Gimpelturm - "Nordwestkante"

(Bearbeiten)
Routen Details:
Gimpel 2176 m. Erste Begehung der Nordwest-Kante durch Willy Merkl und Toni Leiß am 20.September 1925
Etwa 50 Meter unterhalb der Stelle, wo der Judenschartenweg aus dem Geröll in die Felsen der Roten Flüh übergeht, ragen auf der Gimpelseite (links) zweigroße Felsblöcke aus dem Schutt. Etwas unterhalb derselben befindet sich der Einstieg.
An einem kleingriffigen Wandl, zuletzt durch eine kurze Verschneidung, ungefähr 30 Meter empor auf ein Felsköpfl. Einige Meter nach rechts in die hier ansetzende Steilrinne und im folgenden Kamin hinauf bis kurz vor sein ende (Sicherungshaken). Nun nach rechts über einen äußerst schwierigen Überhang hinweg in eine Rinne und auf ihrer rechten Begrenzungskante vor ein brüchiges Steilwandl. An dessen rechter Kante äußerst schwierig empor und in ausgesetzter Querung zu einer weiteren Rinne. Links in ihr aufwärts zu einem Schuttfleck. Wenige Meter nach auf einen Block und mit Benützung der kante über eine steile Plattenwand, dann nach links über ein ausgesetztes Wandl in einen Schuttwinkel am Fuße zweier Kamine. Im rechten empor und äußerst schwierig über das ihn krönende Köpfl hinweg zu einer Plattenwand. Über sie in prächtiger Kletterei zu einem Schärtchen. Von hier zunächst gerade empor, dann in kurzem Quergang nach links in die rißdurchzogene Plattenverschneidung und durch sie hinauf zur Kante (vom Schärtchen bis hierher fast durchwegs äußerst schwierig). Auf der Kante 20 Meter empor zu einem Abbruch. An der Wand zwischen den zwei in ihn eingeschnittenen Kaminen empor, dann gegen die Kante querend in eine Rinne und in ihr weiter zu einem markanten Schärtchen in der Kante. Der hier ansetzende Kantenpfeiler wird unmittelbar links über eine Platte und darauffolgenden überhängenden Riß erklettert (äußerst schwer). Die folgenden Zacken über kletternd gelangt man schließlich zu jenem riesigen Felsturm, der vom Reintal aus besonders auffällt. Vor ihm an seiner Wand rechts abwärts in ein Schartel, das durch diese Wand und einen freistehenden Felszahn gebildet wird. Stemmend zunächst auf diesen, dann mittels Spreizschrittes an die Turmwand und äußerst schwierig an ihr einige Meter empor, und um eine Kante auf einband. Dieses verfolgt man zunächst einige Meter nach rechts abwärts, sodann wieder ansteigend um die Westkante des Turmes herum. Unmittelbar ans einer Westflanke durch die folgende Rinne und im Kamin etwa 30 Meter aufwärts zum höchsten Punkt des oben erwähnten großen Turmes. Mehrere Grattürme überkletternd, erreicht man schließlich den Steilaufschwung des Vorgipfels, durch den der Blenkkamin zieht. Dieser und das folgende fast ebene Gratstück musste benützt werden. Kurz vor dem letzten Gipfelaufschwung hinaus auf dessen Kante, und über diese exponiert, zum Ausstieg beim Gipfelkreuz.
Kletterzeit: 4 - 5 Stunden
Felshöhe: etwa 400 Meter
Äußerst schwierig.
Quelle: 21 Jahresbericht (Vereinsjahr 1925-27) der Sektion Bayerland des DÖAV München, 1928, Seite 18-19

Datum erste Besteigung:
20.09.1925
Gipfel:
Gimpel (Tannheimer Berge)
Erste(r) Besteiger(in):
Leis Toni
Merkl Willy