Sandner Norbert

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Biografie:
Norbert Sandner
Vita *30. 10. 1953 in Nürnberg, Sportartikelkaufmann und Teilhaber eines Sportgeschäftes, außerdem Chef einer Bergsteigerschule in Nürnberg. Nach seiner Bergführerprüfung waren die weiteren Stationen vorgezeichnet: Spezialausbilder Sportklettern im Bergführerlehrteam, Mitarbeit im Ausbildungsreferat des DAV und Privatführungen. Bisher wirkte er als Akteur an sechs Kletterfilmen für das Fernsehen mit.
Chronik Norbert Sandner begann 1968 im heimatlichen Frankenjura mit dem Klettern. Einige Erstbegehungen sowie Alleingänge gelangen ihm dort; drei Jahre nach seinem Einstieg ins »Klettergeschäft« zog es ihn ins Gebirge, wo er zahlreiche Routen mit Rang und Namen durchstieg: die Nordwände der Drei Zinnen, die Südwand der Marmolada, die Südwestwand der Cima Scotoni, die Südostwand der Tofana di Rozes, die Rotwand sowie einige der schwierigsten Brentarouten, dazwischen immer wieder Abstecher nach Chamonix. 1974 war für Norbert ein rabenschwarzes Jahr: Er stürzte an der Nordseite der Marmolada 500 Meter ab und — damals eine Sensation — überlebte schwerverletzt! Wer aber das „Stehaufmandl“ Norbert Sandner kennt, der weiß, daß für ihn das Thema Klettern längst noch nicht erledigt war. Nach Gesundung wurde noch intensiver und schwieriger geklettert — 1976 begann seine Freikletterzeit. 1977, erstmals im amerikanischen Yosemite Valley, gelangen ihm gleich große Routen in erstaunlich schnellen Zeiten: »Nose« am El Capitan in eineinhalb Tagen, Half-Dome-Nordwestwand in acht Stunden sowie einige harte Short-Climbs, wie die 2. Beg. der »Hot Line« (damals 5. 12). 1978 besuchte er zum erstenmal die Verdon-Schlucht in Südfrankreich, wo er auf Anhieb so schwierige Routen wie »Triomphe d'Eros« (VIII-), »Dingomaniaque« (VII+), »Mangoustine Scatophage« (VIII-) und andere klettern konnte. Bis heute fährt er mindestens einmal jährlich nach Buoux und in die Verdon-Schlucht. An der Schüsselkarspitze gelangen ihm viele erste Rotpunktbegehungen. Höhepunkt war aber die 2. und zugleich 1. freie Beg. der Superroute »Bayerischer Traum« (VIII-) 1982. Zweimal reiste er bereits zu den russischen Wettklettermeisterschaften auf der Krim, bei denen die deutsche Mannschaft immer mit guten Ergebnissen abschnitt. 1983 war der Höhepunkt im Gebirgsklettern die 2. Beg. der Mariacher-Route »Moderne Zeiten« (VII+) an der Marmolada-Südwand zusammen mit Wolfgang Güllich. Im Herbst war er bereits wieder als Akteur eines Kletterfilms, zusammen mit Wolfgang Güllich und Kurt Albert, in Amerika: Man darf also gespannt sein.
Bernhard Schmid
Quelle: Der Bergsteiger 1983, Heft 12, Seite 67-68

Norbert Sandner lernte das Klettern mit 10 Jahren bei seinem Vater im Frankenjura. Mit elf Jahren kletterte er die ersten Fünfer-Touren in den Dolomiten. Er wurde schnell ein hervorragender fränkischer Kletterer und hat die wilden Zeiten des Kletterns in Deuitschland miterlebt. Er wurde Chef einer Bergsteigerschule in Nürnberg. Nach seiner Bergführerausbildung war er Spezialausbilder Sportklettern im Bergführerlehrteam und Mitarbeiter im Ausbildungsreferat des DAV. Er wirkte als Akteur an mehreren Kletterfilmen für das Fernsehen mit.
Norbert lebte vierzehn Jahre mit Wolfgang Güllich und Kurt Albert in der legendären fränkischen Kletter-WG in Oberschöllenbach. Die drei gehörten zur Weltspitze und prägten den Klettersport viele Jahre. Viele schwere Touren sind ihm im Laufe seiner Kletterkarriere geglückt. So konnte er in der Brenta die schwierigsten Routen wiederholen. In den Sextener Dolomiten glückten ihm alle drei Nordwände der Drei Zinnen, an der Marmolata die Südwand, die Südwestwand der Cima Scotoni,die Rotwand-Südwestwand und die Südostwand der Tofana di Rozes. Immer wieder war er auch im Montblancgebiet unterwegs. An der Marmolata-Nordseite überlebte er 1974, schwer verletzt, wie durch ein Wunder, einen 500m langen Absturz. 1977 war er zum ersten Mal im amerikanischen Yosemite Valley. Dort kletterte er die großen,schweren Touren wie El Capitan-Südwestwand "The Nose" und Halfdome-Nordwestwand. An der Schüsselkarspitze gelangen ihm viele erste Rotpunktbegehungen. Höhepunkt war sicherlich die 2. und zugleich 1. Freie Begehung der Superroute ?Bayerischer Traum?. 1983 war sein Höhepunkt mit der 2.Begehung der Mariacher-Route "Moderne Zeiten" mit Wolfgang Güllich an der Marmolata-Südwand.
Zweimal reiste er zu den russischen Wettklettermeisterschaften auf der Krim, bei denen die deutsche Mannschaft immer mit guten Ergebnissen abschnitt.

1972 1.Beg.Ellmauer Halt Südostwand,VI/A1,300 HM,2344m, (Wilder Kaiser)
1973 1.Beg.Leuchsturm-Südostwand "Erdenkäufer-Sandner-Führe",VI/A1,300 HM,2275m, (Wilder Kaiser)
1973 1.Beg.Ellmauer Halt-Leuchsturm (Vierter Turm)-Südostwand
"Erdenkäufer-Sandner-Führe-Südostriß",VI/A1,300 HM,2275m, (Wilder Kaiser)
1977 Beg.El Capitan-Südwestwand "The Nose",X-,900m,2307m, (Yosemite Valley)
1977 2.Beg.Halfdome-Nordwestwand,850 HM,2693m, (Yosemite Valley)
1977 2.Beg."Hot Line2,VI/A3,5.12, (Yosemite Valley)
1978 Beg. "Triomphe d'Eros",VIII-, (Verdon-Schlucht,Südfrankreich)
1978 Beg. "Dingomaniaque",VII+, (Verdon-Schlucht,Südfrankreich)
1978 Beg. "Mangoustine Scatophage",VIII-, (Verdon-Schlucht in Südfrankreich)
1981 1.Freie Beg.Rotwand-Südwestwand "Hermann Buhl Gedächtnisweg",VIII+,2806m, (Rosengarten)
1982 2.Beg.u.1.Freie Beg.Schüsselkarspitze "Bayerischer Traum",VIII-,2538m, (Wetterstein)
1983 2. Beg.Marmolata-di Rocca-Südwand "Moderne Zeiten",VIII-,1000 KM,3309m, (Dolomiten)
Beg.Drei Zinnen Nordwände, (Sextener Dolomiten)
Beg.Cima Scotoni-Südwestwand "Direttissima-Scoiattoli-Route",VI+/A1,600 HM,2874m, (Fanes,Dolomiten)
Beg.Tofana di Rozes-Südostwand,3225m, (Dolomiten)
Beg.Dohlenfels "Nürnberger Weg", (Südlicher Frankenjura)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu


Geboren am:
30.10.1953

Erste Route-Begehung