Baldauf Hans

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Biografie:
Seefelderspitze (2222m - Karwendelgebirge) - Erste Begehung der Westwand mit Frieda Riedl und Bergführer W. Voelk im August 1926 (Österr. Alpenzeitung 1926)

Hans Baldauf
*16. September 1899 — (+) 15. Juli 1975
Ich lernte Hans Baldauf erst am 26. April 1936 kennen, zu einer Zeit also, als wir beide unsere alpine Jugend bereits hinter uns hatten. Es war auf einer Schitour, die uns vom Hafelekar über die Mannlscharte und das Stempeljoch ins Halltal und nach Solbad Hall brachte. Bald kam es zu einer engen Bergkameradschaft mit ihm und seinem jüngeren Bruder Karl, die uns immer wieder in unsere herrliche Bergwelt führte. Blättert man in den Tourenbüchern meines alten Freundes Hans, dann sieht man, wie er immer wieder von frühester Jugend an zwischen Wiener Schneeberg und Montblanc nach neuen Zielen suchte, um die Schönheit und Vielfalt unserer Berge voll auszuschöpfen. Wohl war Tirol, vor allem das Karwendel, wegen seines Wohnsitzes in Innsbruck und später in Telfs, das Land, das er besonders gut kannte und in dem er mir-immer wieder neue schöne Berge zeigte; ebenso erinnere ich mich gerne auch an gemeinsame Fahrten in Südtirol, in den Dolomiten und in der Brenta. Unvergeßlich aber waren ihm und sind mir heute noch unsere gemeinsamen Schitouren auf einige Viertausender im Wallis und auf den Montblanc. Aus den Schilderungen dieser einmaligen Erlebnisse in seinen Aufzeichnungen wird mir seine unbändige Freude am Gelingen erst wieder so recht in Erinnerung gebracht. Und sicher hat er, der in der Familie immer Rat wußte und für alle da war, diese Freude auch an die Seinen weitergegeben und dort glimmende Feuer zum Lodern gebracht. Wie wäre es anders möglich, daß Sohn und Schwiegersohn Mitglieder unseres Klubs sind? Schon im Geleitwort zum 1. Tourenbuch schreibt er: „... sollen meine Kinder dort fortsetzen, wo ich aufgehört habe, sollen den gleichen Weg gehen mit den gleichen Zielen..." Und im Vorwort zum 2. Tourenbuch lese ich: „... ich danke meinem Schicksal, daß es mich überhaupt zum Bergsteiger auserwählt hat, mich dadurch für manchen Lebenskampf gestärkt und in mir die unbändige Freude zum Leben erweckt hat ..."
Lieber Hans, in der für uns beide so schweren Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg kam eines Tags ein Brief von Dir mit dem Vorschlage, wir sollten, wenn es soweit ist, füreinander den Nachruf für die ÖAZ schreiben, Nun hat das Schicksal es gewollt, daß der ältere von uns beiden dem jüngeren den Wunsch erfüllt hat — mit ehrlichem Dank für die schönen gemeinsamen Stunden am Berg.
Dr. E. Hanausek
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1975, November/Dezember, Folge 1404, Seite 139-140


Geboren am:
16.09.1899
Gestorben am:
15.07.1975

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