Nordwestverschneidung

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Routen Details:
Seekarleschneide (3204m)
Erste Ersteigung durch die Nordverschneidung durch cand. ing. Rudolf Czegka und Dr. Ludwig Obersteiner am 29. Juli 1921.
Vom südöstlichen Winkel des Plangeroßferners zieht zum Gipfel der Seekarleschneide eine steile, rinnenartige Verschneidung empor, deren Begehung wohl zu den schwierigsten Turen des Kaunergrates gehört. Meistens ist die Verschneidung furchtbar steingefährlich, was ein gewaltiger Schuttkegel in der Randkluft beweist und daher nur dann ausführbar, wenn längere Zeit kein Neuschnee gefallen ist und die Felsen vollkommen blank sind. Durch die Randkluft muß der Einstieg von links nach rechts über nasse Platten genommen werden zu einer kleinen Nische. Von dieser zieht links ein etwas moosiger, wasserreicher Riß empor, den zur Linken eine kleine Kante begrenzt. Wir klettern ganz kurz denselben empor, um dann nach links die Kante und über diese ein kleines Plätzchen vor einem ansetzenden, kaminartigen Riß zu erreichen. Da diese Felsen von der Nische an durch Steinschlag weißgescheuert und vollkommen glatt geschliffen, wenig Haltepunkte bieten, ist die Kletterei durch sechs Seillängen äußerst schwierig, eine Seilsicherung des Ersten unmöglich. In etwa 3/4 der Höhe geht die Verschneidung in weniger geneigte Rinnen über, die wir zuerst benützen, um dann unmittelbar zum Gipfel auszusteigen.
Quelle: Jahresbericht der Alpenvereinssektion "Die Reichensteiner" in Wien, 1921, Seite 22
Datum erste Besteigung:
29.07.1921
Gipfel:
Seekarlesschneid
Erste(r) Besteiger(in):
Czegka Rudolf
Obersteiner Ludwig Dr.