Nordwestgrat

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Routen Details:
Kleiner Wanner (2547 m). Begehung des Nordwestgrates durch (Jos. Dreher, Fedor Möhn) und Wilhelm Welzenbach am 14. Juni 1925. Grathöhe 1.000 m; 5 Std.; sehr schwer.
Vorbemerkung: Der Nordwestgrat wurde angeblich schon von Bergführer Hans Witting-Partenkirchen in früheren Jahren begangen. Etwas Näheres konnte hierüber nicht in Erfahrung gebracht werden. Es kann deshalb auch nicht festgestellt werden inwieweit sich vorliegend beschriebener Weg mit jenem von Herrn Witting deckt.
Dieser Grat stellt die rechte Begrenzung der Kleinwanner-Nordwand dar. Er ist in seinem unteren Teil scharf ausgeprägt, löst sich aber in seiner oberen Hälfte in eine flache Wand auf. Der Grat hat seinen Fußpunkt an der zwischen Kleinwanner und Hohem Kamm eingebetteten Schlucht und bricht wie diese in einer etwa 100-150 m hohen Wandstufe zum Oberanger ab.
Von der Angerhütte zum Einstieg der Kleinwanner-Nordwand. Von hier quert man auf einer nach rechts ansteigenden breiten Rampe (in der Mitte eine Unterbrechungsstelle) an den Fußpunkt des Grates. (Wahrscheinlich kann diese Stelle auch das dem Oberanger über die Wandstufe gewonnen werden.) Man quert um die Kante herum und steigt dann in steilem grasdurchsetzten Fels im wesentlichen gerade empor (nicht nach rechts abdrängen lassen) bis ansteigende Grasbänder es gestatten nach links gegen den Grat zu queren. Nun durch eine brüchige Rinne empor, dann durch einen engen Spalt und eine folgende Rinne in eine kleine Scharte an der Kante. Über eine kurze Stufe gewinnt man einen Absatz am Fuße eines Steilabbruches. Von hier durch einen brüchigen, grasdurchsetzten Riß sehr schwer schräg rechts aufwärts an eine Ecke und jenseits durch eine der hochziehenden Steilrinnen auf die begrünte Höhe des Abbruches. über grasdurchsetzten Fels empor zu jener Stelle, wo der Grat nach einem kurzen Horizontalstück gegen eine mäßig geneigte Plattenwand stößt. Steinmann. 3 Std. E. Über Gras empor gegen einen von rechts nach links ansteigenden überhängend abbrechenden Plattenwulst. An seinem rechten Fußpunkt um eine plattige Ecke und jenseits durch eine Rinne gerade hinauf bis sie sich in der Wand verliert. Als weiterer Richtpunkt dient die höchste Spitze der dreieckförmigen Plattenflucht. Man erreicht schließlich ein Grasband, welches links ansteigend zu einem Kamin führt. Nach dessen Durchkletterung gewinnt man flache gras- und schuttbedeckte Wandpartien, über die man leicht zum Westgrat gelangt. Auf diesem vollends zum Gipfel.
Quelle: 33. Jahresbericht des Akademischen Alpenvereins 1924/1925, Seite 57-58
gleichlautende Beschreibung in
Quelle: 21. Jahresbericht (Vereinsjahre 1925-1927) der DÖAV Sektion Bayerland 1928, Seite 26

Datum erste Besteigung:
1925
Gipfel:
Wanner Kleiner
Erste(r) Besteiger(in):
Dreher Josef
Möhn Fedor
Welzenbach Wilhelm Willo