Schardinger Karl

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Biografie:
KARL SCHARDINGER (+)
Am 13. September 1976 ist unser Klubbruder und lieber AH Karl Schardinger, Hauptmann a.D. im 86. Lebensjahr, also hochbetagt aber doch unerwartet und plötzlich an den Folgen eines Schlaganfalles gestorben.
Karl Schardinger war im Jahre 1912 als Einjährig-Freiwilliger dem Akademischen Alpenklub Innsbruck beigetreten. Er wählte als seinen Beruf den aktiven Militärdienst und machte den ersten Weltkrieg als aktiver Offizier, als Oberleutnant, mit. Aber schon bald nach dem ersten Welt-krieg wechselte er seinen Beruf, trat als Hauptmann aus dem Militärdienst aus und wendete sich dem Finanzwesen zu. Im Jahre 1923 wurde er zunächst Steueramtsoffizial in Feldkirch und nach 1926 dann Steuerverwalter in der Bezirkssteuerbehörde in Feldkirch. Er trat frühzeitig in den Ruhestand, den er in Bludenz lebend verbracht hat.
Beide Weltkriege machte er bis zu deren Ende mit, wobei ihn - wie seine Schwester geschrieben hatte - vor allem der erste Weltkrieg nervlich schwer belastet hat. Dies mag wohl auch mit ein Grund gewesen sein, daß er aus dem Militärdienst ausgeschieden ist. Seine Frau entstammte der Besitzerfamilie der großen Bludenzer Schokoladenfabrik Suchard, sodaß er, wohl auch Dank der Mitbeteiligung seiner Frau, viel leicht auch durch seine Mitarbeit bei Suchard in gut fundierter und wirtschaftlich gesicherter Lage war. Nach dem Tode seiner vor fünf Jahren gestorbenen Frau, er selbst war, da schon mehr als 80 Jahre alt, wurde er von seiner in Innsbruck lebenden Schwester Marianne fallweise betreut, Kinder hatte er meines Wissens keine. So kam er öfters und regelmäßig nach Innsbruck, besuchte dabei aber, wohl des hohen Alters wegen, nie eine Klubveranstaltung und war auch zuvor höchst selten dabei gewesen, so daß er vielen Klubbrüdern, vor allem den jüngeren, nicht mehr bekannt wurde.
Die wenigen Angaben, die ich im Nachruf auf ihn sagen kann, entnehme ich u.a. einem Brief seiner Schwester, den ich als Antwort auf mein Beileidschreiben im Namen des Klubs erhalten hatte. Dabei hatte ich sie auch gebeten, mir einen Lebenslauf ihres Bruders Karl zu senden, wie ich dies immer mache. Meist muß ich dann mehrere Wochen auf den erbetenen Lebenslauf warten. Seine Schwester aber bette auf meine Bitte sofort reagiert, gerade so als ahnte sie, daß ihr hiezu nicht mehr viel Zeit gegeben sein werde. In der Tat ist sie einen Tag, nachdem sie mir den erbetenen, allerdings nur sehr kurzen Lebenslauf gesendet hatte. unerwartet und plötzlich, wie ihr Bruder Karl auch einem Schlaganfall erlegen und so ihrem Bruder unmittel¬bar gefolgt.
Mehr als 60 Jahre war Klubbruder Karl Schardinger Mitglied unseres AAKI, dem er ab 1923 als AH angehörte. In der kurzen Zeit seines Hierseins in Innsbruck machte er mit seinen damaligen Klubbrüdern Bergfahrten im Sommer und im Winter mit den Schiern in den Tuxer Voralpen, in den Kalkkögeln und in den Sellrainer Bergen, sowie im Karwendel. Die meiste Zeit seines Lebens aber verbrachte er in Vorarlberg und hatte somit vom Klubleben nicht viel, jedenfalls nicht viel mehr als daß er die alljährlichen Jahresberichte bzw. die späteren Klubnachrichten zugesendet bekam und so über das Klubleben unterrichtet wurde. Trotzdem aber hielt er dem Akademischen Alpenklub Innsbruck die Treue bis zu seinem Tod. Und dafür danken wir ihm.
Fiducit!
Guido MACHEK
Quelle: Akademischer Alpenklub Innsbruck ? Klubnachrichten 1976, Seite 24-25


Gestorben am:
13.09.1976