Spreng Karl

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Biografie:
Karl Spreng
* 3. September 1918 ? (+) 15. September 1992
Wieder ist einer unserer steirischen Klubkameraden den letzten, größten Weg gegangen. Karl Spreng ist am 15. September 1992 nach längerer Krankheit gestorben. Er war einer der großen steirischen Bergsteiger seiner Zeit.
Seine ?alpine Heimat" fand Karl Spreng im ÖTK, dem er 1934 beitrat, wo er bald in die Jungmannschaft und mit 18 Jahren in die BG aufgenommen wurde. Diese Bergsteigerrunde war in den dreißiger Jahren eine der aktivsten Gemeinschaften in der Steiermark. Ihr gehörten zum Beispiel Raimund Schinko und Fritz Sikorovsky an. 1937 wurde er Mitglied der hervorragenden Grazer Gruppe ?Turner-Bergsteiger" und fand dort Seilgefährten wie Dr. Obersteiner, Dr. Schmid und Hans Feiertag. Dadurch fand er in dieser Zeit auch zum ÖAK.
Seine Bergsteigerlaufbahn war typisch für die Zeit. Gesäuse, Hochschwab und der Dachstein, später Wetterstein, Dolomiten und die Glocknergruppe waren die Bergziele der Jugend in diesen Zeiten wirtschaftlicher Not. Schon im Dezember 1938 mußte er zur Gebirgstruppe einrücken und wurde in Norwegen schwer verwundet, ein Unterschenkel mußte amputiert werden. Gleich nach dem Ende des Krieges traf er sich wieder mit den Freunden der alten Jungmannschaft und es wurde weiter geklettert. Sein Schicksalsland Nordnorwegen war das Ziel seiner ersten großen Auslandsfahrt, bei der in den Orsfjordbergen Erschließungsarbeit geleistet wurde. 1962 nahm er an einer Kleinasienfahrt teil, 1966 ging es wieder nach Nordnorwegen und noch einmal 1975. In den letzten Lebensjahren konnte er auch noch die Berge Südafrikas kennenlernen.
Im Geiste seiner Zeit war es für Karl Spreng auch selbstverständlich, Aufgaben für seinen alpinen Verein und für die Allgemeinheit zu übernehmen. Schon mit 19 Jahren war er Hüttenwart im Haindlkar. Später, in St. Lambrecht, betreibt er die Gründung einer Ortsstelle des Bergrettungsdienstes mit größter Zähigkeit von 1950 an, bis das Ziel 1956 endlich erreicht ist. Auch eine Bergrettungshütte wird erbaut. Auch in seinem "angestammten" Verein arbeitet er mit und ist von 1957 bis 1967 Obmann der Sektion St. Lambrecht.
Kennzeichnend für den Menschen Karl Spreng waren auch viele Gedichte, die er schrieb, darunter auch Liedtexte, zu denen er auch selbst die Melodien fand. Ich konnte einige lesen, sie zeigen einem die tiefen Gedanken eines feinfühligen Menschen, ihr Inhalt kreist um Berge, Menschen und Heimat.
Dem Alpenklub anzugehören, bedeutete Karl Spreng viel, und er bedauerte es mir gegenüber mehrmals, daß die weite Anreise aus St. Lambrecht es ihm selten möglich machte, zu den Abenden unserer Klubrunde zu kommen. Die wenigen Stunden, die er so in unserem Kreis verbrachte, genügten jedoch, in ihm eine große Persönlichkeit und einen hervorragenden Menschen zu erkennen.
Ottokar Blazek
Quelle: Österr. Alpenklub 1994, Folge 1518, Seite 93

1936 1.Beg.Haindlkarturm-Westgipfel-Nordwestwand "Spreng-Skolil-Führe",2257m, (Ennstaler Alpen)
1937 1.Beg.Roßkuppe-Nordwestkante "Spreng-Variante",2152m, (Ennstaler Alpen)


Geboren am:
03.09.1918
Gestorben am:
15.09.1992

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