1913 darstellt.
Als Sammler, Forscher und Schriftsteller blickt Rickmers auf ein reiches Feld der Tätigkeit zurück. So brachte er von seinen Reisen eine einzigartige Bocharasammlung zurück, die er 1902 dem Museum für Völkerkunde in Berlin schenkte. Seine Vorliebe für die Bergsteigerei veranlagte ihn schon früh, alles einschlägige, insbesondere das ältere englische Schrifttum darüber fast vollständig zu erwerben. Diese einzigartige Sammlung von 5000 Bänden bildete dann den Grundstock zur Alpenvereinsbücherei, die mit dieser wertvollen und großzügigen Schenkung Rickmers im Jahre 1901 gegründet wurde und im Jahre 1902 ihre Pforten für die deutschen Bergsteiger öffnete. Diese Gründung unseres Jubilars, auf die er mit Recht stolz sein darf, hat sich in der Zwischenzeit zu einer Bücherei mit 60000 Bänden herausgewachsen und ist im Begriff, immer mehr zu einem Mittelpunkt alpiner Forschung zu werden.
Hier muß noch einer weiteren, für das alpine Schrifttum fruchtbringenden und bedeutsamen Gründung gedacht werden, die auf ihn und den bekannten alpinen Schriftsteller W. Schmidkunz zurückgeht, der Gesellschaft alpiner Bücherfreunde, kurz Gab genannt, die in München ihren Sitz hat und seit 1928 das alpine Schrifttum durch bisher 34 hochwertige Buchgaben bereichert hat. Rickmers wirkt heute noch verdienstvoll und einfallsreich als Präsident der Gab, deren oft schwieriger verlegerischer und geschäftlicher Teil auf den starken Schultern des Verlegers Richard Pflaum ruht.
Von Rickmers Lebensarbeit als Forscher und Schriftsteller geben zahlreiche Aufsätze in alpinen und geographischen Zeitschriften der ganzen Welt lebhaftes Zeugnis. Auch einige Bücher sind unter seinem Lebenswerk, von denen besonders seine Autobiographie „Querschnitt durch mich" (1930) Zeugenschaft ablegt von seiner bedeutenden, eigenwüchsigen Persönlichkeit und von der Selbständigkeit und Kantigkeit seines mit eigenartigem Humor gewürzten Stils. Seine profunde Kenntnis aller bedeutenden europäischen Sprachen, insbesondere des Englischen, ließen ihn im Lauf seines Lebens auch eine umfangreiche Übersetzertätigkeit entfalten. Wir verdanken ihm dadurch die Bekanntschaft mit einer Reihe bedeutender geographischer und bergsteigerischer Bücher des Auslandes, die seine sprachliche Feinfühligkeit uns ohne Beeinträchtigung ihres individuellen Gehaltes vermittelt hat. Wir wünschen unserem Jubilar, den auch jetzt wieder vielfältige Kriegsaufgaben gerufen haben, daß er uns noch lange in bewährter Rüstigkeit und Frische erhalten bleibe.
Unter der Regieführung der Gesellschaft alpiner Bücherfreunde bereitete Kitzbühel dem Jubilar eine stimmungsvolle Geburtstagsfeier, an der namens der Vereinsführung des DAV. Rektor Univ.-Prof. Dr. R. v. Klebelsberg, Vertreter von Zweigvereinen und sonstige prominente Persönlichkeiten der alpinen Welt teilnahmen. An diesem Abend konnte Rickmers, dem Ehrendoktor der Universität Innsbruck, bekanntgegeben werden, daß ihm der Führer für seine Verdienste um die Asienforschung die Goethemedaille für Kunst und Wissenschaft verliehen hat.
Dr.H.B.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1943, Seite 4-5

Dr. W. R. Rickmers, der sich gegenwärtig wieder in England aufhält, .wurde zum Vizepräsidenten der Mountaineering Association (London) gegewählt.
Quelle: DAV Mitteilungen 1949, Heft 5, Seite

Quelle: Der Bergsteiger 1949, Seite 116 f
Quelle: Der Bergkamerad 1952/53, Seite 569 ff
Quelle: DAV Mitteilungen 1953, Heft ??, Seite 51 f

Willi Rickmer-Rickmers zum 85. Geburtstag
Dr. h. c. Willi Rickmer-Rickmers hat am 1. Mai 1958 sein 85. Lebensjahr vollendet. Der Österreichische Alpenverein hat ihm dazu herzliche Glückwünsche entboten, eingedenk der großen Verdienste, die sich der Jubilar um den Alpinismus im allgemeinen und um den Alpenverein im besonderen erworben hat. Es sei erinnert an seine Forschungsreisen in den asiatischen Hochgebirgen, insbesondere aber an die großherzige Schenkung seiner umfangreichen alpinen Bücherei an den Alpenverein auf der Hauptversammlung in Meran im Jahre 1901, wodurch er die Grundlage für die Alpenvereinsbücherei schuf, die vor der Zerstörung durch die Bomben im zweiten Weltkrieg mit 70.000 Bänden die größte alpine Bücherei der Welt geworden war. Es mag für den Jubilar eine Genugtuung sein, daß die Bücherei, betreut vom Deutschen Alpenverein, wiedererstanden ist und bereits wieder an die 20.000 Bände umfaßt.
H. K.
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1958, Heft 4/5, Seite 38

Dr. Willy Rickmer Rickmers 85 Jahre.
Daß Dr. Willy Rickmer Rickmers vor 85 Jahren gerade in Lehe im Hannoverischen geboren worden ist, will nicht allzuviel besagen. 1. Mai 1873 steht als Geburtsdatum in seinen Papieren. Was jedoch nicht dabei vermerkt wurde, ist der Wandertrieb der Vorfahren. Der Vater kam von Helgoland, ein Großvater aus Ostpreußen und eine Großmutter war Hugenottin. Schon der Realschüler drückte die Bänke verschiedener städtischer Schulen und bereiste mit 16 Jahren allein den Harz. Der Achtzehnjährige durchstreifte nach einer Irlandreise das ursprüngliche Schottland. Während seiner Genfer Schulzeit empfing er die ersten alpinen Eindrücke: das Genfer Mittelgebirge, die Waadtländer Alpen, das Berner Oberland. Die anschließende Londoner Kaufmannslehre behagte dem jungen Feuerkopf recht wenig ? trotz englischer Binnenklettereien. Er wählte die akademische Freiheit und bezog die Hochschule in Wien. Vorher jedoch holte er sich noch ein paar Gipfel der Berner und der Walliser Alpen. Indessen, auch der Anschluß an die Akademische Sektion Wien war Verführung genug für eine reiche ostalpine Tätigkeit. Von den Wiener Kletterbergen zog er über die Dolomiten bis zum Ortlergebiet.
Quelle: Mitteilungen des DAV 1958, Heft 5, Seite 75


Quelle: Österr. Alpenzeitung 1962, Seite 98 ff

Dr. Willi Rickmer Rickmers 90 Jahre.
Am 1. Mai 1963 wurde Dr. Rickmers 90 Jahre alt. Die Bergsteigersendung des bayerischen Rundfunks würdigte das schaffen und die Persönlichkeit des Forschers, Schriftstellers und Alpinisten. Er wurde in Bremerhaven-Lehe geboren, unweit
der Schiffswerft Geestehelle seines Großvaters. Sein Vater war Helgoländer, aber auch Hugenottenblut fließt in seinen Adern. Über Abstammung und Veranlagung bekannte Rickmers in seinem Buch „Querschnitt durch mich";:
„Ich war vorsichtig in der Wahl meiner Eltern, wie man von denen sagt, die mit dem goldenen Löffel zur Welt kamen. Das hat mir nicht genützt und nicht geschadet, weil sich die Vorteile und Gefahren des: Geldes in mir gegenseitig aufgehoben haben. Dagegen war ich sorglos in der Wahl meines Ichs, indem mir die Eigenschaften des Erfolgsmenschen fehlen. Ich habe sittliche Hemmungen und leide an dem, was die geschäftstüchtige Menschheit einen Minderwertigkeitskomplex nennt. Das ist aber nicht so aufzufassen, als ob ich mich für einen elenden Wurm hielte. Im Gegenteil; ich halte mich, grundsätzlich-menschlich, für ebensogut wie jeden anderen und wie die Höchsten im Land. Aber ich halte mich auch nicht für besser. Da steckt der Fehler, weil der Weg zum Erfolg nicht mit Selbstachtung, sondern mit Selbstüberhebung beginnt, mit einer gewissen Menschenverachtung. Schuld daran ist meine verflixte Sachlichkeit ..." Nun, diese Sachlichkeit ist eine der sehr schätzenswerten Eigenschaften von Dr. Rickmer Rickmers, denn gepaart mit einem angelsächsich anmutenden trockenen Humor und Sarkasmus, läßt sie ihn einmal als herben, treffsicheren Kritiker, ein andermal als lächelnden Philosophen auftreten. Wir haben im Februar-Heft der „Mitteilungen des DAV" anläßlich der Ehrung von Dr. Rickmers für 70jährige Zugehörigkeit zum Deutschen Alpenverein einen kurzen Lebensabriß gebracht und ihn selbst mit einem Aufsatz zu Worte kommen lassen, der ganz den Stempel seiner Eigenart und Ausdrucksform trägt. Für den Deutschen Alpenverein übermittelte zum 90. Geburtstag Hans Ackermann als stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsausschusses Dr. Rickmers folgendes Glückwunschschreiben:
„Dem Deutschen Alpenverein gereicht es zur besonderen Freude, Ihnen zur Vollendung des 90. Lebensjahres die herzlichen Glückwünsche der deutschen Bergsteiger auszusprechen.
Schon vor wenigen Wochen hatten wir Gelegenheit, Ihren Lebenslauf als Teil der alpinen Geschichte und als wesentlichen Faktor der Entwicklung unseres Vereins hervorzuheben. Ihren hohen Feiertag können wir nicht besser würdigen, als unseren tiefen Dank für Ihr vielfältiges Wirken zu wiederholen.
Als Zeichen unseres Dankes erlauben wir uns eine Ehrengabe beizuschließen und geben der Hoffnung Ausdruck, daß Sie auch in der Zukunft bei guter Gesundheit am alpinen Leben teilnehmen."
Quelle: Mitteilungen des DAV 1963, Seite 94

Willi Rickmer-Rickmers 70 Jahre Alpenvereinsmitglied!
Der fast 90jährige bekannte deutsche Bergsteiger, Schriftsteller und Forschungsreisende W. Rickmer-Rickmers konnte vor kurzem mit dem Ehrenzeichen für 70jährige Treue zum Alpenverein ausgezeichnet werden. Dem in München lebenden Jubilar (1873 in Lehe, Hannover, geboren) übermittelte H. Ackermann vom Verwaltungsausschuß des DAV Dank und herzliche Glückwünsche. Der Vorsitzende der Sektion Bremen, Dr. Karl Freye, war eigens nach München gekommen, um dem Jubilar das neu geschaffene Vereinsehrenzeichen zu überreichen. W. Rickmer-Rickmers suchte nach den Alpen seine Bergziele vor allem in Asien, wo er als ersten Fünftausender den Ararat erstieg. Später war er im Kaukasus, Pamir und in Buchara bergsteigerisch tätig. Dem Alpenverein schenkte der Jubilar schon im Jahre 1901 5000 Bücher für eine AV- Bibliothek und 1948 nochmals 2000 Bände. W. Rickmer-Rickmers ist Ehrendoktor der Universität Innsbruck, er erhielt ferner die Goldmedaille der Geografical Society, die Nachtigal- und Goethe-Medaille und für seine Verdienste um das Bergsteigen die Ehrenplakette der Stadt München. Die Alpenvereinssektion Bayerland, der Alpine Skiclub London, der Appalachia-Mountain-Club und mehrere geographische Gesellschaften ernannten ihn zum Ehrenmitglied.
Quelle: Der Bergsteiger 1962/63 Heft 6, März 1963

Quelle: DAV Mitteilungen 1965, Heft 5, Seite 129f

Dr. Willi Rickmer Rickmers (+)
Als Ergänzung zur Würdigung der Persönlichkeit des am 15. 6. 1965 im Alter von 92 Jahren verstorbenen Dr. h. c. Willi Rickmer Rickmers auf Seite 129 dieses Heftes sei hier seine Beziehung zum Deutschen Alpenverein besonders betont und festgehalten: 1893 trat er, noch in London lebend, der Sektion Bremen und zu Beginn seines Studiums in Wien der dortigen Akademischen Sektion bei. Im Alter wurde er von den Sektionen Alpiner Ski-Club Bayerland und Hannover zum Ehrenmitglied ernannt. Nach der Jahr-hundertwende hielt Rickmers, der bei Zdarsky das Skilaufen erlernt hatte, im Auftrag des DuÖAV in Tirol Skikurse für Bergführer ab. Mit 5000 Bänden im Wert von etwa 70 000,-- Mark stiftete er 1901 den Grundstock zur Alpenvereinsbücherei in München; dieser Schenkung fügte er 1948 noch weitere 2000 Bände hinzu. Hierfür wurde ihm eine monatliche Ehrenrente zugesprochen, die ein beträchtlicher finanzieller Zuschuß für seinen Lebensabend war. Wesentliche Impulse brachte der in Asien vielerfahrene Mann dem Alpenverein auf dem Sektor der Auslandsfahrten. 1913 leitete er die erste Expedition des DuÖAV in den westlichen Pamir und besonders erfolgreich, sowohl auf bergsteigerischem wie wissenschaftlichem Gebiet, war die große Alai-Pamir-Expedition 1928, deren Leiter er war. Sein Andenken wird im Leseraum der Alpenvereinsbücherei durch ein von F. Pimpel gemaltes Porträt des einstigen Stifters (vergl. Seite 129) wachgehalten.
F. Sch.
Quelle: DAV Mitteilungen 1965, Heft 5, Seite 146

Quelle: Alpinismus 1965, Heft 8, Seite 39

Willi Rickmer Rickmers (1873 - 1965)
It was with the greatest regret that I heard of the death of my old friend Dr. W. R. Rickmers. In the old days he and I made several ski-ing trips together, chiefly in Austria.
Rickmers was born near Bremerhaven on May 1, 1873. He was a wonderfully preserved old man: I wrote congratulating him for his ninetieth birthday and received back from him a charming postcard from his home in Munich, in beautiful hand-writing and perfect English. He was elected to the Alpine Club as long ago as 1899, but had to resign in 1916 on account of the war. Re-elected in 1929, he retired again in 1939, and was made an Honorary Member in 1958.
When he was seventeen years of age Rickmers began to make ascents of three and four thousand metre peaks in Switzerland, where he was studying. As well as being a mountaineer he was a very expert skier. He was a friend of that well known skier of former days, Vivian Caulfeild, and there is an amusing caricature of him drawn by Caulfeild showing him as a young skier with the enormous pole, used at that time instead of our modern sticks, successfully carrying out one of the old-fashioned stem turns, while other skiers were lying about on the snow after attempting the same turn.
Rickmers's first five thousand metre peak was Mount Ararat. Later the whole mountain world of Asia became a great attraction to him and in I 89 5 he carried out his first expedition to the Caucasus.
In 1901 Rickmers presented the German Alpine Society (D.A.V.) with 5.000 books on exploration and the like for the nucleus of a central library and in 1948, on its reconstruction, added another 2.000 volumes. In 1935 he received the award of the Patron's Medal of the Royal Geographical Society for these long and continued travels in the Caucasus and in Russian Turkestan, culminating in his leadership of the Alai-Pamir Russian- German Expedition in I928. Rickmers's Britishborn wife accompanied him on all his travels.
Rickmers was elected a Life Fellow of the Royal Geographical Society in 1895. In 1929 he was made an Honorary Member of the Ski Club of Great Britian. He was an Honorary Doctor of the University of Innsbruck, an Honorary Member of the Appalachian Mountain Club, and an Honorary Member of many geographical societies in Germany and elsewhere.
His contributions to the Alpine Journal were numerous, the principal being those on the Caucasus in vols. 19 and 22, and (vol. 21) on 'The Alpine Skee (sic) and Mountaineering'; two articles on the Pamirs in vol. 4I; and two more of reminiscences", 'From Titlis to Bitlis' (vol. 46) and the substance of an address to the A. C. in 1938 'The Switchback of Life' (vol. 51), in the last of which he sketches in his early family background.
As recently as June of this year he published an article on the Pamir glacier in the Geographical Journal which, however, he did not live to read in final form, although he had the satisfaction of reading through the proof.
This is a brief account of the life of one of the really great mountaineers, explorers and skiers of our time.
G. Seligman
Quelle: Alpine Journal Volume 70, 1965, Seite 372-373

Quelle: Österr. Alpenzeitung 1966, Seite 1 f

Quelle: Österr. Bergsteiger-Zeitung 1975. Seite 86 ff gleichlautend in
Quelle: Der Bergsteiger 1975, Seite 703 ff
Quelle: DAV Mitteilungen 1982, Seite 93
Quelle: DAV Mitteilungen 1982, Seite 138
Quelle: DAV Mitteilungen 1982, Seite 293
Quelle: Der Bergsteiger 1985, Heft 11, Seite 41 f

Quelle: Adolfo Hess, Saggi sulla psicologia dell'alpinista, 1914, Seite 492 ff (siehe Anhang)


Geboren am:
01.05.1873
Gestorben am:
15.06.1965
application/pdf Rickmer Rickmers Willi - ÖAZ 1966, Seite 1.pdf
application/pdf Rickmer-Rickmers Willi - DAV Mitteilungen 1953-4, Seite 51.pdf
application/pdf Rickmers_W.R._-_Hess_Sulla.pdf

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