Binder Rudolf der Ältere

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Biografie:
geboren in Naßwald (Österreich)
gestorben in Naßwald (Österreich)
Gastwirt
Im Jahre 1923 wurde ihm das "Grüne Kreuz" Nr. 9 verliehen.
Ehrende Anerkennung vom Alpenverein (ohne Zeichen) im Jahre 1936;
Mitglied bei der Sektion Reichenau
Quelle: Archiv Proksch (Österr. Alpenklub)

Rudolf Binder (+).
Der „Binderwirt" am Fuße der Kahlmäuer der Rax wurde am Dienstag, den 13. April in Naßwald, seiner Heimat, zu Grabe getragen. Rudolf Binder d. Ä. wurde am 21. November 1862 geboren.
Das Binderwirtshaus war sein Geburtshaus, durch 75 Jahre sein Wohnhaus. Er hatte keine angenehme Jugendzeit. Die Schule ist weit weg, und an strengen Wintertagen mußte er durch hohen Schnee oft zwei Stunden waten, ehe er das warme Lehrzimmer erreichte. Nach Austritt kam er nach Altenberg ins Bergwerk und wurde dort der Schmiede zugeteilt. Später kam er zum Grafen Hoyos als Forstarbeiter und schließlich wurde er beim Erweiterungsbau der Wiener Hochquellenwasserleitung verwendet. Nach Beendigung dieser Arbeit wurde er als Forstarbeiter von der Gemeinde Wien übernommen und im Jahre 1928 erhielt er von derselben eine Altersrente zugesprochen. Nebenbei hat er von seiner Mutter das kleine Gasthaus übernommen, welches in seiner Abwesenheit seine Frau führte. Die verwandtschaftlichen Beziehungen mit dem berühmten Bergführer Daniel Innthaler — die beiden Frauen waren Schwestern — näherten ihn dem Bergführerberuf. Gemeinsam mit seinem Schwager besorgte er im Februar 1893 bei hohem Schnee die Bergung des auf der Raxhochfläche erfrorenen Georg Krügers und am 6. November 1904 die Bergung des vom Innthalerband abgestürzten Dr. Rudolf Spannagl. Er führte auch sonst noch Lebensrettungen gemeinschaftlich mit seinem Schwager Daniel. Innthaler durch und erhielt hiefür im Sommer 1923 vom D.u.Ö.A.V. das Ehrenzeichen für Rettung aus Bergnot zuerkannt. Im April 1936 erhielt er für seine 40jährige Tätigkeit als Inhaber der alpinen Meldestelle „Binderwirt" die Ehrenurkunde des D. u. Ö. A. V. Rudolf Binder hinterließ zwei Söhne und fünf Töchter. Sein schweres Leiden, das er mit staunenswerter Standhaftigkeit und unglaublicher Geduld ertrug, begann Ende vorigen Jahres. Für den D. u. Ö. A. V. erschien beim Begräbnis Hans Haid von Haidenberg, der auch am Grabe sprach und Raimund Thäder für die alpine Rettungsstelle Reichenau. Für den Hauptausschuß wurde ein Kranz niedergelegt. Die gesamte einheimische Bevölkerung und alle Raxtouristen, die das Binderwirtshaus gerne besucht haben, werden dem Verstorbenen ein treues Gedenken bewahren.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1937, Folge 5, Seite 127


Geboren am:
21.11.1826
Gestorben am:
04.1937